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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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baumelnd aufgefunden worden war. Und wenn der Gouverneur und Joseph erst erfuhren, was ihr kleiner Mikey für uns im Backrohr hinterlassen hatte, würden sie erst recht anfangen, an der Welt zu zweifeln.
Mein Name ist Trouble
    Wie sich herausstellte, war es in der Klapse recht nett. Die Klinik lag draußen im Wald, also mitten in der Einöde, umgeben von sanft geschwungenen grünen Wiesen und dicht belaubten Gruppen von Zedern, Tannen und gewaltigen amerikanischen Weißeichen und Eichen. Auch was die Sportmöglichkeiten für die Patienten anging, hatte sein Dad recht gehabt. Den Jugendlichen stand beinahe jede Sportart und Freizeitaktivität zur Verfügung. Bald würde er als der beste Sportler in dem verdammten Laden gelten. Und es würde sicher nicht lange ­dauern, bis ihn alle anderen bewunderten und seine Freunde würden sein wollen. Es war ihm nie schwergefallen, seine Mitmenschen nach seiner Pfeife tanzen zu lassen. Nein, er war ein wahrer Meister der Manipulation und hatte Spaß daran, ihnen alle möglichen Dinge einzureden. Und dann hatte er auch noch das Riesenglück gehabt, das absolute Idealopfer vorzufinden, und zwar in Gestalt seines neuen Zimmergenossen, ein magerer Junge, der aussah, wie aus dem Film Die Rache der Eierköpfe entstiegen.
    »Ach, hallo«, sagte sein Mitbewohner. Er lag rücklings und auf einige rotweiß gestreifte Kissen gestützt auf dem Bett, setzte sich nicht auf, sondern drehte nur den Kopf in Richtung des Neuankömmlings.
    »Hallo«, erwiderte der Junge. Höflich und mit der typischen Verlegenheit zweier wildfremder Menschen, die plötzlich zum Zusammenleben vergattert worden sind, stellten sie sich mit einem schüchternen Grinsen einander vor.
    »Das ist mein echter Name«, fügte sein Zimmergenosse hinzu. »Aber alle hier nennen mich Buddy. Viele hier haben falsche Namen, weil wir nicht wollen, dass jemand weiß, wer wir wirklich sind.«
    Das kam dem Jungen komisch vor. War es denn nicht Ziel der Ärzte, jeden dazu zu bringen, in seiner eigenen Haut zu leben? »Echt? Das ist aber ganz schön schräg«, antwortete er. »Doch wenn du willst, nenne ich dich eben Buddy.«
    Der Junge schaute sich um und betrachtete das Bett gegenüber von Buddys. Es war ein verhältnismäßig großes Zimmer, wenn auch kleiner als seines zu Hause. Überall hingen dämliche Motivationssprüche in Bilderrahmen herum. HARTE ARBEIT LOHNT SICH, hieß es da zum Beispiel. Klar, dachte der Junge, solange man sie von anderen Leuten erledigen ließ. ERFOLG IST 10% INSPIRATION und 90% TRANSPIRATION, lautete der Spruch über der Tür. Bis jetzt hatte der Junge stets den Eindruck gehabt, dass genau das Gegenteil zutraf.
    »Warum bist du hier drin?«, fragte Buddy und fügte im nächsten Moment rasch hinzu: »Du brauchst es mir nicht zu sagen, wenn du nicht möchtest.«
    »Schon gut. Schließlich ist allgemein bekannt, dass meine Familie glaubt, dass ich durchgeknallt bin und mich früher oder später umbringen werde, wenn die Docs meinen Kopf nicht in Ordnung kriegen.«
    »Ach, das kenne ich, klingt genau wie bei mir.«
    »Ich habe gesehen, wie meine Mom Selbstmord begangen hat«, sprach der Junge weiter, neugierig, ob Buddy schockiert reagieren würde. Er beobachtete sein Gegenüber aufmerksam, um festzustellen, welche Gefühle seine Bemerkung wohl ausgelöst hatte. Doch da waren keine. Oder er konnte sie zumindest nicht wahrnehmen.
    »Mann, das ist hart«, entgegnete Buddy nach einer Weile feierlich. »Ich wette, das war ganz schön brutal für dich.«
    Der Junge nickte. »Ja, es war schlimm. Sie ist von einem Bergpfad gesprungen und vor meinen Augen gestorben. Beinahe hätte sie noch meine kleine Schwester mitgenommen.«
    Buddy verzog entsetzt das Gesicht. »Voll krass, Mann.«
    »Ja, aber ich habe es geschafft, das Baby zu retten. Mom hatte es in einer Trageschlinge, doch ich habe es gerade noch rausziehen können, bevor sie gesprungen ist. Das Baby ist erst ein paar Monate alt, und sie hat es noch gestillt. Jetzt kriegt es das Fläschchen. Meine Tante kümmert sich darum.«
    »Du hast offenbar keine Probleme, darüber zu reden.«
    »Nein. Und du?«
    »Ich glaube schon. Das ist bei den meisten hier drin so.«
    »Aber du musst mir erzählen, warum du hier bist. Das habe ich schließlich auch getan.«
    »Meine Schwester ist vor ein paar Jahren gestorben. Jetzt muss ich dauernd daran denken. Ständig denke ich daran, wie sie bei der Beerdigung steif und weiß in der kleinen Kiste lag.«
    »Was war denn mit

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