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Das Böse in dir

Titel: Das Böse in dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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erinnern, Ihre Namen heute in meinem Terminkalender gelesen zu haben.«
    »Wir brauchen keinen dummen Termin«, erwiderte Bud und lachte auf. Sie nicht. »Das ist aus dem Film Is’ was, Sheriff?. Erinnern Sie sich, das sagt der Böse«, erklärte er.
    »Ich fürchte, den kenne ich nicht.«
    Ich war nicht so charmant wie Bud. »Polizisten brauchen keine Termine, Mrs Macy«, mischte ich mich ein. »Wir sind bewaffnet und können uns den Weg nötigenfalls freischießen.«
    Ich lächelte. Bud auch. Zu meiner Überraschung lachte Mrs Macy laut auf.
    »Tja, ich hoffe, dass Sie heute nicht vorhaben, hier herumzuballern.«
    Das Eis war gebrochen oder hatte zumindest leichte Risse bekommen. »Wir werden versuchen, uns zurückzuhalten, Ma’am. Solange Sie mit uns kooperieren.«
    »Sie sind mir aber eine, Detective Morgan«, sagte Mrs Macy.
    Ich war mir da nicht so sicher, weshalb Bud an meiner Statt antwortete. »So lustig ist sie nicht immer. Manchmal kann sie einem ganz schön auf den Arsch gehen.«
    »Keine Kraftausdrücke, junger Mann«, entgegnete Mrs Macy, allerdings mit einem freundlichen Blick.
    »Ja, Ma’am«, meinte ich. »Und da wir einander nun kennen und uns vertragen, würden wir gern Dr. Martin Young sehen. Ist er zu sprechen?«
    Mrs Macy machte Platz, damit wir ihr eiskaltes Iglu betreten konnten. Kein Wunder, dass sie einen scharfen Roman las, um sich einzuheizen. Ich fing sofort zu zittern an und sehnte mich nach meinem pelzgefütterten Polizeiparka. Sie führte uns über einen mit beeindruckend weinroten und hellgelben Fliesen gekachelten Boden zu ihrem Schreibtisch, einem großen, geschwungenen aus braunem Holz mit einer teuren Marmorplatte darauf. Auf einem Regal stand eine Telefonanlage, allerdings blinkte kein Lämpchen. Vermutlich schliefen alle noch. Sonst befand sich nicht viel auf der Schreibtischplatte. Nur ein schwarzer Feinschreiber von Pilot und eine mit roten und gelben Rosen gemusterte Kaffeetasse, die sich auf einer winzigen elektrischen Heizplatte um Wärme bemühte.
    Die störrische Mary öffnete eine der unteren Schreibtischschubladen und nahm ein anderes Buch heraus. Dann lächelte sie uns wieder zu, diesmal plötzlich ganz freundlich und ein wenig verlegen. Sie senkte die Stimme. »Wissen Sie was? Ich habe eine Schwäche für Detectives. Ich finde sie einfach hinreißend.«
    Das war ein ziemlich gutes Kompliment. Bud und ich waren damit zufrieden.
    Sie schwenkte das zweite Buch. »Das hier ist ein Kriminalroman. Einer von der Art, in der das Liebesleben des Detectives mit grausamen, blutigen, schrecklichen Morden verknüpft wird.«
    Das hörte sich irgendwie bekannt an. »Ja, Ma’am, das liest sich bestimmt spannend.«
    Mary drehte das Buch um und zeigte mir den Einband. Das Bild stellte eine nackte Frau dar, die eindeutig mausetot aussah. Allerdings nicht so tot wie unsere kleine Asiatin.
    »Sagten Sie nicht gerade, dass Dr. Young heute da ist?«, erkundigte sich Bud, der endlich Nägel mit Köpfen machen wollte.
    »Ja, Detective, das ist er. Er kommt jeden Tag her, um seine Gruppentherapiesitzung abzuhalten. Sie sollte in diesen Minuten zu Ende sein.« Sie schaute auf ihre Armbanduhr, die aus Silberfiligran bestand und ein Zifferblatt von der Größe eines Zehncentstücks hatte. Nun wusste ich, wozu sie die Brille brauchte. »Tja, in zehn Minuten ist Schluss. Möchten Sie lieber hier an der Rezeption oder in seinem Büro warten?«
    Oh, Mann, was würden wir dafür geben, ungestört in seinen persönlichen Sachen wühlen zu können. »Das Büro geht in Ordnung. Wir haben es nicht eilig. Wir können warten.«
    Mary Macy lächelte uns an. Jetzt waren wir schließlich ihre hinreißenden Detective-Freunde. Raschen Schrittes ging sie voraus und einen hellgelb gestrichenen, mit den gleichen glänzenden italienischen Fliesen gekachelten Flur entlang, an dessen Ende wir das Gebäude durch eine Schleuse verließen. Wir setzten unseren Weg auf einem der überdachten Gänge fort, wo zum Dach passende Begonien und roter Salbei in Hängetöpfen wuchsen. Mary plauderte mit Bud über Ermittlungsarbeiten, ein Thema, in dem sie erstaunlich gut bewandert war, und fügte hinzu, sie habe stets bereut, nicht die Polizeilaufbahn eingeschlagen zu haben, anstatt die Sekretärinnenschule zu besuchen. Als Bud erwiderte, es sei nie zu spät, um seine Träume wahr werden zu lassen, versetzte Mary ihm lachend einen Klaps auf den Arm. »Ach, die Jugend«, meinte sie dazu.
    Als wir das nächste Gebäude

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