Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
Vom Netzwerk:
irgendwann in der Realität ankommen und durch etwas Solideres gestützt werden müssen als durch die Hoffnungen eines jungen Mädchens.
    Sie war noch nicht zynisch genug, um die Möglichkeit generell auszuschließen, dass sie die Liebe noch finden würde oder dass die Liebe sie fand. Wahrscheinlich war es noch möglich. Wahrscheinlich war letztendlich alles möglich. Aber heutzutage war sie weit schwerer zu gewinnen. Es würde das Schicksal eine ziemlich aufsehenerregende Aktion kosten, um sie zu überzeugen, dass es wirklich sein sollte, und sie wartete weder darauf noch rechnete sie damit. Und ganz sicher war das nicht der Grund dafür, warum sie sich so standhaft weigerte, den Anhänger zu verkaufen, egal zu welchem Preis.
    Sie war vielleicht nicht vollkommen davon überzeugt, dass es ein so mächtiger Talisman war, wie Gran behauptete, oder dass er den Hang der Frauen in ihrer Familie korrigieren konnte, sich die falschen Männer zu suchen, aber je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr wollte sie, dass es wahr war. Nicht für sich selbst. Sie wollte es für Chloe und Rory. Sie wollte, dass sie all die Möglichkeiten bekamen, die sie im Leben hatte aufgeben oder verstreichen lassen müssen. Sie wünschte sich von ganzem Herzen, dass der Talisman genug Macht hatte, um ihre Herzen zu beschützen.

Sieben
    A ls Eve nach Hause kam, war das Haus leer und der Anrufbeantworter blinkte.
    Sie drückte auf den Play-Knopf und lächelte, als Chloes Stimme erklang.
    In Griechenland lief alles perfekt, berichtete sie, es war alles einfach wundervoll. Und selbst wenn es nicht so wäre, dachte Eve, würde die unerschütterliche Optimistin Chloe einfach sagen, dass alle das vollste Vertrauen in sie hätten, alles in Ordnung zu bringen und es wundervoll zu machen. Sie hatte jetzt die perfekte Band für den traditionellen vorehelichen Spaziergang durch die Straßen des historischen Dorfes gefunden, bei dem die Einheimischen applaudieren und dem Brautpaar »Na Zisete« zurufen würden, was laut Chloe »Langes Leben« bedeutete. Jetzt war sie auf der Mission, genug Narzissen aufzutreiben, um die anspruchsvolle Braut zufriedenzustellen. Sie beschrieb die Insel als »zu schön, um wahr zu sein«, und das Luxushotel, in dem sie residierten, war direkt in den Felsen über einem weißen Sandstrand und dem blauen Meer gebaut. Und sie sagte, dass sie sie alle sehr sehr, liebte. Küsschen, Küsschen.
    Dann folgte eine kleine Pause, und als sie weitersprach, meinte Eve ein leises Zittern in ihrer Stimme zu hören.
    »Ich vermisse euch im Moment sehr«, sagte sie. »Ich meine, ich vermisse euch immer, wenn ich weg bin, aber heute denke ich aus irgendeinem Grund noch mehr an euch und wünschte mir, ich wäre bei euch.« Sie lachte leise. »Ich weiß, es ist dumm. Trotzdem, ich vermisse euch, und ich denke an euch und ich wollte nur, dass ihr es wisst. Also. Und bald schon bin ich wieder da. Dann tschüs für heute … und Rory, eine extradicke Umarmung für dich, Süße.«
    Eve drückte den Knopf, der die Nachricht so speicherte, dass die Taste weiter blinkte, damit sie nicht vergaß, Gran und Rory von dem Anruf zu erzählen. Sie fragte sich, wo sie wohl waren. Normalerweise war das Haus erleuchtet, wenn sie nach Hause kam, Musik drang aus Rorys Zimmer, und wenn sie Glück hatte, machte gerade jemand im Backofen etwas zu essen warm. Aber nicht heute.
    »Gran? Rory?«, rief sie, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. Auf seltsame Weise fühlte sich das Haus nicht nur leer an, sondern wirklich leer, und sie bemühte sich, eine unangenehme Beklommenheit abzuschütteln.
    Sie wusste, wo Gran war … irgendwie. Was hieß, dass sie so viel wusste, wie sie hatte wissen wollen.
    »Ich muss mich morgen um etwas kümmern«, hatte Gran ihr gestern Abend gesagt, als Eve gerade erschöpft ins Bett gehen wollte.
    Über die Jahre war der Ausdruck ›um etwas kümmern‹ zum Codewort für magische Vorgänge geworden, und wann immer Gran es so formulierte, fragte Eve nicht weiter nach. Gran konnte sich ganz gut um sich selbst kümmern. Sie machte sich mehr Sorgen um Rory.
    Hatte sie etwas von Plänen nach der Schule erwähnt? Eve konnte sich an nichts erinnern. Aber sie war heute Morgen auch ein wenig gedankenverloren gewesen, als sie über die Geschehnisse des vorigen Abends nachgedacht und sich gefragt hatte, was als Nächstes geschehen würde. Und sie hatte sich ja nicht lange fragen müssen. Sie sah wieder Hazard vor sich, mit einem Arm voller Rosen

Weitere Kostenlose Bücher