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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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aufgehalten.«
    Dies schockiert fast alle im Raum – bis auf Ismae, Duval und die Bestie.
    »Seid Ihr sicher, dass Ihr seine Absicht nicht missverstanden habt, Euer Hoheit?«, fragt der Bischof, und ich möchte ihm eine Ohrfeige auf seine weichen, weißen, schwabbeligen Wangen geben.
    »Ich bin mir sicher«, sagt sie knapp.
    Während alle noch diese Offenbarung überdenken, beschließe ich, es mit einer neuen Herangehensweise zu versuchen. »Darf ich euch erzählen, wie sie Nantes eingenommen haben?«, frage ich mit trügerisch süßer Stimme.
    »Unbedingt, Demoiselle«, fordert Hauptmann Dunois mich auf. »Ich würde es sehr gern hören.«
    »Also gut.« Ich nehme einen stärkenden Schluck von dem Wein, dann beginne ich. »Mit Marschall Rieux an der Spitze unserer Kolonne haben uns die Bürger mit offenen Armen willkommen geheißen. Zuerst dachten sie, die Herzogin sei zurückgekehrt, und waren enttäuscht, dass sie nicht dabei war. Doch das Ausmaß des Verrats, der geplant war, haben sie nicht geahnt. Sobald d’Albret und Rieux die Burg erreichten, verriegelten sie die Türen und stellten die Gefolgsleute vor die Wahl. Mit gezücktem Schwert. Sie konnten der Herzogin abschwören und überleben, das war ihre einzige Chance.«
    Ich starre in die Flammen, die im Kamin brennen. »Die Barone Roscoff und Vitre sind in dieser Nacht gestorben. Die Barone Mathurin, Julliers, Vienne und Blaine haben der Herzogin abgeschworen und d’Albret und Marschall Rieux Gefolgschaft gelobt.« Ich schaue auf und sehe in die erschütterten Augen der Herzogin. »Eure bescheideneren Diener waren loyaler, Euer Hoheit. Die Hälfte von ihnen hat an jenem Tag ihr Leben verloren.
    Als eine Gruppe von Bürgern aus der Stadt zu wissen verlangte, was vorging, wurden Soldaten in die Stadt geschickt, um ihre Ehefrauen und Töchter zu vergewaltigen und so die Bürger gefügig zu machen. D’Albret hat nicht lange gebraucht, um seine Macht zur Geltung zu bringen und die ganze Stadt mit seiner sehr speziellen Art von Terror zu überziehen.«
    Die Herzogin ist leichenblass geworden. Als sie die Hand an die Schläfe hält, sehe ich, dass diese zittert. »Meine armen Untertanen«, flüstert sie. »All diese Tode habe ich auf dem Gewissen.«
    »Nein«, blafft Duval. »Sie lasten auf d’Albrets Gewissen, nicht auf Eurem.«
    Zum ersten Mal ergreift Jean de Chalon das Wort. »Solche Skrupellosigkeit ist ein großer Gewinn, wenn sie für die eigene Seite genutzt wird. Angesichts seiner Skrupellosigkeit und der Tatsache, wie sehr die Franzosen eine Allianz zwischen Euch und dem Grafen fürchten, ist diese Heirat vielleicht Eure beste Möglichkeit, die Unabhängigkeit des Herzogtums zu sichern.«
    Die Herzogin scheint in sich zusammenzuschrumpfen und wirkt auf diese Weise noch kleiner und jünger. »Wie unrecht ist es von mir, zu erwarten, dass meine Untertanen leiden, damit ich es nicht tun muss? Ich kann nicht zulassen, dass so viel Gewalttätigkeit und Tod über das ganze Herzogtum kommen, nur damit ich eine unangenehme Ehe vermeiden kann.«
    »Nein!«, rufen Duval, die Bestie und ich wie aus einem Mund. Es folgt ein Moment unbeholfenen Schweigens, und ich starre auf meine Hände hinab, während Duval fortfährt. »Ihr werdet diesen Rohling nicht heiraten.«
    »Ihr sprecht als ein liebender Bruder, Duval, nicht als ein klaräugiger Ratsherr«, stellt der Bischof fest. »Vielleicht ist das wirklich unsere beste Vorgehensweise.«
    Ich will all diese Männer an den Schultern packen, sie schütteln, bis ihre Zähne klappern, und dann fragen, wie sie so verflucht blind sein können. Ein Grollen beginnt sich tief in mir aufzubauen, Entrüstung, dass diese Männer dieses Mädchen so bereitwillig einem Mann wie d’Albret ausliefern würden. Es ist so, wie es schon immer war: Männer der Macht sind nicht bereit, irgendetwas Schlechtes von ihrer eigenen Art zu glauben.
    Plötzlich erstickt mich die Last meiner Geheimnisse beinahe. Wenn es je einen Grund gab, die langen Jahre des Schweigens zu brechen, dann ist es dieser – zu verhindern, dass dieses unschuldige Mädchen eins von d’Albrets neuesten Opfern wird. Zu verhindern, dass ein solches Monstrum zum Herrscher über das ganze Herzogtum wird.
    Ich bin so verzweifelt darauf bedacht, dass sie die böse Natur dieses Mannes verstehen, dass ich das Undenkbare tue: Ich öffne den Mund und spreche all die Geheimnisse aus, die ich jahrelang gehütet habe. »Habt ihr euch je gefragt, was aus d’Albrets Ehefrauen

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