Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
Vom Netzwerk:
das? Was geht da vor? Warum sollte sie den Wunsch haben zu gehen?
    Sie bat um die Gewissheit, dass sie nicht gezwungen sein würde, gegen ihresgleichen Krieg zu führen. Sie ist von Hastur-Blut.
    Das hatte Coryn nicht gewusst. Bronwyn war so offensichtlich von hoher Geburt, sie mit ihren Silberglöckchen. Sie hatte nie ihren Rang erwähnt.
    Krieg führen?
    Dies wird unsere letzte Relais-Verbindung nach Neskaya sein.
    Traurigkeit lastete schwer auf jeder Silbe. Wir müssen den Kontakt abbrechen, damit wir kein Geheimnis verraten…
    Der klare Himmel verdunkelte sich, und Coryn bemühte sich, die Verbindung aufrechtzuerhalten. Neskaya stellte Haftfeuer für den Hastur-Lord her, aber über das Ziel hatte er noch nicht nachgedacht. Seit seiner Ankunft hier war ihm die Politik der Außenwelt, abgesehen von seiner Abneigung gegenüber ihrer Penetranz, kaum der Rede wert gewesen.
    Ohne es in Worte zu kleiden, hatte Aran deutlich gemacht, weshalb er Verbindung aufgenommen hatte. Tramontana und Neskaya sollten sich angesichts der Konflikte zwischen ihren Lords zusammenschließen.
     
    »Ja, die Möglichkeit besteht immer«, sagte Bernardo als Antwort auf Coryns Frage, ob Freunde oder sogar Verwandte sich oft auf entgegengesetzten Seiten eines Konflikts wiederfinden, sobald Türme ins Spiel kommen. »Das ist früher schon geschehen und wird auch künftig vorkommen.«
    »Aber das ist doch nicht richtig, besonders wenn wir den Streit nicht vom Zaun gebrochen haben«, sagte Coryn und setzte sich im Studierzimmer des Bewahrers auf einen Stuhl. Um Platz nehmen zu können, musste er erst einen Stapel Diagramme für einen neuen Plan miteinander verbundener Matrixschirme, eine ausgestopfte Eule und drei Tabletts voller Krümel zur Seite schaffen.
    »Die Welt folgt ihrem Lauf und nimmt weder auf dich noch auf mich Rücksicht.« Obwohl Bernardos Stimme neutral war, klangen Furcht und Traurigkeit aus seinen Worten.
    Coryn erschrak darüber, wie dünn Bernardo aussah, als hätte ihn der Lebenskampf zu einem Gerippe abmagern lassen. Dann fiel Coryn ein, dass Bernardo ein Alton und nicht immun gegenüber geteilten Treuepflichten war. Soweit er wusste, herrschte Frieden zwischen Hastur und Alton, doch in diesen unsicheren Zeiten musste das nicht immer der Wahrheit entsprechen.
    »Wenn wir diesen Feldzug gegen Deslucido auf der Seite der Hasturs bestreiten«, sagte Coryn langsam, »dann könnte man uns den Befehl erteilen, über allen Ländereien, die ihm gehören, Haftfeuer abzuwerfen.«
    Verdanta, das in Flammen aufgeht, Tessa, die schreit, als ihr Körper wie eine Fackel auflodert, Steinmauern, die zusammenbrechen…
    Und Coryn in einem Luftwagen, der auf die Landschaft hinabsieht und sich von ganzem Herzen wünscht, dass statt seiner Angehörigen er selbst dort unten wäre und lodernd seinen Todeskampf erlebte.
    Bernardo streckte die Hand aus und berührte Coryns Handgelenk mit einer federleichten Berührung seiner Finger. Es war als Beruhigung gedacht, doch beide wussten, dass - so sehr Bernardo es auch versuchen mochte - er Coryn seine Verpflichtungen nicht abnehmen konnte. Coryn standen noch einige Jahre bevor, bis seine Ausbildung als Bewahrer abgeschlossen war, doch es gab keinen Zweifel, dass er es zum Bewahrer schaffte; seine Fähigkeiten und Talente für diese Aufgabe hatten sich deutlich gezeigt. Er würde als Bewahrer von Neskaya in Bernardos Fußstapfen treten; die Verantwortung würde auf ihn übergehen.
    »Es muss doch eine Möglichkeit geben, neutral zu bleiben, die ganze konstruktive, friedfertige Arbeit zu leisten, der wir uns verpflichtet haben, und uns von dem Konflikt fern zu halten«, sagte Coryn.
    »Sind wir denn weise genug, um zu entscheiden, in welche Streitigkeiten wir uns einmischen sollten und in welche nicht?«, fragte Bernardo. »Es heißt, dass Macht das Urteilsvermögen trübt. Und bei der Macht, über die wir verfügen - kann man uns da vertrauen, dass wir sie auch klug nutzen? Oder wäre es nicht besser, solche Entscheidungen jenen zu überlassen, die dafür ausgebildet wurden, so wie man uns für den Gebrauch unseres Laran ausbildete?«
    »Du stellst lauter Fragen, als wüssten wir nicht die Antworten«, sagte Coryn. Er hatte diese oder ganz ähnliche Fragen schon oft gehört, zu oft. Es hatte keinen Zweck, Bernardo zu bitten, angesichts des drohenden Krieges die Herstellung von Haftfeuer zu verweigern oder den Befehl eines Hastur-Lords zu ignorieren, egal wie verhasst er einem auch ist. Aber vielleicht,

Weitere Kostenlose Bücher