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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einfach dasitzen und nichts unternehmen. Er hatte das Gefühl, einen letzten Akt der Verzweiflung starten zu müssen, irgend etwas – und wenn es nur seinen eigenen Tod beschleunigte.
    Fünf entsetzliche Minuten rasten dahin wie eine einzige. Das schwarze Meer hob sich, als ob es nach dem Flugzeug greifen wollte.
    »Ich sehe Lichter!« stieß Rubin plötzlich hervor. »Direkt voraus!«
    Sofort schnellten Ybarras Augen nach oben und starrten durch die Windschutzscheibe. »Ein Schiff!« schrie er. »Es ist ein Schiff!«
    Beinahe noch während er schrie, kreischte das Flugzeug über die Polar Explorer hinweg und verfehlte den Radarmast um weniger als zehn Meter.

7
    D ie Mannschaft des Eisbrechers war über Radar vor dem herannahenden Flugzeug gewarnt worden. Die Männer, die im Brückenhaus standen, duckten sich unwillkürlich, als die Verkehrsmaschine, Abgasschleier ihrer beiden überbeanspruchten Motoren hinter sich herziehend, wie ein Heer von Furien über ihre Köpfe hinwegkreischte und nach Westen in Richtung grönländische Küste verschwand.
    Der ungeheure Lärm erfüllte die Elektronik-Abteilung und sorgte dafür, daß sie sich blitzschnell leerte. Knight flitzte zur Brücke, Pitt und Giordino unmittelbar hinter sich. Keiner der Männer auf der Brücke machte sich die Mühe, sich umzudrehen, als der Kapitän hereinplatzte. Alle starrten angestrengt in die Richtung, in der das Flugzeug verschwunden war.
    »Was, zum Teufel, war das?« wollte Knight vom Wachhabenden wissen.
    »Ein unidentifiziertes Flugzeug hätte beinahe das Schiff gerammt, Captain.«
    »Militärmaschine?«
    »Nein, Sir. Als das Flugzeug über uns hinwegzischte, habe ich einen kurzen Blick auf die Tragflächenunterseite werfen können. Die Maschine trug keine Hoheitszeichen.«
    »Vielleicht ein Spionageflugzeug?«
    »Das bezweifle ich. Die Kabinenfenster waren hell erleuchtet.«
    »Ein Linienflugzeug«, vermutete Giordino.
    Knights Gesichtszüge wurden ausdruckslos, und es lag eine Spur Irritation darin. »Was fällt dem Piloten ein, mein Schiff in Gefahr zu bringen? Was hat der überhaupt hier zu suchen? Wir sind Hunderte von Meilen von den zivilen Luftstraßen entfernt.«
    »Die Maschine verliert an Höhe«, stellte Pitt fest und starrte den blinkenden Lichtern nach, die im Osten immer kleiner wurden. »Ich nehme an, sie setzt auf.«
    »Möge Gott ihnen beistehen, wenn sie in dieser Dunkelheit auf dem Meer niedergehen.«
    »Seltsam, daß er nicht die Landescheinwerfer eingeschaltet hat.«
    Der wachhabende Offizier nickte beifällig. »Seltsam ist genau das richtige Wort. Ein Pilot, der sich in Schwierigkeiten befindet, würde bestimmt ein Notsignal aussenden. Der Kommunikationsraum hat keinen Pieps aufgefangen.«
    »Haben Sie versucht, Verbindung aufzunehmen?« erkundigte sich Knight.
    »Sobald sie auf unserem Radar auftauchten. Keine Antwort.«
    Knight ging zum Fenster und sah hinaus. Gedankenverloren trommelte er mit den Fingerspitzen dagegen. Es dauerte keine vier Sekunden, dann drehte er sich um und blickte den wachhabenden Offizier an.
    »Halten Sie den Kurs und setzen Sie die Suche den Planquadraten entsprechend fort.«
    Pitt musterte ihn. »Ich verstehe Ihre Entscheidung, doch ich kann nicht sagen, daß ich sie begrüße.«
    »Sie befinden sich auf einem Schiff der Navy, Mr. Pitt«, erklärte Knight ernst. »Wir sind nicht die Küstenwache. Unser Auftrag hat Priorität.«
    »An Bord des Flugzeuges könnten sich Frauen und Kinder befinden.«
    »Bis jetzt spricht noch nichts für eine Tragödie. Die Maschine befindet sich noch in der Luft. Wenn die Polar Explorer in diesem Seegebiet ihre einzige Hoffnung auf Rettung ist, warum wurde dann kein Notsignal gesendet? Die hätten zumindest den Versuch unternehmen können, uns etwas mit ihren Landescheinwerfern zu signalisieren. Wieso haben sie uns nicht zu erkennen gegeben, daß sie zu landen beabsichtigen? Sie sind doch Pilot. Verraten Sie mir doch bitte, warum der Pilot keine Schleife um das Schiff geflogen ist, wenn er sich in Schwierigkeiten befindet.«
    »Vielleicht versucht er, bis zum Festland zu kommen.«
    »Verzeihung, Captain«, unterbrach der Wachhabende, »ich habe vergessen zu erwähnen, daß die Landeklappen unten waren.«
    »Immer noch kein Beweis für eine bevorstehende Bruchlandung«, gab Knight stur zurück.
    »Scheiß auf den militärischen Auftrag«, schnauzte Pitt kalt. »Wir befinden uns nicht im Krieg, Captain. Hier geht es um eine Hilfsaktion. Ich will mein Gewissen

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