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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Gangster ihnen die mit weißem Blut gefüllten Hälse durchtrennt hatten.
    »Que chingados pasa?«, fragte er die Gangster, die ziemlich genau wie die Typen aussahen, die er in seinen Filmen immer vermöbelt hatte. Was geht hier vor?
    »Das Ende der Welt, Mann«, sagte Gus. »Und du? Wer bist du?«
    »Ich? Ich bin niemand.« Angel wuchtete sich hoch. Ihm war immer noch schwindlig. »Ich habe hier gearbeitet.« Er deutete den Korridor hinunter. »Und da drüben wohne ich.«
    »Deine Bude ist infiziert, Mann.«
    »Infiziert? Ich verstehe nicht.«
    »Vampire, Mann. Dein Haus hat mehr Vampire, als meine Kumpels hier Sackratten haben.«
    Vampire? Was quatschte der Typ da für einen Mist? Aber Angel hatte die Kreaturen gesehen … Ein Wirbel aus Emotionen erfasste ihn - darunter eine, die er schon lange verloren geglaubt hatte.
    Freude.
    Creem ballte die Finger zu einer silbernen Faust. »Dann los! Die Freaks werden langsam munter, und ich bin für heute Nacht noch lange nicht fertig.«
    »Kommst du mit?«, fragte Gus seinen Landsmann. »Lohnt sich sowieso nicht, hier unten zu bleiben.«
    »Aber sieh dir den Typen doch an«, sagte Creem. »Der hält uns nur auf.«
    Gus zog ein kleines Schwert aus der Sporttasche, in der sie ihre Waffen mit sich schleppten, und reichte es Angel. »Es ist deine Bude, die wir ausräuchern, Mann. Du hast das Recht auf ein paar Hiebe.«

    Als hätte es so etwas wie einen telepathischen Alarm gegeben, kamen die Vampire blitzartig aus ihren Wohnungen. Angel erkannte eine Nachbarin, eine dreiundsiebzigjährige Frau, die sonst immer eine Gehhilfe benutzt hatte. Jetzt sprang sie flink wie ein Raubtier von Treppenabsatz zu Treppenabsatz.
    In seinen Filmen hatten die Bösewichte vor einem Kampf immer große Töne gespuckt, sich dann aber so langsam bewegt, dass es ein Leichtes gewesen war, sie fertigzumachen. Hier war es genau andersherum. Seine immer noch beträchtliche Körperkraft verschaffte Angel jedoch einen gewissen Vorteil. Außerdem kam ihm im Nahkampf seine Wrestlingerfahrung zugute; sie machte einen Großteil seiner eingeschränkten Beweglichkeit wett. Nach langer Zeit fühlte er sich endlich wieder wie ein Actionheld!
    Wie böse Geister strömten die blassen, stachelbewehrten Kreaturen in scheinbar endlosen Wellen auf sie ein, und schon bald waren Böden, Wände und Decken mit weißem Blut bedeckt. Gus und die Sapphires bekämpften die Kreaturen, wie Feuerwehrleute einen Brand bekämpften: zurückdrängen, Brandherde löschen, kritische Punkte sichern. Sie agierten wie hundertprozentige Profis - und doch sollte Angel später verblüfft erfahren, dass dies ihr erster nächtlicher Einsatz war. Als sie schließlich fertig waren, hatten sie nur zwei ihrer Leute verloren und konnten es kaum erwarten, woanders weiterzumachen.
    Doch erst einmal ordnete Gus eine Zigarettenpause an, nicht zuletzt, weil der Tabakgeruch den Gestank der toten Vampire überlagerte. Gus sah einer Rauchwolke nach und betete im Stillen für die Seelen der Verstorbenen. Dann wandte er sich Creem zu. »Drüben in Manhattan lebt ein alter Pfandleiher. Er hat mir als Erster von dem ganzen Vampirscheiß erzählt. Hat mir das Leben gerettet.«
    »Vergiss es, Mann«, erwiderte Creem. »Wieso über den Fluss? Hier gibt’s doch genug Freaks, die wir plattmachen können.«

    »Wenn du den Kerl kennenlernst, wirst du verstehen, wieso.«
    »Und woher willst du wissen, dass er nicht schon längst den Löffel abgegeben hat?«
    »Das hoffe ich nicht. Wenn die Sonne aufgeht, überqueren wir die Brücke.«
    Angel nahm sich einige Minuten, um seiner Wohnung einen letzten Besuch abzustatten. Mit schmerzendem Knie sah er sich um: ein Haufen ungewaschener Klamotten in der Ecke, schmutziges Geschirr im Spülbecken, und überhaupt war die ganze Bude ein Dreckloch. Er hatte nie gerne hier gewohnt und jetzt schämte er sich geradezu für das Durcheinander. Vielleicht war ihm die ganze Zeit über klar gewesen, dass das Schicksal ihn zu Höherem berufen hatte …
    Er warf etwas Kleidung, Medikamente und seine Kniebandage in eine Tasche. Und dann - es war ihm fast peinlich, da er sich dadurch eingestand, dass es sein wertvollster Besitz war - holte er die Silbermaske aus der Truhe und steckte sie in die Brusttasche seiner Jacke. Die Maske eines Wrestlers. Eines großen Mannes.
    Und zum ersten Mal seit vielen Jahren fühlte er sich wieder richtig gut.

Die Flatlands
    Eph versorgte Vasiliys Wunden und kümmerte sich dabei ganz besonders um den

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