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Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Das Böse im Blut: Roman (German Edition)

Titel: Das Böse im Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Carlos Blake
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weil er seine Hand weggezogen hatte. »Gibt kein’ hier, der die Hand dranlässt, wenn diese Schlange zuschlägt«, sagte Hasenscharte. »Konnt es selber auch nicht. Glaube, es geht gar nicht.«
    »Typisch Mexikaner, sich ein Spiel ausdenken, das keiner gewinnen kann«, sagte Easton Burchard.
    Dick Hasenscharte sagte, sie kämen nördlich vom Red River und seien unterwegs nach Corpus Christi, um sich den texanischen Freiwilligen anzuschließen. »Es heißt, es wird garantiert Krieg mit Mexiko geben, und General Taylor braucht jeden Mann, den er kriegen kann. Haben gehört, ein Haufen Rangers wartet in diesem Moment am Nueces, und wir schließen uns denen an. Angeblich will Old Rough and Ready sehr bald Richtung Süden ziehen.«
    »Teufel noch mal, bin selber auch schon ziemlich rough und ready«, meinte Burchard.
    »Angeblich liegt in Mexiko das Gold nur so rum«, sagte Hasenscharte mit seinem zähen Tonfall. »Die Reicheleutehäuser und Kirchen da sollen voll sein mit Gold und Goldkreuzen und Trinkbechern und so Zeug. Ungefähr alles, was man nicht essen kann, ist da unten aus Gold. Und wie’s ja so schön heißt, dem Sieger die Beute.«
    »Keine Frage, dass wir auch was von der Beute kriegen«, sagte Burchard und funkelte betrunken. »Als hätten wir vergessen, was diese Bohnenfresser erst vor zehn Jahren da draußen in der Alamo angerichtet haben. Oder was sie in Goliad gemacht haben. Dreckige Mischlingsbastarde. Dick und ich waren damals noch kleine Knirpse und konnten nix tun als drüber quatschen, als wir’s gehört haben, aber jetzt können wir verdammt noch mal was tun.«
    »Haben auch nicht vergessen, was die mit den texanischen Jungs gemacht haben, vor drei Jahren, gleich auf der anderen Seite vom Rio Grande, in Mier«, sagte Dick Hasenscharte. Edward hatte von der Geschichte gehört. Ein Haufen texanischer Freibeuter war bei Mier von den Mexikanern gefangen genommen worden, und jeder der 176 Gefangenen wurde gezwungen, eine Bohne aus einem Tonkrug zu ziehen, der hauptsächlich weiße Bohnen enthielt und 17 schwarze. Den Männern, die die schwarzen Bohnen zogen, wurden die Augen verbunden, dann wurden sie vor eine Mauer gestellt und erschossen.
    »Nur irgend so ein mexikanischer Hurensohn denkt sich so was aus wie schwarze Bohnen ziehen«, sagte Burchard. Er kippte sein Glas hinunter und heftete seinen zornigen Blick auf die Mexikaner, die sich um die Klapperschlange auf dem Schanktisch drängten. »Verdammte Mischlinge, führ’n sich auf, als wär’n sie noch in Mexiko, als wär das hier nicht schon seit zehn verdammten Jahren Texas. Wenn sie nicht endlich lernen, Amerikanisch zu sprechen, und anfangen, sich amerikanisch zu benehmen, dann soll’n sie ihre Ärsche mal lieber runter nach Mexiko bewegen, wo sie herkommen, die schmierigen Dreckskerle. Reden die ganze Zeit mexikanisch und lachen und tun höflich und zeigen ihre Zähne und schneiden ei’m ebenso schnell die Kehle durch, wie sie ei’m die Hand geben. Knöpfen dir dein ganzes Geld ab mit ’ner gottverdammten Schlange im Glas.«
    »Kann’s kaum erwarten, da endlich runterzukommen und diese Hurensöhne zu töten und mir was von dem Gold zu holen«, sagte Dick Hasenscharte.
    Easton Burchard hieb plötzlich mit der Faust auf den Tisch, und seine Miene erhellte sich. »Donnerkeil! Ich weiß, wie ich das Spiel gewinne!«
    »Nein, verdammt noch mal, nicht schon wieder!« sagte Hasenscharte, als Burchard sich erhob. »Wir ha’m nur noch ’n paar Dollar übrig, Bud.«
    »Jetzt bin ich gerade draufgekommen, wie man’s machen muss«, sagte Burchard. »Pass gut auf.«
    Er ging zur Theke und gab dem Rancher zu verstehen, dass er einen weiteren Versuch wagen wollte. Der Rancher lächelte und zuckte mit den Achseln und machte die Geldgeste mit den Fingern. Burchard legte seinen Dollar auf die Theke und der Rancher deckte ihn. Die anderen Mexikaner grinsten breit und schubsten sich gegenseitig.
    »Ich will’s gar nich sehen«, sagte Hasenscharte und kehrte den Rücken zur Theke. Die Menge an der Theke verstellte Edward die Sicht, aber er verließ seinen Stuhl auch nicht.
    Plötzlich verstummten alle und er wusste, Burchard war bereit. Dann erschallte ein Chor von Rufen, und Burchard gab ein lautes Juchzen von sich, und der Barmann rief etwas und alle an der Theke schrien auf.
    »La apuesta no vale!« sagte der Rancher zornig zu Easton Burchard. Er zeigte zum Barkeeper und sagte: »Este te vió con los ojos cerrados, cabrón!«
    »O Scheiße!« sagte

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