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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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Schwester, wie »brillant« ihre Rede gewesen sei, auch wenn das gar nicht stimmte, und dann kam mein Vater auf uns zu, die Kamera hoch erhoben, und niemand umarmte meine Schwester länger als er. Dann sah ich mich nach Sam und Patrick um, konnte sie aber nirgends entdecken.
    Auf dem Rückweg steckten sich meine Cousins aus Ohio noch einen Joint an, und diesmal nahm ich einen Zug, aber sie nannten mich immer noch einen Jammerlappen. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht machen Cousins aus Ohio das einfach – das, und Witze erzählen.
    »Was steht in West Virginia, hat zweiunddreißig Beine und nur einen Zahn?«
    »Was denn?«
    »Die Schlange vorm Arbeitsamt.«
    So in der Art.
    Als wir zu Hause ankamen, machten sich meine Cousins gleich über die Bar her, denn Abschlussfeiern scheinen der eine Anlass im Jahr zu sein, zu dem jeder trinken darf, so viel er will. Zumindest war es auch letztes Jahr schon so. Ich frage mich wirklich, wie meine Abschlussfeier einmal sein wird. Sie scheint noch so weit weg.
    Die erste Stunde der Party brachte meine Schwester damit zu, Geschenke auszupacken, und ihr Lächeln wurde mit jedem Scheck, Pullover oder Fünfzig-Dollar-Schein breiter. Niemand in unserer Familie ist reich, aber offenbar legt sich jeder für solche Gelegenheiten genug
Geld zurück, dass wir einen Tag lang so tun können, als ob.
    Die Einzigen, die meiner Schwester kein Geld oder einen Pullover schenkten, waren mein Bruder und ich. Mein Bruder versprach, mit ihr einen ganzen Tag lang Sachen fürs College kaufen zu gehen, Seife und so etwas, und dafür zu bezahlen. Und ich schenkte ihr ein kleines buntes Steinhaus, das in England handgefertigt worden war, und erklärte ihr, dass ich ihr etwas schenken wollte, womit sie sich immer wie zu Hause fühlt – selbst wenn sie nicht zu Hause war. Meine Schwester küsste mich dafür auf die Wange.
    Aber der beste Moment der Party war der, als meine Mutter zu mir kam und sagte, da wäre ein Anruf für mich. Ich ging ans Telefon.
    »Hallo.«
    »Charlie?«
    »Sam!«
    »Wann kommst du vorbei?«
    »Jetzt!«
    Da knurrte mein Vater, der gerade einen Whiskey Sour trank: »Du gehst nirgendwo hin, solange deine Verwandten noch hier sind. Hast du verstanden?«
    »Hey, Sam … Ich muss noch warten, bis meine Verwandten gehen.«
    »Okay. Wir sind bis um sieben hier. Dann rufen wir dich an, wo wir hingehen.« Sam klang wirklich glücklich.
    »Okay, Sam. Herzlichen Glückwunsch!«
    »Danke, Charlie. Bis später.«
    »Bis später.«

    Ich legte auf.
    Ich schwöre, ich dachte, meine Verwandten würden nie gehen. Jede Geschichte, die sie erzählten. Jedes Würstchen im Schlafrock, das sie aßen. Jedes Foto, das sie sich ansahen. Jedes »Als du noch so groß warst«, das sie mir sagten … Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Nicht, dass mir die Geschichten etwas ausgemacht hätten, das taten sie nicht, und die Würstchen im Schlafrock waren auch ziemlich gut. Aber ich wollte Sam sehen.
    Gegen halb zehn waren endlich alle satt und einigermaßen nüchtern. Um viertel vor zehn waren die Umarmungen vorbei. Und um zehn vor zehn war die Einfahrt wieder frei. Mein Vater gab mir zwanzig Dollar und die Schlüssel zu seinem Wagen und sagte: »Danke fürs Dableiben, Champ. Es hat mir und der Familie viel bedeutet. « Er war etwas betrunken, meinte es aber trotzdem genau so, wie er es sagte. Sam hatte mir Bescheid gegeben, dass sie jetzt in einem Club in Downtown waren. Also packte ich die ganzen Geschenke in den Kofferraum, stieg ein und fuhr los.
    Nachts durch den Tunnel nach Downtown zu fahren, hat etwas Überwältigendes. Man fährt auf der einen Seite des Bergs los, und es ist dunkel, und das Radio ist laut. Dann ist man im Tunnel, und der Wind ist auf einen Schlag weg, und die hellen Lichter blenden einen. Sobald man sich daran gewöhnt hat, kann man in der Ferne die andere Seite sehen, während das Radio immer leiser wird, weil die Wellen nicht so weit kommen, bis es schließlich ganz ausgeht. Dann ist man in der Mitte des Tunnels, und alles wird zu einem ruhigen Traum. Und
wenn man den Ausgang näher kommen sieht, kann man ihn gar nicht schnell genug erreichen. Und dann, wenn man schon glaubt, dass man nie dort ankommen wird, sieht man den Ausgang endlich direkt vor sich. Und das Radio kommt noch lauter zurück, als man es in Erinnerung hatte. Und der Wind wartet auf einen. Und man fliegt aus dem Tunnel heraus auf die Brücke. Und da ist es dann: Downtown. Eine Million Lichter und Hochhäuser, und

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