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Dark Road

Titel: Dark Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Haptie
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hast sie hier in deinem Wohnzimmer?«
    »Sieht so aus.«
    »Dann gibt es sie wirklich ...«
    »Oh! Lieber Himmel. Da ist dieser Junge, Ernesto!«
    Moe und sie waren an eines der kleinen runden Fenster getreten.
    Zack stellte sich dazu, wobei er die Teetasse so vorsichtig hielt, als könnte seine Hand sie zerdrücken.
    Unten im Hof spähte Ernesto Scarspring gerade in die Werkstatt. Ein großer, schlanker Mann war bei ihm, und ein schwarzer Wind Shadow 5 parkte neben dem Seitentor, mit nur einem Scheinwerfer vorne und nur zwei perfekt ausgerichteten Spiegeln. Der eleganteste, mächtigste und teuerste Roller in Rockscar. Der Mann nahm seinen Helm ab. Er schüttelte seinen Kopf und befreite sein langes dunkles Haar.
    Magdalena sog scharf den Atem ein.
    »Anselm«, flüsterte sie. »Der Wasserkönig höchstpersönlich!«
    Zack wich vom Fenster zurück, als hätte er einen Scharfschützen entdeckt.
    »Fürchtest du dich vor ihm?«, fragte Magdalena. »Ich fürchte mich vor niemandem.«
    Jetzt hatte Ernesto die Holztreppe entdeckt. Er blickte hinauf. Seine Unruhe schien Wellen um ihn zu schlagen. Er ließ ein paar Papiere fallen, die er in der Hand hielt, und bückte sich, um sie aufzuheben.
    »Ich habe keine Angst vor Bürgermeister Scarspring«, sagte Zack. »Ich will nur nicht, dass er mich sieht, das ist alles.«
    Magdalena hatte eine schäbige Tasche neben dem Ofen aufgehoben und hängte sie über ihre Schulter.
    »Meine Ausrüstung«, sagte sie.
    Zack nickte. Was würde das wohl genau sein?
    »Ihr müsst euch sowieso irgendwann begegnen«, fügte sie hinzu und lief Richtung Leiter.
    »Wie meinst du das?«
    Vielleicht hatte sie ihn nicht gehört. Sie stoppte, rückte ihre Ellbogenschützer zurecht und kletterte dann außer Sicht. Moe trottete zur Leiter, um ihr zu folgen.
    »Hey«, zischte Zack. »Wessen Hund bist du eigentlich?«
    Moe ließ sich mit einem dumpfen Geräusch fallen und sah ihn mit großen, ernsten Augen an. Dann legte er den Kopf zur Seite und knickte ein Ohr.
    »Oh, meine Güte«, sagte Zack. »Du musst jetzt auch nicht gleich wie eine Geburtstagskarte aussehen.Aber du wirkst so, ich weiß nicht, du wirkst so, als wäre das hier dein Zuhause. Es ist einfach seltsam, das ist alles.« Er seufzte.
    Moe stieß ein tiefes, fragendes Bellen aus.
    »Okay«, sagte Zack. Er nahm einen großen Schluck von seinem Tee und stellte die Tasse ab. Sie musste das Eis-Engel-Wasser genommen haben, das ihr der Kunde gegeben hatte. Überhaupt kein Scarspring-Nachgeschmack.
    Zack stieg die letzte Stufe am Fuß des Baumes hinunter. Moe folgte ihm mit dem Kopf voraus.
    Ernesto begrüßte gerade Magdalena und stellte sie seinem Onkel vor. Anselm Scarspring hielt sich seine lange Hand an die Stirn, um die Augen vor der Sonne abzuschirmen.
    »Sie müssen meinem Neffen verzeihen«, sagte er, als Ernesto mit den Worten rang. »Er liest lieber, als dass er spricht.«
    »Er ist ein sehr kluger Mensch«, sagte Magdalena. »Das ist offensichtlich.«
    »Das hoffe ich.«
    Zack blieb im Schatten des Baumes.
    »Sie sind also wirklich eine Nachfahrin dieser sogenannten Trolljäger?«
    Sie nickte.
    »Und es gibt nur noch Sie?«
    Sie nickte wieder. »Ich habe meine Eltern verloren. Das ist jetzt mehr als zwölf Jahre her.«
    Zack runzelte die Stirn. Wie alt war sie eigentlich? Hatte sie sich selbst aufgezogen?«
    »Und Ihr Freund dort drüben?«
    Anselm stand fast mit dem Rücken zu Zack, der ganz reglos geblieben war. Aber offenbar nicht reglos genug, um unbemerkt zu bleiben.
    »Das ist der Besitzer des Trollhunds, und er war so freundlich, sich bereit zu erklären, uns zu helfen«, sagte Ernesto.
    Zack trat in den Sonnenschein hinaus. Zum ersten Mal in seinem Leben ging er bewusst und direkt auf Anselm Scarspring zu. Auf einen der beiden Männer, die wahrscheinlich seinen Vater getötet hatten. Und im selben Augenblick, als er den schmutzigen Hof überquerte und alle Augen auf ihn gerichtet waren, fiel ihm wieder ein, dass Balthasar nicht sein Vater war. Den ganzen Morgen über hatte ihn dieses Wissen verfolgt, immer wieder und wieder, und jedes Mal so frisch und grausam wie ein Schlag ins Gesicht.
    Balthasar war nicht sein Vater. So unglaublich und unerträglich es auch war, sein Vater war Steward Golightly.
    Zack blickte mit gerunzelter Stirn von einem zum anderen. Sah zu Boden, um sich an Moes Anblick zu stärken. Aber Moe war nicht da.
    »Darf ich Sie nach Ihrem Namen fragen?«, sagte Anselm.
    »Verzeihung«, sagte Ernesto schnell,

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