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Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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eine Frau war, die Wort hielt, und langsam beruhigte sie sich wieder. »Da nun alles bestens geregelt ist, wollen wir ein anständiges Frühstück bestellen«, sagte Gisela. »Ich helfe dir beim Ankleiden für die Trauerfeier, Kate. Mein Laune dürfte sich ein wenig bessern, wenn ich dir das Haar richte. Ob es wohl jemanden stört, wenn ich einen schweren Schleier über dem Kopf trage – oder vielleicht einen Sack?« Marguerida verschluckte sich fast an ihrem Tee. »Kates Haar richten?«, fragte sie, als sie wieder Luft bekam, und sah von einer Frau zur anderen. Zwischen den beiden musste sich irgendetwas ereignet haben, das ihrer Aufmerksamkeit entgangen war, und sie konnte sich nicht vorstellen, was es sein könnte. »Ich habe dich noch nie so … hilfsbereit erlebt, Base. Es bekommt dir.« »Ich sagte ja, ich habe mich geändert, aber du hast mir wohl nicht geglaubt.« »Nach dem, was ich gestern Abend mit angesehen habe, Gisela, würde ich so gut wie alles glauben.« »Was ist denn nun tatsächlich in der Ratssitzung passiert, Marguerida?«, wollte Kate wissen.
»Du meinst, außer dass die telepathischen Dämpfer in Stücke zersprangen und Regis Hastur sich aus dem Jenseits manifestierte und uns alle beschimpfte?« Sie seufzte. »Und dass Javanne Mik verstieß und Dom Francisco Ridenow andeutete, Regis’ Tod sei irgendwie verdächtig? Davon abgesehen war es eine nützliche Sitzung. Schaut mich nicht an, als hätte ich den Verstand verloren – gebt mir lieber einen Becher Wein. Tee ist ja schön und gut, aber nicht das, was ich jetzt brauche. Mir tut alles weh vor Müdigkeit.« »Regis ist … erschienen?« Gisela sah erschrocken aus.
»Hat dir das Rafael denn nicht erzählt?« »Nein, weil ich ihn seit gestern nicht mehr gesehen habe!« »Ja, richtig, das habe ich vergessen. Mikhail hat ihn zu Rafe Scott geschickt, die beiden sollen feststellen, ob die Söhne Darkovers eine echte Bedrohung für den Comyn darstellen.« »Wer?« Der Name bedeutete Gisela offenkundig nichts, sie musterte Marguerida aufmerksam, und ihre grünen Augen blitzten im Schein des Feuers. »Kate, gib ihr auf der Stelle einen Becher Wein« Und du fang ganz von vorn an, Marguerida, und erzähl uns alles. Tu einfach so, als wäre es eine von diesen Geschichten, die du immer schreibst.« Kate goss einen Kelch voll Wein und reichte ihn Marguerida. Dann setzte sie sich, wölbte die Hände um ihren noch warmen Tee undlauschte der Geschichte. Sie hatte das Gefühl, die Zeit stünde still und es gäbe nichts Wichtigeres, als dass sie hier saß und sich die Geschichte anhörte. Und nachdem Marguerida rund zwanzig Minuten später zum Ende gekommen war, wusste sie nicht, ob sie auch nur die Hälfte dessen glauben sollte, was sie eben gehört hatte.
Die drei Frauen blieben minutenlang in einträchtigem Schweigen sitzen, bevor sich Gisela rührte. »Wenigstens verstehe ich jetzt, was meinen Vater so in Wut versetzt hat. Und warum Lady Javanne so verhärmt aussah, als ich ihr im Flur begegnet bin.« Kate kam plötzlich zu Bewusstsein, wie merkwürdig die Situation war: Sie saß im Nachtgewand mit zwei Frauen zusammen, die sie vor einer Woche noch nicht einmal gekannt hatte, und unterhielt sich beim Tee über Verschwörungen und Geister, als wären diese das Normalste auf der Welt. Dabei war das alles völlig unmöglich. Oder etwa doch nicht? Sie hielt Gisela und Marguerida für intelligente Frauen und keinesfalls für verrückt. Vielleicht waren solche Ereignisse auf Darkover nichts Besonderes. Ein paar von den Geschichten, die sie über die Geisterwäldchen auf Renney gehört hatte, würden wahrscheinlich den beiden ausgesprochen merkwürdig vorkommen. Katherine beschloss, die Geschichte fürs Erste zu akzeptieren. »Kate, ich werde dem Dienstmädchen sagen, es soll ein paar Sachen für deine Kinder zusammenpacken.« Gisela hielt inne und lächelte ihrer neuen Freundin zu. »Mach dir keine Sorgen, Breda. Geh du nur zu Hermes und bring alles in Ordnung mit ihm, den Rest überlass getrost mir.« Katherine nickte zustimmend. Sie wusste, sie konnte auf Burg Comyn bleiben oder selbst die Kinder begleiten, aber keine dieser beiden Möglichkeiten würde ihr die Sorge um ihren Mann nehmen. Sie hatte bis jetzt nicht richtig verstanden, wie absolut lebensnotwendig er für sie war, und sollte er bei diesem hirnlosen und riskanten Unternehmen gegen die Föderation umkommen, würde sie lieber mit ihm sterben als noch

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