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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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Gewöhnungsprozess, den nicht viele überleben. Aber wenn du willst, dass sie am Leben bleibt, musst du sie uns zurückgeben.«
    »H at der Tower ihre Familie umgebracht, damit sie keinen Ort mehr hat, an den sie zurückkehren kann?«
    Darüber musste der Mann lachen. »D u kennst sie wirklich nicht, hab ich recht? Du hast keine Ahnung, wozu sie fähig ist. Was sie getan hat.« Er ließ den Kopf auf den Asphalt sinken, entspannte sich. Sagte: »U nd jetzt mach ein Ende, wenn du das vorhast. Wenn nicht, dann hol dir woanders einen runter.«
    Turners Wut flammte auf. Er sah rot und hatte einen staubtrockenen Mund. Der Zorn nistete wie ein Stein in seiner Brust, Zorn auf diesen Mann und alle anderen im Tower, Zorn auf die Lügen, die sie über Ghost erzählten. Zorn über das, was sie getan hatten. Er trat dem Mann so fest gegen den Kiefer, als führte er einen Strafstoß aus. Der Typ stöhnte, als Turner ihn bei den Schultern packte und in die gegenüberliegende Gasse schleifte, also lebte er offenbar noch. Die Wunde in seiner Seite protestierte heftig, doch er ignorierte den stechenden Schmerz. Er schleuderte den Mann mit letzter Kraft mit dem Kopf voran eine mit stinkendem Abfall bedeckte Kellertreppe hinunter und taumelte zurück auf die Straße. Inzwischen war seine Hose ganz feucht, und er spürte das klebrige Blut in seinem Sneaker. In der Sonne war es unglaublich heiß, und für ein kühles Glas Wasser hätte er ein Vermögen gegeben.
    Turner betastete die Verletzung. Sie war blutverklebt, aber nicht so lang und so tief, wie er befürchtet hatte. Schwein gehabt. Er glaubte nicht, dass innere Organe verletzt waren. Jedenfalls hoffte er das. Drückte leicht auf die Stelle, um die Blutung zu stillen.
    Als er sich zitternd nach etwas zum Verbinden umsah, tauchte auf einmal Ghost auf. »O Mann, Turner. Was ist passiert?«
    »E in Typ mit einem Messer hat mich angegriffen, als ich vom Telefonieren kam. Wo warst du?«
    »I ch dachte, ich hätte … na ja, es spielt keine Rolle. Da muss sich jemand drum kümmern. Du hast verdammt viel Blut verloren. Wir sollten zu jemandem wie dem Türken gehen.«
    Turner stellte sich eine Bluttransfusion im Areal vor, doch er verdrängte die aufkeimende kalte Panik. »N ein, nein. Hilf mir, die Wunde zu verbinden, dann gehen wir nach Hause. Besorg mir einen kräftigen Faden und eine Nadel, dann nähe ich den Schnitt zu.«
    Ghost biss sich auf die Unterlippe. »B ist du sicher? Hast du das schon mal gemacht?«
    Er stellte sich vor, wie ihm eine benutzte Nadel in den Arm gestochen wurde. Wie Junkieblut in seinen Kreislauf gelangte. »B ring mich nach Hause«, sagte er.
    Sie schnitt die Ärmel von seinem T-Shirt ab, und Turner fixierte den provisorischen Verband mit dem Gürtel. Der Rückweg schien eine Ewigkeit zu dauern, und gleichzeitig verging die Zeit wie im Flug. Da waren nur die unentrinnbare Hitze, der Schweiß und Ghosts Arm an seiner Hüfte, als sie ihn zu ihrer Wohnung geleitete. Zweimal verschwand sie kurz, um Vorräte zu besorgen. In der kühlen Dunkelheit der Wohnung angelangt zog Turner das T-Shirt aus und legte sich aufs Sofa, während Ghost das Garn in die Nadel einfädelte. Der provisorische Verband war mit halb getrocknetem, dunklem Blut durchtränkt. Die Wunde war flammend rot, und aus dem Schnitt quoll immer noch Blut.
    »W ird das nicht wehtun?«, fragte Ghost mit Blick auf die Nadel.
    »H offentlich nicht mehr, als es jetzt schon wehtut. Ich mache das nicht zum ersten Mal. Sollte ich ohnmächtig werden, nähst du dann die Wunde zu?«
    Sie nickte, bleich im Gesicht und verängstigt.
    Es tat weh, sowohl das Vernähen als auch das Reinigen der Wunde mit Wodka, doch der Schmerz war erträglich. Am schwierigsten dabei war, die Nadel zu halten und gleichzeitig die Wundränder zusammenzudrücken. Auch die Knoten fielen ihm nicht leicht, und Ghost musste ständig das frische Blut mit einem Papiertuch abtupfen. Ihm wurde immer flauer zumute. Er schwitzte stark und versuchte sich zu erinnern, was er vor Jahren bei der medizinischen Ausbildung über Schockbehandlung gelernt hatte.
    Als er fertig war, räumte Ghost alles weg und brachte Turner ein Glas Wasser, achtete darauf, dass er es leer trank, und füllte es gleich wieder auf. Das Wasser schmeckte merkwürdig, irgendwie salzig. Als trinke er ein Glas Tränen. Dann deckte sie ihn mit dem Federbett zu und wühlte in ihrer Tasche. Sagte: »D u brauchst was gegen die Schmerzen.«
    »N ein, nein. Ich komme schon klar.«
    »K

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