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Das Alte Aegypten

Das Alte Aegypten

Titel: Das Alte Aegypten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Vogt
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Hauptstadt. Überall entstanden neue Bauwerke, alte wurden restauriert. Die Nekropole, traditionell auf der Westseite des Nils angelegt, erreichte an Bedeutung die von Sakkara bei Memphis. Spätestens seit Thutmosis I. (1504-1492) nutzte man zur Bestattung der Pharaonen das in einem entlegenen Felseinschnitt gelegene Tal der Könige. An den Ufern des Nils reihten sich die Totentempel. Sie waren von Siedlungen umgeben, in denen die Menschen wohnten, die zum Totendienst, zum Bau und zur Instandhaltung nötig waren: Priester, Beamte und Arbeiter. Auf dem Ostufer entstanden riesige Paläste und Tempelbezirke wie der des Reichsgottes Amun in Karnak (siehe S. 160) oder der als Luxor-Tempel bekannte Bau König Amenophis’ III. (1390-1352).
    Amun
    Spätestens seit der 11. Dynastie wurde Amun als Lokalgottheit in Theben verehrt. Mit dem politischen Aufstieg der hiesigen Herrscher zu Königen von ganz Ägypten verband sich auch sein Aufstieg zum „König der Götter“. Als Reichsgott erwählte er neben den Göttern Re und Ptah den irdischen König. Sein Name bedeutet wahrscheinlich „der Verborgene“, dargestellt wird er meist in Menschengestalt mit Doppelfederkrone. Mit Mut und Chons bildet er die Triade von Theben, der das jährliche Opet-Fest gilt. Als Amun-Re besaß er die Fähigkeit zu beständiger Erneuerung und galt als Förderer der Ausdehnung Ägyptens nach Süden und in die Levante. Die Hohenpriester von Theben nutzten sein Prestige, um während der Dritten Zwischenzeit (siehe S. 174) die Macht über einen Teil des Landes an sich zu reißen
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Abstieg und Zerstörung
    Mit der Dritten Zwischenzeit (1069-747) begann der Niedergang. Bereits die Könige der Ramessidenzeit (1295-1069) hatten den Regierungssitz nach Unterägypten ins Delta verlegt. Tanis war die kommende Metropole. Erst recht, als sich die Könige der 21. und 22. Dynastie (1069-747) auch dort begraben ließen. Doch noch immer war Theben das wichtigste religiöse Zentrum des Landes. Von der Verwüstung durch die Assyrer 652 v. Chr. hat sich die einst so mächtige Stadt nie mehr erholt. Zu Beginn der römischen Ära ließ der Statthalter Cornelius Gallus den Ort, der unter den Ptolemäern (305-30) nur noch ein verschlafenes Nest war, zerstören.

Der riesige Tempel des Amun im heutigen Karnak machte Theben zum religiösen Zentrum des ganzen Landes. Seinen Haupteingang markiert ein gigantischer Pylon, mit 113 m Breite der gewaltigste, der je errichtet wurde
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    (c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Ein goldenes Zeitalter
Das Mittlere Reich (2025-1650 v. Chr.)
    Der Zeitabschnitt, der ungefähr die mittleren 400 Jahre innerhalb der Geschichte Ägyptens umfasst, wird Mittleres Reich genannt. Es beginnt 2025 v. Chr. mit der Wiedervereinigung der beiden Landesteile durch den vierten Herrschers der 11. Dynastie, Montuhotep II. (2055-2004), und endet 1650 v. Chr. mit dem letzten König der 14. Dynastie.
Die 12. Dynastie
    Möglicherweise war es der Wesir Montuhoteps IV., der den Thron an sich riss und als Amenemhat I. (1985-1955) die 12. Dynastie begründete. Er gab Theben als Residenzstadt auf und erbaute sich mit Itjtaui, der „Beherrscherin der zwei Länder“, eine neue Hauptstadt, die bislang noch immer nicht genau lokalisiert werden konnte. Amenemhat I. war es auch, der die Pyramide wieder als Begräbnisstätte der Herrscher einführte. Die sieben Könige der neuen Dynastie konsolidierten ihre Macht auf Kosten der Gaufürsten, deren Aufgaben nun von Beamten übernommen wurden, verbesserten die Verwaltung, führten eine Berufsarmee ein und förderten den Ausbau der Großoase Faijum (siehe S. 76) südwestlich von Memphis zu einem Wasserreservoir, das während der Nilüberschwemmung gefüllt wurde und von großem Nutzen für die Landwirtschaft war. Vor allem Sesostris III. (1874-1855) war ein erfolgreicher Herrscher: Mit seinen militärischen Eroberungszügen gelang ihm die Annektierung eines Teils von Nubien. Um das bis südlich des zweiten Nilkatarakts reichende und wegen seiner Rohstoffvorkommen begehrte Land besser ausbeuten zu können, ließ der Pharao einen Kanal durch den ersten Katarakt bei Assuan graben. Die Schifffahrt wurde so von Nubien bis zum Mittelmeer ungehindert möglich. Mit dem Tod Amenemhats III. (1855-1808), dem König mit der längsten Regierungszeit der 12. Dynastie, war die goldene Periode zu Ende. Mit seinem Sohn und dessen Schwestergemahlin endete die Herrschaft dieses bedeutenden Geschlechts.
    Steuern
    Spätestens seit dem

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