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Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition)

Titel: Darkyn: Dunkle Erinnerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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De-Niro-komm-mir-ja-nicht-blöd-Weise.«
    Das war vermutlich ein Kompliment. »Danke. Dann wirst du keine Dinge mehr an die Wand werfen? Die Kaution, die wir für dieses Haus hinterlegen mussten, war ziemlich ansehnlich, aber das ist dein Wurfarm auch.«
    »Ich werfe nichts mehr.« Der Ausdruck in ihren Augen änderte sich. »Ich verspreche von jetzt an, mein Bestes für den Meister und die Kyn zu tun.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die vernarbte Wange. »Du bist ein Schatz, Phil.«
    Als sie gegangen war, fragte Philippe sich, ob er Cyprien von seinem Gespräch mit ihr berichten sollte. Wenn er Alexandra nicht davon überzeugt hatte, sich den Wünschen des Meisters zu fügen, dann konnte nur Cyprien sie aufhalten.
    Nein, sie liebt ihn wirklich, und sie vertraut mir , dachte er und klappte den Laptop wieder auf. Sie wird ihr Wort halten .

 
    16
    Drei Tage nachdem ihr Partner ermordet worden war, half Samantha Brown dabei, den Sarg mit dem Körper von Harry Quinn aus dem Leichenwagen zu seiner letzten Ruhestätte zu bringen. Während sie und fünf andere Mitglieder des Morddezernats ihn zu Grabe trugen, salutierten ihnen Hunderte andere Polizisten in Uniform aus Dade, Broward und Palm Beach, die zu beiden Seiten des schmalen Friedhofswegs standen.
    Harrys Witwe, Gloria Quinn, trat vor und legte einen Strauß Orangenblüten und Lilien neben den Sarg ihres Mannes. Sie blickte Sam einen Moment an, so verloren und verwirrt wie jede Frau, die plötzlich damit konfrontiert war, den Rest ihres Lebens ohne den Mann verbringen zu müssen, den sie liebte.
    Sam lauschte der Predigt am offenen Grab, die der Polizeiseelsorger hielt.
    » Endlich aber seid allesamt gleichgesinnt, mitleidig, brüderlich, barmherzig, demütig. Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt. Denn
    Wer das Leben lieben
und gute Tage sehen will,
der hüte seine Zunge,
dass sie nichts Böses rede,
und die Lippen, dass sie nicht betrügen.
Er wende sich ab von dem Bösen und tue Gutes;
er suche Frieden und jage ihm nach.
Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten
und seine Ohren hören auf ihr Gebet …«
    Nachdem der Pfarrer den Segen gesprochen hatte, traten nacheinander Kommissare und Vorgesetzte und andere Funktionäre, die Harry gekannt hatten, an das Grab und beteten, lobten oder erinnerten an ihn. Familienmitglieder hatten dasselbe nach dem Beerdigungsgottesdienst in der Kirche gemacht.
    Captain Garcia und zwei andere Abteilungsleiter nahmen die amerikanische Flagge von Harrys Sarg und vollzogen das zeremonielle Zusammenlegen der Flagge. Der Pfarrer nahm Glorias Blumen und legte sie dorthin, wo die Flagge gewesen war. Das gefaltete Dreieck wurde Gloria Quinn von Garcia mit dem traditionellen Dank für das außergewöhnliche Opfer ihres Mannes während der Erfüllung seiner Pflicht überreicht.
    Jedes Wort traf Sam wie ein Stein von innen, wo niemand es sehen konnte. Am Ende der Zeremonie war sie zerschlagen, aber sie musste noch eine Sache tun, bevor sie Harry in Frieden ruhen ließ.
    Sie wartete, bis alle gegangen waren, und legte dann ihre erste Polizeimarke unter den riesigen Strauß mit Glorias Blumen. Harry hatte sie nicht gekannt, als sie bei der Polizei angefangen hatte, aber von ihm hatte sie so viel mehr gelernt als von irgendeinem anderen Polizisten oder Ausbilder. Sie legte ihre weiß behandschuhte Hand auf den Sarg und wünschte, sie könnte ihm mehr geben als eine alte Polizeimarke und das, was von ihrem Herzen übrig war.
    »Ich schätze, ich sollte jetzt sagen, dass du der Vater für mich warst, den ich nie hatte«, murmelte sie. »Aber du warst kein Vater für mich, Harry. Du warst mein Partner und mein Freund. Du hast dafür gesorgt, dass ich meinen Weg nicht verliere. Du hast mir gezeigt, wie man einen Fall richtig angeht. Du hast mich das Gute in den Polizisten sehen lassen und nicht nur das Schlechte. Du hast mich gerettet, Harry, denn ohne dich wäre ich jetzt keine Polizistin mehr. Ich hätte aufgegeben und wäre gegangen.«
    Der Bestatter, der auf der anderen Seite des Grabes stand, räusperte sich höflich.
    Sam ignorierte ihn. »Ich weiß, was ich gesehen habe. Wer immer das war, ich werde ihn finden, und dann bezahlt er dafür. Das verspreche ich dir.«
    »Detective.«
    Sam blickte auf und sah Garcia. »Ja.« Sie nahm die Hand vom Sarg und trat zurück. Der Bestatter lächelte sie kurz dankbar an und drückte

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