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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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wie bei den vorangegangenen Besuchen, seit ihr Vater so tragisch ums Leben gekommen war. Die Ehe von Madisons Eltern war alles andere als rosig gewesen, aber nun war das Leben ihrer Mutter eine einzige nicht enden wollende Katastrophe.
    Peter Franklin war ein guter, aufrechter Mann gewesen und den Tod im Blatt einer Kreissäge zu finden, hatte er wahrlich nicht verdient. Natürlich gehörte es zum Berufsrisiko und man musste ständig mit einem solchen Unfall rechnen, wenn man in einer Holzfabrik arbeitet. Aber wenn es dann wirklich passiert, ist es dennoch schockierend.
    Es geschah an dem Tag, nachdem sie ihn in der Fabrik besucht hatte. Madison war sich sicher, dass auch der Tod ihres Vaters auf ihre Kappe ging. Dad war weg und Sam war weg. Alles Gute war weg.
    Sie hasste ihr Leben, sie hasste ihre Mutter, sie hasste Flagstaff.
    Madison bezahlte das Taxi, nahm ihren kleinen Koffer und betrachtete wie immer einen Moment lang das ehemalige Haus der Colemans, ehe sie das ihrer Mutter betrat.
    Ob Sam vielleicht schon hier gewesen ist?
    Die Tür war verschlossen, der Schlüssel ließ sich nicht vollständig ins Schloss stecken. Warum hatte ihre Mutter überhaupt abgesperrt, wunderte sich Madison. Nach erneutem erfolglosen Versuch ihren Schlüssel gewaltsam in das Schloss zu stecken, hämmerte Madison gegen die Tür. Es war definitiv jemand zuhause, denn Bob Segers Stimme drang nach draußen. Das konnte nur eines bedeuten. Einer der Fickfreunde ihrer Mutter war hier. Jedesmal wenn Lilly Franklin vögelte, sang Bob Seger im Hintergrund. Egal wann und wo, immer wenn Madison ein Lied von ihm hörte, sah sie ihre Mutter vor sich, mit gespreizten Beinen, das Gesicht von ekstatischer Lust verzerrt, und ein fettarschiger Kerl lag keuchend wie ein Hund auf ihr und vögelte sie durch.
    Ihre Mutter hatte schon während ihrer Ehe, die ohnehin nicht gut lief, Affären gehabt. Und als ob das nicht schon genug wäre, trank sie auch noch. Zu oft und zu viel.
    Madison war überzeugt, dass ihre Mutter ihren Vater nie wirklich geliebt hatte. Ja, es musste so gewesen sein, denn drei Monaten nach seinem Tod bereits einen anderen zu ficken, war nicht in Ordnung. Es war widerwärtig, ein Betrug an Madisons geliebtem Vater. Lilly Franklin nannte es Trauerverarbeitung. Ihr Vater war ein guter Mensch gewesen, das war er, so wahr ihr Gott helfe. Er und Sammy waren die einzigen Menschen auf der Welt, die stets zu ihr gehalten und ihr Liebe und Geborgenheit gegeben hatten. Und nun waren beide weg.
    Aber Sam ist noch da. Er lebt. Er wird mich umarmen, mich küssen. Ein schöner, tröstlicher Gedanke. Doch sie wusste, dass sie sich belog.
    Madison hämmerte von Wut getrieben erneut gegen die Tür.
    Kurz darauf hörte sie jemanden im Haus fluchen (Bob Seger ließ sich davon nicht beeindrucken und sang unbekümmert weiter). Wenig später öffnete sich die Tür.
    Madison war nicht sonderlich überrascht, als ein fetter, schmieriger Typ in der Tür stand und sie fragte, was sie wolle. Er trug nichts weiter als eine fleckenübersäte Boxershorts, unter der sich eine Beule abzeichnete.
    Einer von Mamas Kerlen . Widerlich.
    Madison kannte den Mann. Er hieß Carl Pescott, und hatte Lilly Franklin schon Besuche abgestattet, als sie noch verheiratet gewesen war. Und da war er nicht der einzige. Ihre Mutter hatte immer gesagt, sie solle aus dem Haus verschwinden, wenn einer ihrer Freunde auftauchte.
    Carl dürfte es nie sonderlich gestört haben, dass er nicht der Einzige war, der Lilly Franklin Befriedigung verschaffte. Keine Beziehung, keine Verpflichtung, schien seine Einstellung zu sein. Es war ihm auch scheißegal was andere über ihn tuschelten. Seine Ehe war lange vor der Affäre mit Lilly Franklin in die Brüche gegangen, was scherte ihn also das Gequatsche der Leute. Konnten sie ihn doch ohnehin nicht mehr bei seiner Frau verpfeifen. Und auf die Art kam er wenigstens immer noch regelmäßig zum Schuss. Solange er sich nicht zusammen mit einem anderen Kerl in ihrem Bett wälzte, war alles in Butter. Dann war ihm piepegal, wer sonst noch Lilly Franklin vögelte.
    »Also, was willst du?«, fragte Carl sie, kratzte sich an den Eiern und schrubbte an seinem inzwischen schlaffen Penis.
    »Ist meine Mutter da?«
    »Na großartig«, sagte er und hörte auf an seinem Schritt zu schrubben. Er machte ein missmutiges Gesicht. 
    »Habe ich gerade bei etwas gestört?« fragte Madison und legte all die Verachtung in ihre Stimme, die sie aufbringen konnte.
    Carl

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