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Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11

Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11

Titel: Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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erblickte ich eine Frau, die nur wenig älter
als ich war. Ihre roten Zöpfe, die ihr bis zur Taille reichten, hüpften auf und
ab, als sie auf mich zukam. Sie zog ihren Regenmantel aus und legte ihn
zusammen mit ihrer Tasche auf einer Bank ab. „Auf Geheiß von Sir William St.
Clair, dem letzten der St.-Clair-Fürsten von Orkney. Sie sind Samantha Cosse?“
    „Ja, die bin
ich. Ich freue mich, Sie kennenzulernen.“ Ich reichte ihr die Hand und stellte
erleichtert fest, dass sie ein Mensch aus Fleisch und Blut war und keine kalte
Kreatur von der dunklen Seite. Ich war zwar noch nie einem Seher begegnet, aber
ich hatte davon gehört, wie mächtig sie waren ... und dass sie ihre Macht unter
Umständen auch gegen denjenigen richteten, der sie um Hilfe bat.
    „Wir sind
ganz allein. Sie müssen also nicht befürchten, dass uns jemand stört“, sagte
sie und winkte mich in eine Bankreihe.
    „Äh ... Sind
Sie sicher, dass niemand hereinkommt?“
    „Ich bin im
Vorstand der Stiftung, der die Kapelle gehört. Sie wird abends immer
abgeschlossen, und deshalb wird auch niemand kommen“, sagte Kelsey, setzte sich
und faltete die Hände in ihrem Schoß. Sie wirkte ein wenig schroff und kühl,
aber da sie keine Schwingungen abgab, die meine Warnanlage auslösten, setzte
ich mich neben sie. „Sie sagten, Sie möchten gerne meine Dienste in Anspruch
nehmen. Welchen Preis sind Sie dafür zu zahlen bereit?“
    Ich biss mir
auf die Lippen. „Ich nehme an, Geld steht nicht zur Debatte?“
    Sie nickte. „Meine
Zeit ist kostbar. Ich erwarte, dass man mich gut dafür bezahlt.“ Sie musterte
mich flüchtig. „Sie sind eine Halbelfe. Normalerweise würde ich zwanzig Jahre
von Ihnen verlangen.“
    „Zwanzig?“
Ich versuchte, nicht allzu überrascht zu gucken. „Der Wahrsager, der Sie mir
empfohlen hat, hat nur sieben Jahre bezahlt. Hat es eine Inflation gegeben oder
so?“
    Sie lächelte
nicht, sondern sah mich nur mit einer gewissen Ungeduld an.
    „Wie viel
ich verlange, hängt von der Person ab, die mich um Hilfe bittet. Da Elfenblut
in Ihren Adern fließt, haben Sie eine höhere Lebenserwartung als ein
Sterblicher, also müssen Sie auch mehr bezahlen. Aber da Sie außerdem eine Geliebte
sind ...“ Sie taxierte mich mit prüfendem Blick.
    Ich fühlte
mich plötzlich sehr unwohl, weil ich mir wie ein Schmetterling vorkam, der auf
einem Karton festgepinnt unter die Lupe genommen wurde.
    Um dieses
unerträgliche Gefühl wieder loszuwerden, fragte ich rasch: „Woher wissen Sie,
dass ich eine Geliebte bin?“
    Sie sah mich
verächtlich an. „Sie suchen ein Objekt, das von großer Wichtigkeit ist.“
    „Ja, das
stimmt“, sagte ich und dachte dabei an Paens Statue. Ich wollte zwar auch das
Manuskript für Owen Race finden, aber die Statue hatte absoluten Vorrang, denn
wenn ich sie nicht fand, stand Paens Mutter eine unbeschreibliche Tragödie
bevor.
    „Als Lohn
für meine Dienste fordere ich Ihre Seele.“
    „Was?“,
schrie ich und sprang auf. „Sie wollen meine Seele?“ Seele, Seele, Seele,
hallte meine Stimme von dem hohen Deckengewölbe wieder. „Das meinen Sie ja wohl
nicht ernst. Meine Seele bekommt niemand, okay?
    Niemand!“
    „Sie würden
eher die von jemand anderem opfern?“, fragte sie und zog eine elegant
geschwungene Augenbraue hoch.
    „Ich werde
meine Seele nicht hergeben“, sagte ich bestimmt, denn ich wollte mich nicht in
eine Diskussion darüber verwickeln lassen, ob ich bereit war, mich für Paens
Mutter zu opfern. Ich hatte bereits ein Opfer für Paen gebracht, und man sah ja,
was ich davon hatte. „Ich muss doch noch etwas anderes haben, das sie
interessieren könnte. Etwas Wertvolles.“
    „Eigentlich
lasse ich nicht mit mir handeln“, sagte sie steif, sah mich aber eine ganze
Weile nachdenklich an. „Doch Sie haben tatsächlich noch etwas zu bieten, das
ich statt Ihrer Seele zu akzeptieren bereit bin.“
    „Und das
wäre?“, fragte ich misstrauisch.
    „Ihre
Unsterblichkeit.“
    Vor
Erleichterung hätte ich fast laut gelacht. Nach Unsterblichkeit hatte ich nie
gestrebt - sie aufzugeben war kein Problem, nachdem Paen seine Gefühle für mich
klar zum Ausdruck gebracht hatte, oder besser gesagt, seinen Mangel an
Gefühlen. „Abgemacht!“
    Sie schürzte
die Lippen. „Es macht Ihnen nichts aus, wieder sterblich zu werden?“
    „Nein, das
macht mir nichts aus. Ich bin eigentlich gar keine Geliebte. Nun, irgendwie
schon, aber ich wurde sozusagen gefeuert. Also ist Unsterblichkeit

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