Das Blutschwert
gerade von Rowdys sprechen - haben Sie vielleicht Willow gesehen? Oder, äh, Mr. Giles?«, fragte Buffy und wartete ungeduldig blinzelnd auf eine Antwort. »Unterbrich mich nicht! Es gibt so etwas wie Anstand, Summers.«
Aber dafür hatte Buffy jetzt keine Zeit. »Hören Sie, Direktor Snyder«, brauste sie auf, »wenn Sie mich gefragt hätten, warum ich so in Eile bin, dann.«
»Ich wollte gerade darauf zu sprechen kommen, Summers. Glaube ja nicht, ich hätte nicht bemerkt, dass du das Schulgelände verlassen hast. Ich habe dich gesehen, als du gekommen bist. Und du weißt, dass ich dich allein dafür von der Schule verweisen könnte.«
Buffy dachte fieberhaft nach. »Nun, um ehrlich zu sein, Sir, Mr. Giles hat mich und Cordelia Chase hinüber zur Stadtbücherei geschickt, um ein Buch zu holen, das wir für ein Forschungsprojekt brauchen, an dem wir arbeiten.«
Er wirkte eine Spur weniger selbstgerecht. »Das ist keine Entschuldigung.«
»Ich bin sicher, er wird Ihnen bestätigen, dass wir das Schulgelände verlassen durften, sobald er wieder zurück ist. von wo auch immer«, fügte sie mit großen, unschuldigen und furchtlosen Augen ernst hinzu. »Und als wir gingen, hatten wir eine Freistunde. Sie sehen also, wir haben keinen Unterricht oder was ähnlich Wichtiges versäumt.«
»Glaube bloß nicht, dass ich deine Geschichte nicht überprüfen werde«, grollte Snyder. »Die fünfte Stunde hat bereits begonnen. Du versäumst definitiv den Unterricht.« Er zog die Augen zu engen Schlitzen zusammen. »Und was den Unterricht oder >ähnlich Wichtiges< angeht. Ich werde dafür sorgen, dass du die ganze nächste Woche nachsitzt, selbst wenn sich deine Geschichte überraschenderweise als wahr erweisen sollte.«
Dafür hatte Buffy nun wirklich keine Zeit! »Hören Sie. Sir. Xander Harris liegt im Krankenhaus, und Willow Rosenberg ist verschwunden. Ihre Mutter glaubt, dass sie vielleicht entführt wurde oder so. Deshalb waren Cordelia und ich solange weg. Cordelia ist im Moment bei Xander im Krankenhaus.«
»Warum sollte sich Cordelia Chase mit einem von euch abgeben, vor allem mit diesem Harris?« Er sprach das letzte Wort aus, als handelte es sich dabei um eine lebensbedrohliche und hochgradig ansteckende Krankheit. »Da musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen, Miss Summers.«
Buffy seufzte. Obwohl es ihr schwer fiel, Cordelia als ihre Freundin zu bezeichnen, entsprach es vermutlich der Wahrheit. Sie ignorierte
Snyders höhnische Bemerkung, aber es verletzte sie trotzdem, dass er es nicht einmal für möglich hielt. Sicher, Cordy versuchte, ihren Ruf als das beliebteste Mädchen der Schule aufrechtzuerhalten, indem sie niemandem verriet, dass sie mit Buffy und ihren Freunden herumhing. Was unter normalen Umständen eine Beleidigung gewesen wäre, aber Buffy wusste, dass Cordelia gar nicht begriff, wie verletzend ihr Verhalten war. Doch wenn ein kinderhassender Spießer wie Snyder auf ihr herumhackte, dann riss selbst Buffy der Geduldsfaden.
»Wissen Sie was?«, sagte sie finster. »Ich kann Sie sowieso nicht davon abhalten, das zu tun, was Sie tun wollen.«
Es schien keinen Zweck zu haben, weiter auf Giles zu warten. Und es hatte auch keinen Sinn, dem Wächter Willows sonderbare kleine Sammlung hierzulassen, solange Snyder alles, was er finden konnte, in den nächsten Abfalleimer werfen würde. Sie sah Snyder trotzig an.
»Deshalb werde ich jetzt auf die Toilette gehen, und danach habe ich in der sechsten Stunde Bio.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und ignorierte Snyders Drohung, sie beim nächsten Mal, wenn sie sich eine derartige Frechheit erlaubte, von der Schule zu werfen. Beim nächsten Mal. Das waren die entscheidenden Worte. Nachsitzen war okay, da dies nicht notwendigerweise bedeutete, dass ihre Mutter informiert wurde.
Natürlich würde das nächste Mal nicht lange auf sich warten lassen. Vor allem, da sie - kaum dass sie die Toilette betreten hatte - das Fenster aufstieß und hinausschlüpfte. Dann rannte sie über den Rasen zu Cordelias Wagen.
Unter einem Scheibenwischer klemmte ein Strafzettel. Buffy schnitt eine Grimasse, ignorierte den Wisch und startete den Motor.
Wundersamerweise war der Strafzettel noch immer da, als Buffy mit knirschendem Getriebe vor der Stadtbücherei von Sunnydale hielt. Sie parkte im Halteverbot. Vielleicht würde der Strafzettel verhindern, dass sie einen weiteren bekam. Andererseits konnte ihr im Moment nichts Schlimmeres passieren, als abgeschleppt zu
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