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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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könnte er dich als Marionette benutzen.«
    Immer noch skeptisch, runzelte ich die Stirn. »Ich kann das nicht ganz glauben. Vielleicht war es ja wirklich nur ein Zufall. Ich hätte im Halbschlaf etwas verwechseln können. Kannst du beweisen, dass er etwas mit meinem Kopf angestellt hat?«
    »Keine Ahnung. Ich finde es bedenklicher, dass du diese Dinge getan hast, ohne dich daran zu erinnern, und anschließend nach Ausflüchten suchst. Was, wenn es wieder vorkommt und ich nicht da bin, um dich aufzuhalten?«
    Ich setzte mich. Darauf hatte ich keine schlagfertige Antwort parat. »Komm schon, Black. Das ist doch alles an den Haaren herbeigezogen. Du weißt doch genau, dass mich niemand hypnotisieren kann, ohne dass ich es bemerke. Ich habe sorgfältig darauf geachtet, nicht zu lange in seinen Leuchtkasten zu schauen. Auf so etwas falle ich nicht herein.«
    »Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist sehr empfänglich für Hypnose. Womöglich gehörst du ja dazu. Ein weiteres Drittel ist durchschnittlich empfänglich, und die dritte Gruppe fällt vermutlich gar nicht in Trance.«
    »Ich bin hinter Tür Nummer drei, glaube mir.«
    »Das ist nicht komisch.«
    »Ich weiß.«
    »In Las Vegas gibt es sogar Shows zu diesem Thema. Unterhaltungskünstler picken sich jemanden aus dem Publikum heraus und lassen ihn alberne, aber harmlose Dinge tun. In Branson findet auch so eine Show statt.«
    »Wirklich? Dann sollte ich die Darsteller vielleicht auf die Liste der Verdächtigen setzen und überprüfen.«
    »Ich möchte versuchen, dich in Trance zu versetzen und nötigenfalls zu deprogrammieren.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Auf gar keinen Fall. Ich lasse mich nicht hypnotisieren.«
    »Dir bleibt nicht viel anderes übrig. Immerhin hat er es schon einmal beinahe geschafft. Beim nächsten Mal hat er womöglich Erfolg, wenn er beschließt, dass du dich umbringen sollst.«
    »Du kannst einem wirklich Mut machen.«
    Er betrachtete mich wortlos.
    »Du meinst das offenbar ernst, richtig? Ich fasse es nicht, dass du glaubst, er könnte mich so manipuliert haben.«
    »Was kann es schaden, wenn ich versuche, es herauszufinden? Ich möchte nur wissen, ob du dich noch an weitere Einzelheiten dessen erinnerst, was während deines Besuchs dort geschehen ist. Daran, was er, wenn überhaupt, mit dir angestellt hat. Vielleicht war es ja gar nicht so, und ich irre mich. Aber warum das Risiko eingehen? Denk an Mikey. Denk an das arme Mädchen im Ofen, wer immer sie auch gewesen sein mag. Wir haben uns doch gefragt, aus welchem Grund sie in einen Ofen klettern sollte, richtig? Nun, das hätte sie nie gemacht, wenn sie nicht so programmiert gewesen wäre, dass sie glaubte, etwas Harmloses zu tun.«
    Als ich die Gelegenheit nicht sofort beim Schopf ergriff, ihn in meine Gedanken eindringen und daran herumspielen zu lassen, fügte er hinzu: »Ich kann die Sitzung auch aufnehmen. Dann kannst du genau sehen und hören, was du und ich sagen. Du vertraust mir doch, oder?«
    »Schon, aber ich verstehe nicht, wie er das geschafft haben soll. Die Zeit reichte nicht. Ich habe noch jede einzelne Minute dort gut im Gedächtnis. Und ich habe ihn ganz genau beobachtet, weil ich ihm nicht über den Weg getraut habe.«
    »Claire, lass es mich versuchen. Was kann es schaden? Dann werden wir wissen, wie empfänglich du bist.«
    »Das ist doch verrückt.«
    »Tu mir den Gefallen. Vielleicht rettet es dein Leben.«
    »Warum sollte er mich töten wollen?«
    »Weil du kurz davor stehst aufzudecken, dass er seine Patienten einer Gehirnwäsche unterzieht. Wenn er hinter dem Tod von Mikey und den beiden Mädchen steckt, kannst du ihn für immer hinter Gitter bringen. Sollte er Menschen dazu angestiftet haben, sich das Leben zu nehmen, ist das vorsätzlicher Mord.«
    »Du bist schon zu lange Seelenklempner, Black. Niemand steigt wegen der posthypnotischen Suggestion irgendeines Arztes in einen Ofen und verbrennt sich selbst.«
    »Ich habe in medizinischen Fachzeitschriften genug Artikel gelesen, in denen genau das Gegenteil steht, und zwar abhängig von den verwendeten Medikamenten und der Einstellung des Probanden.«
    Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Ich traute meinen Ohren nicht. »Warum habe ich dann immer gehört, dass man niemanden gegen seinen Willen hypnotisieren kann?«
    »Richtig, so lautet die allgemeine Auffassung. Allerdings ist es möglich, Menschen dazu anzuregen, vermeintlich alltägliche Dinge zu tun. Du hast nicht gewusst, dass du dich mit diesen Tabletten

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