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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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zu, der daraufhin die Stirn runzelte, am Ende jedoch zustimmend nickte. Jetzt kam sie mit einem freundlichen Lächeln auf uns zu, während der Mann einige Schritte zurückblieb.
    »Mein Name ist Dr . Miyazaki«, sagte sie freundlich. »Haben Sie einen Moment Zeit, M r Dupont?«
    »Darf meine Freundin hier bei dem Gespräch bitte dabei sein?«
    Dr . Miyazaki lächelte. »Aber natürlich. Wenn Sie mir folgen wollen?«
    Sie führte uns in ein helles, freundliches Büro und wir nahmen in gemütlichen Stoffsesseln Platz.
    »Auf was für einer Exkursion ist mein Vater?«, wiederholte Mark seine Frage.
    »Wir haben ein Camp in den Wäldern, wo unsere Patienten so viel Zeit wie möglich verbringen.«
    Ich fragte mich, was für eine Therapie das sein sollte, bei der man die Nächte in einem Zelt verbrachte. Vor allen Dingen, wenn sich unter den Patienten rückfallgefährdete Trinker befanden. Doch ich schwieg, denn diese Klinik war mir nicht geheuer.
    »Wie geht es meinem Vater inzwischen?«, fragte Mark.
    »Fantastisch«, sagte Dr . Miyazaki. »Er hat in kurzer Zeit erstaunliche Fortschritte gemacht. Wir sind selbst überrascht.« Sie ging zu einem der Aktenschränke und nahm einen Hängeordner heraus. »Hier haben wir ihn ja: George Dupont, geboren 1959. Selbsteinweisung wegen Alkohol- und Tablettenabusus. Die Entgiftung lief hervorragend und seelisch geht es ihm auch schon besser.«
    Mark machte ein ungläubiges Gesicht. Ich stieß ihn vorsichtig mit dem Fuß an.
    Sein Gesicht entspannte sich. »Das ist ja großartig«, sagte er und drückte meine Hand. Ich atmete erleichtert aus. Er hatte mich verstanden. »Wissen Sie, meine Mutter und ich haben sehr unter seiner Krankheit gelitten.«
    Dr . Miyazakis Gesicht war voller Anteilnahme. »Ja, das ist in den meisten Fällen so. George hat mir erzählt, dass er sich von seiner Frau getrennt hat. Das tut mir leid. Aber vielleicht bringen Sie noch ein wenig Geduld auf. Ihr Vater befindet sich in einer existenziellen Krise. Er muss versuchen ein Leben ohne Alkohol zu führen. Und das kann bei den Betroffenen mitunter zu Reaktionen führen, die für ihre Umwelt nur schwer verständlich sind.«
    »Ich verstehe«, sagte Mark. »Wie lange wird er noch in der Klinik bleiben müssen?«
    »Die Prognose ist gut. Zwei oder drei Wochen noch. Dann werden wir ihm einen ambulanten Therapieplatz in Vancouver suchen.«
    »Wunderbar«, sagte Mark und lächelte.
    Dr . Miyazaki stand auf und verabschiedete sich von uns. »Es tut mir leid, dass Sie den langen Weg umsonst gemacht haben. Nächstes Mal rufen Sie besser an, bevor Sie vorbeikommen.«
    »Das werden wir«, erwiderte Mark höflich.
    Wir verließen zügig das Klinikgelände und stiegen in den Wagen.
    »Also, ich habe mir in meinem Leben schon viel Blödsinn anhören müssen, aber noch nie so einen Mist«, sagte Mark wütend.
    Ich drehte den Zündschlüssel um und fuhr den Wagen in eine Seitenstraße.
    »Was hast du vor?«, fragte Mark.
    »Ich will abwarten. Die beiden wollten uns loswerden. Den Gefallen haben wir ihnen getan und nun wollen wir doch mal sehen, was passiert.«
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis ein schwarzer Toyota-Geländewagen das Klinikgrundstück verließ.
    »Das sind sie«, sagte ich und umklammerte das Lenkrad fester. Ich konnte Dr . Miyazaki am Steuer erkennen. Neben ihr saß der Mann mit der dicken Brille. Sie bogen auf den Highway Richtung Vancouver ein. Ich fur an, legte den ersten Gang ein und folgte ihnen.
    »Wenn dein Vater wirklich auf dieser Exkursion ist, könnte es ja sein, dass sich die beiden Ärzte jetzt auf den Weg dorthin machen. Dann brauchen wir ihnen eigentlich nur noch zu folgen.«
    Mark holte eine Karte aus dem Handschuhfach und faltete sie auf. »Sie könnten überall hinfahren. Sogar nach Vancouver.«
    »Das glaub ich nicht.« Ich gab Mark einen kameradschaftlichen Klaps aufs Knie. »Vertrau mir. In solchen Situationen täuschen mich meine Eingebungen so gut wie nie.«
    »Wir beide, das alte Team!« Er lächelte und schaute mich lange an. »Ich hab dich vermisst, Lydia.« Dann gab er mir einen Kuss auf die Wange.
    Augenblicklich meldete sich mein schlechtes Gewissen zurück. Verräterin , flüsterte es mir ins Ohr. Er liebt dich. Er braucht dich! Und du hast ihn betrogen. Mit einem Nachtwesen. Mit einem Vampir.
    Ich habe ihn nicht betrogen!
    Du kannst dich nicht erinnern, was in dieser Nacht passiert ist. Also kannst du nicht sicher sein. Du hast ihn immerhin geküsst.
    Er hat mich berührt.

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