Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Alte Aegypten

Das Alte Aegypten

Titel: Das Alte Aegypten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Vogt
Vom Netzwerk:
durch Untersuchungen seiner Mumie widerlegt werden.
    Howard Carter
    Der 1874 in Kensington in Norfolk/England geborene Howard Carter war ein Außenseiter. Er hatte weder Archäologie noch Ägyptologie studiert, als er 1891 als Zeichner nach Ägypten kam, um Mitarbeiter eines Ausgrabungsteams zu werden. Sein enger Kontakt zu einem der bedeutendsten Ägyptologen, dem Briten Flinders Petrie, bescherte ihm Kenntnisse im Ausgraben. Durch Protektion wurde er 1899 zum Generalinspekteur der Denkmäler in Oberägypten ernannt. 1903 gab er seine Ämter nach einem Streit auf und kehrte erst 1907 zurück. Mit der Unterstützung von Lord Carnarvon grub er in Theben und fand sechs Königsgräber. Seinen Ruhm verdankt er jedoch der Entdeckung des fast unversehrten Grabes Tutanchamuns im Tal der Könige 1922 (siehe auch Abb. S. 207). Carter starb 1939 in London
.

Der vollständig bandagierten Mumie König Tutanchamuns war diese Maske über Kopf und Schulter gestülpt. Sie zeigt nicht die wahren Gesichtszüge sondern ein idealisiertes Porträt des Pharaos. Ihre Augen bestehen aus weißem Quarz und schwarzem Obsidian, das Nemes-Kopftuch, geschmückt mit Geier und Kobra, ist mit blauem Glas eingelegt, der Halskragen aus Halbedelsteinen und deren gläsernen Imitationen zusammengesetzt. Auch der künstliche Bart besteht aus dem zerbrechlichen Material
.
    (c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main

Goldenes Begräbnis
Sternstunde der Archäologie
    Man schrieb das Jahr 1903, als ein vermögender englischer Lord versuchte, dem feuchtkalten Winter seiner Heimat zu entgehen und sich nach Ägypten einschiffte. Er sammelte Antiquitäten und versuchte sich als Ausgräber. Lord Carnarvon (1866-1923) merkte jedoch bald, dass er professionelle Unterstützung benötigte und fand sie in Howard Carter (1874-1939). Beide entschlossen sich, im Tal der Könige auf die Suche zu gehen, das zu dieser Zeit eigentlich als völlig abgegrast galt. Einem Amerikaner, einer der letzten, die dort gegraben hatten, war 1907 immerhin der Fund eines Fayence-Bechers mit dem Namen des Tutanchamun geglückt. Beeinträchtigt durch die politische Lage konnte Carter schließlich 1917 damit beginnen, nach dem Grab dieses Königs zu suchen – fünf aufeinanderfolgende Winter ohne Erfolg. Nur noch eine kleine unerforschte Fläche unterhalb des Eingangs zum Grab Ramses’ VI. war übrig, als er 1922 die letzte Grabungssaison begann, die Lord Carnarvon zu finanzieren bereit war.
Der Tag aller Tage
    Als Carter am 4. November 1922 zum Grabungsplatz kam, wunderte er sich, dass niemand arbeitete. Etwas Besonderes war geschehen. Seine Arbeiter waren auf eine Treppenstufe gestoßen und warteten auf Anweisungen. Zügig wurden weitere Stufen freigelegt bis eine Tür mit unbeschädigten Siegeln zum Vorschein kam. „Habe endlich wunderbare Entdeckung im ‚Tal‘ gemacht; ein großartiges Grab mit unbeschädigten Siegeln; bis zu ihrer Ankunft alles wieder zugedeckt. Gratuliere.“ So lautete das Telegramm, dass Carter nach Highclere Castle zu Lord Carnarvon schickte. Kaum auszudenken, wie sich die Tage gezogen haben müssen, bis sein Geldgeber am 23. November in Luxor eintraf. Am nächsten Tag lag die ganze Treppe frei und sie konnten die Eingangstür genauer unter die Lupe nehmen. Sie entdeckten nun Siegel mit dem Zeichen Tutanchamuns, aber auch, dass Grabräuber bereits vor ihnen da gewesen waren. Einen Tag später räumten die Arbeiter den auf die Tür folgenden Gang frei. Wieder eine versiegelte Tür. Carter brach eine kleine Öffnung durch das Mauerwerk und leuchtete hinein. „Können Sie etwas sehen“, fragte der Lord. „Ja, wunderbare Dinge“, war seine knappe Antwort!
    Anch
    Eine der wenigen Hieroglyphen, die auch des Lesens unkundige Ägypter verstanden, ist das Anch, das Zeichen für „Leben“. Seine Form – es besteht aus einem von einer Ellipse gekrönten T – wird unterschiedlich interpretiert: Die einen sehen es ganz banal als Sandalenriemen oder Phallustasche, die anderen meinen darin den Nil mit seinem Delta zu erkennen. Der Querstrich lässt sich bei diesem Bild als Trennung der beiden Landesteile verstehen und markiert zugleich die Hauptstadt Memphis. Das Anch wurde oft als Amulett getragen und später von der koptischen Kirche als ihr Kreuz übernommen
.
Berge von Gold
    Nichts weniger als das reichste Grab aller Zeiten, das kleinste eines Herrschers der 18. Dynastie, hatten sie gefunden. Alleine der innere Sarg des Königs bestand aus 110 kg purem Gold. Er

Weitere Kostenlose Bücher