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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zerfetzt und nutzlos. Das fürchterliche Unwetter hat den Mast gebrochen und die Steuerruder abgerissen. Viele Tage lang trieben wir hilflos im heftigen Wind. Jedes Zeitgefühl ging verloren. Schlaf wurde unmöglich. Es wurde sehr kalt. Auf dem Deck bildete sich Eis. Das Schiff wurde kopflastig. Ich befahl meinen halb erfrorenen Männern, die Wasser- und Weinbehälter über Bord zu werfen.
    Die Amphoren, die Sie auf dem Meeresboden, draußen im Fjord, gefunden haben«, Redfern machte eine Pause und nickte Pitt zu. Dann las er weiter.
    »Kurz nachdem wir in diese langgestreckte Bucht getrieben wurden, gelang es uns, das Schiff auf Grund zu setzen, und wir fielen für zwei Tage und Nächte in einen todesähnlichen Schlaf.
    Der Gott Serapis ist ungnädig. Der Winter ist hereingebrochen, und Eis hat das Schiff eingeschlossen. Uns bleibt keine andere Möglichkeit, als zu überwintern und zu warten, bis die Tage wieder wärmer werden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht liegt ein Eingeborenendorf, und wir können mit den Bewohnern Handel treiben. Wir haben Nahrungsmittel eingetauscht. Sie benutzen unsere Goldmünzen als wertlose Schmuckstücke und haben von ihrem wahren Wert nicht die geringste Ahnung. Sie haben uns gezeigt, wie man sich warm halten kann, indem man das Öl von einem ungeheuer großen Fisch verbrennt. Unsere Mägen sind gefüllt, und ich glaube, wir werden überleben.
    Solange ich Zeit im Überfluß habe, werde ich jeden Tag einige Worte aufschreiben. Mit diesem Eintrag versuche ich Menge und Art der Ladung aufzuzeichnen, die Venators Sklaven aus dem Frachtraum der Serapis entluden, denen ich – unbeobachtet – von der Kombüse aus zusah und mir Aufzeichnungen machte. Beim Anblick des großen Objekts sank jedermann in gebührender Ehrfurcht in die Knie.«
    »Was meint er damit?« fragte Lily.
    »Geduld«, gab Redfern zurück. »Hören Sie zu.
    Dreihundertzwanzig Kupferröhren, die mit Geologische Karten bezeichnet waren. Dreiundsechzig große Wandteppiche. Diese waren um den großen aus Gold und Glas bestehenden Sarkophag Alexanders gepackt. Meine Knie zitterten. Ich konnte sein Gesicht durch …
    Rufinus hat nicht weitergeschrieben«, erklärte Redfern traurig. »Er hat den Satz nicht beendet. Die letzte Tafel enthält eine Zeichnung, die in groben Umrissen die Küstenlinie und den Verlauf des Flusses widergibt.«
    »Der verschollene Sarg Alexanders des Großen«, hauchte Lily. »Ist es tatsächlich möglich, daß er irgendwo in einer unterirdischen Kammer begraben liegt?«
    »Zusammen mit den Schätzen der Bibliothek von Alexandria?« ergänzte Redfern Lilys Frage. »Da können wir nur hoffen.«
    Pitts Reaktion war ganz anders; er strahlte eine ruhige Zuversicht aus. »Hoffnung ist etwas für Phantasten. Ich glaube, ich kann Ihre Schätze in dreißig … na, sagen wir zwanzig Tagen finden.«
    Lily und Redfern rissen die Augen auf. Sie musterten Pitt mit dem Mißtrauen, das normalerweise einem Politiker entgegenschlägt, der verspricht, die Steuern zu senken. Sie glaubten ihm einfach nicht.
    Das hätten sie aber ruhig tun können.
    »Sie hören sich reichlich selbstsicher an«, entgegnete Lily spitz.
    Pitts grüne Augen waren vollkommen ernst. »Laßt uns mal einen Blick auf die Karte werfen.«
    Redfern reichte ihm die Kopie, die Lily von der Tafel gemacht und dann vergrößert hatte. Außer einer Menge gewundener Linien war wenig zu erkennen.
    »Die Zeichnung besagt nicht viel«, stellte Redfern fest. »Rufinus hat nichts beschriftet.«
    »Das reicht«, erklärte Pitt in trockenem unbekümmerten Ton. »Es ist ausreichend, um den Eingang zu finden.«
    Es war vier Uhr morgens, als Pitt aufwachte. Automatisch rollte er sich auf die andere Seite, um wieder Schlaf zu finden, bemerkte aber im Halbschlaf, daß jemand das Licht angeschaltet hatte und mit ihm sprach.
    »Tut mir leid, Junge. Sie müssen aufstehen.«
    Erschöpft blinzelte Pitt in das ernste Gesicht von Commander Knight. »Wer sagt das?«
    »Befehl von ganz oben. Sie sollen sich sofort nach Washington in Marsch setzen.«
    »Haben die gesagt, weshalb?«
    »Die ist das Pentagon, und, nein, die besaßen nicht die Höflichkeit, mir einen Grund zu nennen.«
    Pitt rappelte sich hoch und schwang die Füße aus der Koje. »Ich hatte gehofft, hier noch ein bißchen länger bleiben und die Ausgrabung verfolgen zu können.«
    »Pech«, gab Knight zurück. »Sie, Giordino und Dr. Sharp müssen in einer Stunde unterwegs sein.«
    »Lily?« Pitt war

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