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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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Friedman«, sagte er. »D as war eine rechtmäßige Verfolgungsjagd. Sie haben die Leute nicht umgebracht. Ist halt dumm gelaufen.«
    »D as bringt uns bei der Suche nach Bayle aber nicht weiter, oder?« Und bringt mich dem Heilmittel kein Stück näher.
    »M ag sein, aber wir müssen trotzdem weitermachen.«
    Sie ließen die Wagen an der Mall stehen und stiegen wieder in den Van. Fuhren schweigend zurück zur Werkstatt. Als sie dort ankamen, saß Thorne vor den aufgereihten Monitoren, sein Gesicht so ausdruckslos wie eine Stahlplatte.
    »D urch den Vorfall ist keine neue Lage entstanden«, sagte er. »W ir verfolgen alle möglichen Ansätze weiter. Soeben hat sich noch eine Option aufgetan. Friedman, wie geht es Ihnen?«
    Sie straffte sich. »G ut.«
    »S chön. Sie begleiten mich. Wir besuchen einen Freund.«
    Sie hielten vor einem Gebäude aus bräunlichem Sandstein, in einer von Bäumen gesäumten ehemaligen Wohnstraße im Zentrum Newports. Inzwischen waren die Häuser in Büros umgewandelt worden. Auf einem Messingschild an der Wand, das in der Morgensonne funkelte, stand in kleinen Buchstaben CLUB DER BITTERKEIT . Der Türsteher trug Hut und eine Fliege, die aussah wie eine tote Fledermaus, die Flügel ausgebreitet, in der Bewegung erstarrt und an seinem Hals fixiert. Ein groß gewachsener, hagerer Mann mit der Haltung eines Butlers. Er musterte Kate von Kopf bis Fuß, sodass sie sich unwillkürlich fragte, ob ihre Kleidung womöglich völlig daneben war. Dann aber wandte er sich an Thorne und sagte im Tonfall abgrundtiefer Langeweile: »M itglied oder Gast?«
    »G ast. Cees Van Troest.«
    »H aben Sie eine Nachricht für Mr Van Troest?«
    »E r ist ein fettes altes Arschloch, und ich hoffe, er krepiert bald«, sagte Thorne ohne besondere Betonung. Kate nahm an, dass es sich um ein Passwort handelte und keine persönliche Beleidigung darstellte. Als der Türsteher sie erneut musterte, fügte Thorne hinzu: »S ie ist ebenfalls sein Gast.«
    Seufzend ließ der Mann sie ein. Die Tür war dick und massiv, ließ keine Geräusche durch. Sie öffnete sich lautlos. Im Innern schwarzer, silberfarben eingefasster Teppich, Installationen aus Metall und eine Dekoration, als beträte man das Privat-U-Boot eines Millionärs aus den Zwanzigerjahren. Es roch nach mittäglichem Zigarrenrauch, der eine Mischung schwächerer Gerüche überdeckte.
    Sie stiegen eine Treppe hinunter und betraten den Club, einen weitläufigen Raum mit niedriger Decke, mit kleinen Bühnen und einer geschwungenen Bar an der gegenüberliegenden Wand. Unter der Decke sammelten sich der sanfte Lichtschein von Bodenleuchten und ein dünner Qualmnebel. Hinter einem überwölbten Durchgang lag eine weitere, unbeleuchtete Treppe, die zu einem zweiten Kellergeschoss hinabführte.
    Über einem Tisch baumelte eine fast nackte Frau. Sie war an vier Fleischerhaken aufgehängt, und aufgrund ihres Gewichts hatte sich die Haut an ihrem Rücken gedehnt wie Pizzateig. Sie unterhielt sich mit dem Pärchen, das am Tisch saß. An einem anderen Tisch spielten vier Leute in alten Kostümen mit düsterer, bemühter Konzentration Karten. Offenbar handelte es sich um Tarotkarten, und anstelle von Chips verwendeten sie Schuldscheine mit Fotos. Kate meinte, ein Pärchen wiederzuerkennen, das auf Fahndungsplakaten abgebildet war. Thorne geleitete sie zur Bar, ohne jemanden zu grüßen.
    Während sie auf die Bedienung warteten, beobachtete Kate einen Mann am anderen Ende der Bar, in dessen Nasenlöchern dicke schwarze Stöpsel steckten. »S umatra, AllNature. Scheiße. Gerber hat schon wieder die Einstellung versaut.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie begriffen hatte, dass er den Namen ihres Duschgels genannt hatte. »W ie bitte?«, sagte sie.
    »Ü berempfindlichkeit der Geruchsnerven«, erklärte er und tippte auf die Nasenstöpsel. »N utzloser Mist, der die Luft filtern und die Duftstoffe auf ein erträgliches Maß reduzieren soll, damit ich ein normales Leben führen kann. Aber die schaffen es in der Klinik einfach nicht, das Ding richtig einzustellen. Idioten.«
    »T atsächlich?«
    »S tellen Sie sich vor, Sie könnten im Umkreis von fünfzig Metern jeden Klogang bis zum gestrigen Tag zurückverfolgen, dann können Sie sich denken, wie wichtig die Dinger für mich sind.«
    »S ie wünschen?« Der Barmann war jung und sah aus wie ein Punkmusiker, den man angewiesen hatte, für den Abend Hemd und Krawatte anzulegen.
    »W hisky sour«, sagte Thorne. »Z wei Mineralwasser.

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