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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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betrachtete die Auslage an Essen mit gerümpfter Nase. “Ich habe gestern Abend verdammt noch mal zu viel gegessen. Hat dir das Dinner gestern gefallen, Alison? Ich hoffe doch, dass dir nicht vom Buffet übel geworden ist.”
    Marnie sah auf, als sie bemerkte, dass Julia mit ihr sprach. “Das Essen war exzellent, und die Party auch. Wenn überhaupt, dann war es zu gut, zu viel Aufregung für jemand, der sich so lange zurückgezogen hat wie ich.”
    Seitdem sie mit dem Frühstück begonnen hatten, versuchte sie Julia ständig davon zu überzeugen.
Nein, Andrew und ich sind nicht frühzeitig gegangen, weil es uns nicht gefallen hat. Ich bekam Kopfschmerzen, und wir dachten, ein bisschen frische Luft würde helfen. Ja, die Dave Matthews Band war ein echter Erfolg. Überhaupt die beste Party seit eh und je, wirklich.
    Julia griff nach dem Teller mit dem Obst, nahm ihren Kaffeebecher und brachte alles zu dem großen schmiedeeisernen Tisch. Sie nahm sich ein paar Melonenscheiben und Ananasringe und suchte sich schließlich noch eine riesige rote Erdbeere aus.
    “Komm, setz dich, Alison, iss etwas Obst. Oder würdest du lieber draußen sitzen? Wir können auch auf der Terrasse essen.”
    “Ich bin nicht richtig angezogen für draußen”, entgegnete sie und deutete auf ihre nackten Schultern. Das rückenfreie Sonnenkleid war das Einzige in Alisons Schrank, das ihr richtig passte. “Es sieht windig aus draußen.”
    Julia zog die Stirn kraus. “Geht es dir auch wirklich wieder gut? Du siehst nicht unbedingt aus wie das blühende Leben. Hast du Make-up aufgetragen?”
    Marnie berührte automatisch ihre Wange. “Nur ein bisschen. Ich dachte, ich könnte ein bisschen Farbe gebrauchen.”
    Während Julia sie betrachtete, kam Marnie ein Gedanke. Sie verstand nicht, wie Julia nicht bemerken konnte, dass sie nicht ihre Tochter war, ihr eigen Fleisch und Blut. Marnie erinnerte sich, einmal gelesen zu haben, dass Mütter das T-Shirt ihres Kindes allein am Geruch erkennen konnten, weil eine so starke Verbindung zwischen ihnen bestand. Das war reiner Instinkt. Eine Mutter erkannte ihr Kind. Wie kam es, dass Julia nichts von dem Schwindel bemerkte, den sie ihr auftischten?
    Bei den Fairmonts lag etwas fürchterlich im Argen, befand Marnie. Julia war egozentrisch und hypernervös, Bret ein rebellischer Mistkerl und wahrscheinlich stark alkoholgefährdet, und Alison … Nun, Alison war nicht anwesend, um ein Urteil zuzulassen, doch wenn sie tatsächlich getan hatte, was Andrew vermutete, dann war sie womöglich noch gefährlicher als der Rest ihrer Familie.
    Marnie hatte schon als Kind begeistert gelesen, doch es war nie Geld für Bücher da gewesen. Deshalb hatte sie sich immer auf alles gestürzt, was Gramma Jo von der Leihbücherei mitgebracht hatte. Meist waren das knallharte Bücher über authentische Kriminalfälle gewesen. Gramma gefielen vor allem die Geschichten, in denen es um Serienkiller oder Psychopathen ging. Woher dieses Faible kam, war Marnie ein Rätsel, aber zumindest konnte man dabei eine Menge lernen. Sie erinnerte sich gelesen zu haben, dass Psychopathen oft Bindungsprobleme hatten. Sie waren nicht in der Lage, sich in andere Personen einzufühlen und normale Freundschaften zu schließen. Niemand wusste genau, warum. Manche von ihnen waren als Kinder missbraucht worden, aber nicht alle.
    Marnie hatte sich immer gefragt, ob es möglich war, in einer wohlhabenden, alteingesessenen und privilegierten Familie Bindungsprobleme zu entwickeln. Jetzt, wo sie mit den Fairmonts zusammenlebte, musste sie diese Frage mit Ja beantworten.
    “Ich habe ein paar Bagels getoastet”, sagte Rebecca, die offensichtlich versuchte, Julia mit einem Teller der belegten Brötchen wieder milde zu stimmen. “Die sind mit wenig Fettgehalt und der Rahmkäse darauf ebenfalls.”
    “Vielen Dank, Rebecca, aber ich wollte kein
Bagel”
, erklärte Julia kühl. “Es sieht wohl so aus, als müsstest du sie allein essen, aber vielleicht war das ja so geplant?”
    Marnie krallte wütend die Finger um ihren Kaffeebecher. Sie ging hinüber und nahm Rebecca den Teller ab.
    “Ich liebe Bagels”, sagte sie. “Und vielleicht nehme ich noch eines von diesen Croissants. Nein, ist schon in Ordnung, Rebecca, ich bediene mich selbst. Du hast schon genug getan.”
    Marnie zuckte mit einem kurzen Blick in Julias Richtung lässig die Schultern, als wolle sie sagen, was kann eine Frau, die gern isst, denn schon machen. Sie ging zur Anrichte, vor der sich

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