Darken 3 - Der Angriff (German Edition)
aus Angriffslust, Neugier und Aggressivität ausstrahlte. Sirona reagierte instinktiv, ihr Geist drang in den des Tieres ein, kontrollierte es, bezwang es und tauschte die Angriffslust gegen Friedfertigkeit aus. Als sie begriff, wie leicht sie das Tier manipulieren konnte, schickte sie ihm Gefühle von Verbundenheit und Liebe.
Die Raubkatze hielt ihrem Blick stand. Jetzt erst bemerkte Sirona, dass sie ihren Geist voll auf das Tier vor sich gerichtet und jegliche Verbindung zu Darken gekappt hatte. Sie hörte ihn rufen und öffnete sich wieder.
Das erste, was Darken wohl gesehen haben musste, waren die grünen Augen des Raubtiers direkt vor ihren, denn er sprang augenblicklich los in ihre Richtung. Als er hinter ihr zu stehen kam, lag der schwarze Räuber bereits vor ihren Füßen und ließ sich streicheln.
Darken blieb die Luft weg. Sirona hatte sich inzwischen hingehockt und drehte sich nun langsam zu ihm um. Sie strahlte ihn an.
„Das ist mein Mann, willst du ihn nicht auch begrüßen?“, fragte sie den Panther, der aufsprang und dann Darken um die Beine schlich, wie ein handzahmer Hauskater. „Fass mal sein Fell an. Wie weich und warm es ist! Es fühlt sich an wie Samt.“
Sirona war ganz aus dem Häuschen und Darken stand wie versteinert neben ihr, während der Panther um ihn herumstrich und schnurrte, ehe er wieder zu Sirona ging, damit sie ihm den Bauch kraulte. Sirona wusste, dass Darken die tiefe Verbundenheit zwischen ihr und dem Tier spüren musste.
In aller Ruhe stand sie auf und pflückte die roten Beeren, die sie überhaupt erst zu dieser ungewöhnlichen Begegnung geführt hatten, dann hielt sie eine Hand vor Darkens Nase. „Was sind das für Früchte?“
Er nahm die roten Perlen in die Hand und sah sich dann den Baum an, an dem sie rankten. „Das ist Guaraná. Man schwört hier darauf, dass es die Potenz stärkt und das Sexleben anregt.“ Er grinste. „Ach so, es wird auch als bekömmlicher Kaffeeersatz benutzt.“
„Das hast du dir gerade ausgedacht, oder?“
„Nein, das kannst du zu Hause gern nachlesen oder wir probieren es gleich aus“, grinste Darken, wurde dann aber sofort ernst. „Was hast du mit dem Panther gemacht?“
Sirona sah zu dem prächtigen Tier hinunter, das sich an ihre Beine schmiegte.
„Es tut mir leid, ich habe ihn nicht gesehen, ich habe mich nur auf dieses Guaraná konzentriert. Als ich hochschaute, sah ich ihm direkt in die Augen. Ich spürte, dass er zornig war und kurz vor dem Sprung. Da wagte ich es nicht, mich zu bewegen und habe meinen Geist eingesetzt. Ich habe meine ganze Konzentration gebraucht, darum habe ich mich dir entzogen.“
Darken nahm sie in die Arme, drückte sie fest an sich und küsste ihr Haar. Jetzt strich der Panther um sie beide herum, als wenn er zur Familie gehörte. Darken beobachtete das Tier, als es seine Runden drehte, und musste lachen. „Du bist unmöglich, selbst die größten Raubkatzen liegen dir zu Füßen.“ Er holte tief Luft. „Ich habe mich nur erschrocken , als du dich so plötzlich entzogen hast und weg warst. Ich könnte nicht damit umgehen, wenn dir etwas geschieht, zumal wir hier zwar im Paradies zu sein scheinen, aber eben nicht alleine sind.“
Sirona hob den Kopf, sie fühlte sich frei und ließ ihn das spüren, schenkte ihm das Gefühl der Sicherheit. „Du sagtest, dass Guaraná die Potenz stärkt und das Sexleben anregt. Wie bereitet man es denn zu?“
„Warum fragst du? Möchtest du es einmal ausprobieren? Ich mache dir gerne einen Drink fertig.“
Sirona quietschte, Darken schnappte sie und warf sie erst über die Schulter, dann in die tiefe Hängematte, die zwar nur zwei Meter über dem Boden hing, jedoch so hoch geschnürt war, dass Sirona , einmal darin liegend, nicht mehr über sie hinwegsehen, geschweige denn aus ihr herauskrabbeln konnte. Nachdem Darken die Rucksäcke und die übrige Ausrüstung in die Hängematte geworfen hatte, forderte er sie auf, die Füße auszustrecken und zog ihr die Stiefel aus. Dann band er wieder beide Paare an einen Ast und ließ die Hängematte schwingen, bis sie so tief war, dass er sich hineingleiten lassen konnte.
Aufgrund der Form rollte er zwangsläufig auf sie. Sie begannen, albern in der Matte um die beste Liegeposition zu kämpfen und Sirona gewann. Sie stellte sich vor, wie sie nackt auf ihm saß und wie der schwarze Himmel über ihnen mit Sternen übersät wäre. In diesem Augenblick der Lust hatte die unendliche Weite über ihr ebenso wenig
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