Das Alte Aegypten
Afrika zu lokalisieren ist
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Auf der Suche nach einem Land
Hinweise auf die Region, um die es sich handelt, geben weitere Details der Darstellung: Die Bewohner des Landes lebten in Hütten auf Pfählen mit Wänden aus geflochtenen Matten, sie verwendeten Tierschläuche, Terrakottakrüge und trapezförmige Körbe. Die Menschen unterscheiden sich von den ägyptischen Darstellungen der Nubier, haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Ägyptern. Auch die Rohstoffe und Naturprodukte, die die Ägypter mit auf die Heimreise nahmen, Gold, Ebenholz, Elfenbein, Tierfelle, Weihrauch und Duftharze unterstreichen die Vermutung der Forscher, dass Punt zwischen dem Roten Meer, dem nördlichen Äthiopien, dem Ostsudan und dem Blauen Nil gelegen haben muss, etwa im Bereich des heutigen Eritrea. Unterstützt wird diese Ansicht durch einen Text aus der 26. Dynastie, in dem es heißt, dass in Punt das Regenwasser in den Nil abfließe und die Tatsache, dass keine der Expeditionen ihr Ziel über den Nil erreicht hat. Eine Bestätigung der Quellen durch archäologische Funde ist jedoch noch nicht gelungen.
Der Fürst und die Fürstin von Punt empfangen die ägyptischen Gesandten mit Geschenken. Relief im südlichen Teil des Mittleren Portikus’ des Totentempels der Hatschepsut in Deir el-Bahari
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(c) akg, Berlin
Der größte Feldherr
Thutmosis III. (1479/58-1425 v. Chr.)
Die Biographien seiner wichtigsten Beamten, seine Kriegstagebücher im Annalensaal des Amun-Tempels in Karnak und die große Stele in der Nähe des 4. Katarakts des Nils bezeugen übereinstimmend, dass Thutmosis III. (1479-1425) ein würdiger Erbe seines kriegerischen Großvaters, Thutmosis’ I., gewesen ist. Ein Pharao, dessen Bestreben es war, mit militärischer Härte die Grenzen nicht nur zu sichern, sondern sie zu erweitern, Ägypten zur Weltmacht zu machen.
Die Stiefmutter
Dabei standen die ersten 22 Jahre seiner Regierungszeit unter keinem guten Stern. Obwohl er in kindlichem Alter zum rechtmäßigen Pharao ernannt wurde, musste er sich seiner Stiefmutter, Hatschepsut, unterordnen, die offiziell als seine Mitregentin fungierte, de facto jedoch das Zepter schwang und die Politik bestimmte. Erst mit ihrem Tod, 1458 v. Chr., den Thutmosis („Toth ist geboren“) sicher herbeigesehnt, aber nach neuesten Forschungsergebnissen nicht herbeigeführt hatte, begann er alleine zu regieren. Zuerst ließ er den Namen seiner Stiefmutter aus den Königslisten löschen, ihr alter Rang, sie war die Große Königliche Gemahlin seines Vaters, Thutmosis’ II., blieb unangetastet. Erst viel später, vielleicht auf politischen Druck hin, ließ er Hatschepsuts Statuen zerstören, ihre Obelisken einmauern, ihren Namen aushacken.
Endlich Alleinherrscher
Es galt keine Zeit zu verlieren, denn schon im 1. Jahr seiner Alleinherrschaft begann sich in Syrien und Palästina ein politisches Bündnis gegen Ägypten zu formieren. Unter der Führung des Fürsten von Kadesch hatten sich zahlreiche Städte zusammengeschlossen. Bei Megiddo tobte die Entscheidungsschlacht, die Thutmosis für sich entscheiden konnte. Die besiegten Fürsten sorgten mit ihrem Tribut für prall gefüllte Truhen am Nil, mit denen der Pharao zahlreiche Bauvorhaben, darunter neun Obelisken, finanzierte. 15 weitere Kriegszüge nach Asien sollten in den nächsten 20 Jahren folgen. Zur Festigung seiner Macht ließ er dort Stützpunkte anlegen, die Söhne der Fürsten nahm er als Geiseln und ließ sie in Ägypten erziehen. Kehrten sie eines Tages zurück, um von ihren Vätern die Regierungsgeschäfte zu übernehmen, waren sie halbe Ägypter. Auch die Südgrenze ließ Thutmosis nicht außer Acht und rückte sie in seinem 47. Regierungsjahr bis zum 4. Nilkatarakt zur Stadt Napata vor. Ägypten hatte nun die größte Ausdehnung seiner bisherigen Geschichte erreicht. Für seine Nachfolge sorgte der klug und weitsichtig agierende Herrscher rechtzeitig vor. Sein Sohn, Amenophis II., erhielt eine entsprechende Ausbildung und wurde 1427, zwei Jahre vor Thutmosis’ Tod, als Mitregent eingesetzt. Auf sein Ableben hatte sich Thutmosis gut vorbereitet, hatte er doch 53 Jahre Zeit gehabt, sich um ein geeignetes Grab zu kümmern. Es ist das südlichste im Tal der Könige und besticht durch die Dekoration seiner ovalen Sargkammer. Wie eine aufgerollte Papyrusrolle wirken die mit Strichzeichnungen und kursiven Hieroglyphen bedeckten Wände, die die Fahrt des Sonnengottes durch die zwölf Stunden der Nacht zeigen, wie sie das
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