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Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)

Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition)

Titel: Dark Places - Gefährliche Erinnerung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Flynn
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zusammengeknüllt.
    »Hier, du Hund mit halbem Pimmel«, fuhr er fort und reichte Ben den Joint. Ben nahm einen tiefen Zug und fühlte auch gleich, wie sein Hinterkopf taub wurde. »Hey, Ben, wie viele Babys braucht man, um ein Haus anzustreichen?«
    Vernichtung
.
    Da war es wieder, das Wort. Ben stellte sich Barbarenhorden vor, die durch den großen steinernen Kamin hereinstürmten und Trey mit einer Axt den Kopf abschlugen, mitten in einem seiner widerlichen Witze, und der Kopf rollte durch die Hundekacke und blieb neben Diondras schwarzen Schnallenschuhen liegen. Und dann starb Diondra vielleicht als Nächste. Scheiß drauf. Ben zog noch einmal an dem Joint, und sein Hirn fühlte sich immer noch seltsam an, minzig, und er gab Trey den Joint zurück. Diondras größter Hund, der weiße, schlenderte auf ihn zu und starrte ihm erbarmungslos in die Augen.
    »Kommt ganz darauf an, wie fest man sie wirft«, beantwortete Trey seine eigene Frage. »Warum steckt man ein Baby mit den Füßen zuerst in den Mixer?«
    »Ich meine es ernst, Trey«, sagte Diondra und setzte ein Gespräch fort, in das Ben nicht eingeweiht war. »Er glaubt wirklich, dass sein Dad nicht dealt.«
    »Damit man seine Reaktion besser sehen kann. Hey, Ben, weißt du was? Du rauchst das Zeug von deinem Vater, Kumpel«, sagte er und wandte sich ihm schließlich doch zu. »Es ist Mist. Stark, aber Mist. Deshalb wissen wir, dass dein Dad Geld hat. Er verlangt überhöhte Preise, aber momentan hat sonst keiner was. Ich glaube, er hat gesagt, er kriegt den Stoff irgendwo aus Texas. War er in letzter Zeit mal dort?«
    Seit Patty ihn rausgeschmissen hatte, war Runner aus Bens Leben verschwunden, also konnte Runner natürlich eine Weile in Texas gewesen sein. Himmel, wenn man aufs Gas drückte, kam man in einem Tag nach Texas und wieder zurück, also warum nicht?
    »Das hier ist abkassiert«, sagte Trey mit Kifferstimme. »Jedenfalls schuldet dein Dad mir Geld – wie so ungefähr jeder in der Stadt. Die wetten doch alle gern, aber dann wollen sie nicht bezahlen.«
    »Hey, ich hab überhaupt noch nichts abgekriegt«, schmollte Diondra. Dann wandte sie sich ab und begann, die Schränke zu durchwühlen – der große Kellerraum hatte auch eine Miniküche, man stelle sich vor, ein Extrazimmer für das ganze Junkfood –, öffnete schließlich den Kühlschrank und holte sich ein Bier, ohne Ben zu fragen, ob er auch eines wollte. Ben sah, dass in dem Kühlschrank, der letzten Monat noch voller Essen gewesen war, nur noch Bier stand. Und ein großes Glas mit einer einsamen Essiggurke, die darin herumschwamm wie ein Stückchen Scheiße.
    »Gibst du mir auch ein Bier?«, fragte er ärgerlich.
    Diondra sah ihn mit zur Seite geneigtem Kopf an, reichte ihm dann ihre Flasche und ging zurück zum Kühlschrank, um sich selbst noch eine zu holen.
    »Na los, lasst uns Runner suchen und uns Gras und Geld bei ihm besorgen«, sagte Diondra und fläzte sich neben ihn auf den Sessel. »Und dann machen wir uns aus dem Staub.«
    Ben schaute in das blaue Auge, dieses leuchtend blaue Auge – anscheinend starrte Diondra ihn immer nur von der Seite an, er bekam nie ihre beiden Augen auf einmal zu sehen –, und zum ersten Mal bekam er richtig Angst. Eine Höllenangst, die ihm durch Mark und Bein ging. Bevor er sechzehn war, konnte er ohne die Erlaubnis seiner Mutter nicht mal von der Schule abgehen. Und schon gar keinen Job in der Ziegelfabrik annehmen oder sonst wo, wo er genug Geld verdienen konnte, damit Diondra ihn nicht hasste. Damit sie nicht nur seufzte, wenn er abends nach Hause kam, und genau das sah er jetzt plötzlich vor sich: nicht das winzige Apartment in Wichita, sondern eine Fabrik an der Grenze, fast in Oklahoma, wo die Arbeit so richtig billig war, wo man sechzehn Stunden am Tag schuftete und dazu noch am Wochenende. Diondra würde bei ihrem Baby bleiben, und sie würde es hassen. Sie besaß keinerlei Mutterinstinkt, sie würde einfach weiterschlafen, wenn das Baby weinte, sie würde vergessen, es zu füttern, sie würde mit irgendwelchen Typen, die sie kennenlernte, durch die Kneipen ziehen – sie lernte ja immer irgendwelche Typen kennen, im Einkaufszentrum, an der Tanke oder im Kino – und würde das Baby einfach liegen lassen.
Was kann ihm schon passieren, ist doch bloß ein Baby, das läuft schon nicht weg!
Er konnte es schon hören. Und natürlich war er immer der Böse. Der arme, bescheuerte Böse, der seine Familie nicht ernähren konnte.
    »Na gut«,

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