Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
Decke. »Es geht um Locksley, Mylady. Er sagt, es wäre ein Notfall, der Suzerän Jaus betrifft .«
Robin machte oft Scherze, aber nicht über andere Kyn. Sie wünschte, Byrne würde ihr erlauben, ein Telefon in ihrem Gemach zu installieren, aber er wollte auf gar keinen Fall irgendwelche menschliche Technologie in ihrem Schlafzimmer haben. »Stell mir das Gespräch ins Büro. Ich bin in einer Minute dort .«
Rain nickte und senkte dann den Blick. »Jayr .« Er runzelte die Stirn. »Seit wann habt Ihr Brüste ?«
Jayr machte ihm die Tür vor der Nase zu, bevor sie zum Schrank ging, um sich etwas zum Anziehen zu holen. Byrne erreichte ihn vor ihr und lehnte sich dagegen.
Sein granatrotes Haar umrahmte sein kantiges Gesicht, das mit dunkelblauen Tattoos bedeckt war. Er grinste frech. »Als Seneschall ist es meine Pflicht, dich anzukleiden .«
»Du beendest diese Aufgabe aber nie .« Sie schob ihn beiseite und griff nach einem Hemd und einer Hose, dann hielt sie inne und nahm stattdessen eines ihrer neuen Kleider. Die große und schlanke Jayr hatte im vierzehnten Jahrhundert die Verwandlung vom Menschen zur Kyn durchlaufen, bevor ihr Körper die natürliche Reife vom Mädchen zur Frau abgeschlossen hatte. Jetzt jedoch besaß Jayr dank Alexandra Keller und ihrer Behandlung kleine, aber schön geformte Brüste, kurvige Hüften und ein weiblicheres Aussehen. »Rob würde nicht anrufen, wenn es nicht wichtig wäre .«
»Aye, das würde er nicht .« Byrne beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. »Rob wollte dich und den Realm für sich. Er ist ein lausiger Verlierer .«
»Er ist unser engster Kyn-Verbündeter « , erinnerte sie ihn, »und dein bester Freund .« Sie streifte das Kleid über den Kopf, zog es herunter und zupfte den Rock zurecht. Dann warf sie ihrem lächelnden Geliebten einen vielsagenden Blick zu. »Brauchst du meine Hilfe beim Anziehen ?«
»Nein, aber wenn wir zurückkommen « , warnte er sie, während er nach seinen eigenen Sachen griff, »dann verbarrikadiere ich die Tür .«
Ein paar Minuten später gingen Jayr und ein finster blickender Byrne aus ihrem Gemach im Privatflügel zu den Büros hinüber. Der Knight’s Realm , den die Menschen in Florida als mittelalterliche Touristenattraktion kannten, wurde von Darkyn-Männern und -Frauen bewohnt, die tatsächlich im Mittelalter gelebt hatten.
Jayr war stolz darauf, wie gut die Männer ihres Jardins sich an den kürzlich vollzogenen Führungswechsel gewöhnt hatten. Byrne, seit dem Bau der Kyn-Festung der Suzerän des Realm , war zurückgetreten. Michael Cyprien, der Kyn-Seigneur, hatte Jayr, Byrnes Seneschall, zur allerersten Frau ernannt, die einen Jardin anführte.
Einige der konservativeren Jardins außerhalb des Realm billigten den aufsehenerregenden Wechsel immer noch nicht, genauso wenig wie die Besetzung einer so machtvollen Position durch eine Frau. Dass Jayr und Byrne auch noch ein Paar geworden waren, wurde von den Traditionalisten ihrer Art als absolut skandalös betrachtet.
Aber Jayr hatte ihre Ehre und ihre Stellung beim letzten Winterturnier zur Zufriedenheit aller bewiesen, die dort gewesen waren, und sie priesen ihre Fähigkeiten überall. Und diejenigen, die immer noch Groll gegen sie hegten, wagten es nicht, öffentlich Kritik an der Suzeränin zu äußern, nicht nach dem, was Byrne mit den Männern gemacht hatte, die während der jährlichen Versammlung versucht hatten, Jayr und ihn selbst zu töten.
Harlech, Jayrs Adjutant, wartete vor dem Büro auf sie.
»Ich bedaure, dass wir Euch stören mussten, Mylady .« Harlech, ihr loyalster Anhänger, sprach ihren Titel stets genüsslich aus. »Aber Lord Locksley hat darauf bestanden, mit Euch zu sprechen .«
Jayr nickte, dann ging sie hinein und stellte das Telefon auf Lautsprecher. »Guten Abend, Lord Locksley. Wie kann ich Euch helfen ?«
»Jayr, Byrne. Es tut mir leid, dass ich euch so spät störe .« Locksley, normalerweise fröhlich und charmant, klang grimmig. »Suzerän Jaus sollte heute Abend zu einem Besuch in meinem Jardin eintreffen, aber sein Flugzeug wurde von den Brüdern entführt .«
»Hast du Chicago informiert, Mann ?« , fragte Byrne.
»Sie haben mir erklärt, dass Jaus sie per Handy kontaktiert hat « , erklärte Locksley. »Offenbar hat der Flugzeugentführer Jaus’ eigentlichen Piloten ermordet und dann dessen Platz eingenommen. Während des Fluges hat er dann den Copiloten getötet. Als Jaus ihn zur Rede stellte, brachte er sich um. Jaus rief
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