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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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wanderte zu den Scharnieren des Tores. Dort benutzte sie das Rohrstück wie ein Stemmeisen, doch nicht am Tor, sondern an der vermodernden Ziegelmauer, die es hielt. Kleine Stücke der Ziegelsteine sprangen ab, und die Bolzen, an denen das Tor hing, lockerten sich.
    »Darf ich?« Robin streckte ihr die Hand entgegen.
    Sie warf ihm einen mürrischen Blick zu, gab ihm aber das Rohr. Robin benutzte es auf dieselbe Art wie sie, legte aber seine Kyn-Stärke hinter jeden Schlag. Innerhalb von Sekunden hatte er die Bolzen und Scharniere auf einer Seite aus den alten Ziegeln befreit. Chris zog am Tor, bis die Lücke groß genug war, um sich durchzudrängen.
    »Keine Überwachungskameras, Autos oder Anzeichen, dass es bewohnt ist«, murmelte sie nach einigen Augenblicken.
    Robin drehte den Kopf erst nach rechts, dann nach links. »Er war überall auf dem Gelände, aber dort ist der Geruch am stärksten.« Er nickte in Richtung des Hauptgebäudes. »Du solltest hierbleiben, während ich alles durchsuche.«
    »Ich hätte auch in der Wohnung in Rom bleiben sollen.«
    Sie folgte ihm durch die Schatten, als sie sich dem Palazzo von der Seite her näherten. Robin entdeckte eine Tür, die nicht vernagelt worden war, und hielt darauf zu.
    »Hey. Lass uns nicht direkt in die nächste Falle laufen«, schlug Chris vor und sah nach oben. »Ich sehe noch einen anderen Eingang. Kannst du mich zu diesem Fenster im ersten Stock bringen?«
    »Ich kann dich sogar durchwerfen«, meinte er und beäugte die Bretter, die es verschlossen. »Aber ich fürchte, so hart ist dein Kopf dann doch nicht.«
    »Heb mich einfach nur auf deine Schultern.« Sie löste eines der Tücher um ihre Hüfte und wickelte es sich um die rechte Hand. »Den Rest erledige ich.«
    Robin setzte sie erst auf seine Schultern, dann stellte er sich direkt unter das Fenster und hob die Hände, damit sie draufsteigen konnte. Chris versuchte gar nicht, das Fenster zu öffnen, sondern warf das Tuch nach oben, wickelte ein Ende um die unterste Sprosse einer alten Feuerleiter und fing es wieder auf.
    Sie hielt das Tuch fest, sah ihn an und sagte: »Lass mich langsam runter.«
    Das verrostete Metall stöhnte und ließ Rost auf sie herunterregnen, als Robin sie wieder auf die Beine stellte, aber die alte Leiter fuhr normal aus.
    »Die Fenster in den oberen Stockwerken sind nicht vernagelt, und das Flutwasser ist nie so hoch gekommen, also haben sie sich wahrscheinlich auch nicht verzogen und damit verklemmt«, erklärte sie, nachdem sie die Stabilität der Leiter geprüft hatte. »Wir müssen einfach nur hochklettern und uns umschauen.«
    Weil er der alten Leiter nicht vertraute, blieb Robin direkt hinter Chris, als sie bis in den dritten Stock stiegen. Wie sie vorhergesagt hatte, war das Fenster in der Nähe der Leiter nicht vernagelt, und es ließ sich mühelos öffnen, nachdem Robin den Schließmechanismus zerstört hatte.
    Der leere Raum, in den sie kletterten, verstärkte jedes Geräusch. Chris war fast blind, weil es kein Licht gab, aber Robins Nachtsicht erlaubte es ihm, mühelos die Tür zu finden. Er stellte sich erst daneben, atmete tief durch und lauschte.
    »Er ist unter uns«, sagte er. »Ich kann nur ihn riechen, sonst niemanden.« Robin zog seinen Waffenrock aus und zog ihn ihr über den Kopf. Als sie die Stirn runzelte, fügte er hinzu: »Das wird deinen Geruch verstecken.«
    Sie betrachtete seine nackte Brust. »Wen riecht er wahrscheinlich zuerst, dich oder mich?«
    »Dich.« Robin sah an ihr herunter. »Aber er wird nicht erwarten, dass ich auf meine Verfolgung einen Menschen mitnehme, und glaubt vielleicht, dass dein Duft einfach von mir aufsteigt.«
    Sie runzelte die Stirn. »Wieso solltest du nach mir riechen?«
    »Du hinterlässt jedes Mal, wenn du mich berührst, deinen Duft an mir«, sagte er, legte ihre Hand an sein Gesicht und küsste dann ihre Handfläche. »Nachdem wir uns geliebt haben, kann ich dich stundenlang auf meiner Haut riechen.«
    Sie zog eine Grimasse. »Ich scheine dasselbe Problem zu haben.«
    »Daher ist Untreue bei meiner Art nicht sehr verbreitet. Hör auf, mich so anzusehen, oder ich hole mir mehr als nur deinen Duft.« Er öffnete die Tür einen Spalt, um hindurchzuspähen. »Der Weg ist frei. Ich werde nach unten gehen und ihn aus dem Palazzo locken. Während ich ihn beschäftige, suchst du nach der Handschrift.«
    Sie nickte, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen sanften, langsamen Kuss zu geben. »Sei

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