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Das Boese in uns

Das Boese in uns

Titel: Das Boese in uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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Geräusch belohnt.
    Bonnie benutzt den Bratenwender und drückt das Fleisch in die Pfanne, und ich sehe ihr dabei zu. »Riecht gut«, sagt sie. »Bis jetzt.«
    »Ich habe Makkaroni mit Käse für die Mikrowelle im Gefrierschrank, für den Fall, dass wir es vermasseln«, sage ich.
    Sie lächelt mich an, und ich lächle zurück. Wir haben absolut keine Ahnung, was wir tun, aber wir tun es zusammen.
    »Wie sieht das für dich aus?«, fragt sie.
    Ich beuge mich vor und sehe, dass die Mitte braun ist, jedoch nicht zu braun. Und das haben wir geschafft, ohne die Steaks außen in Kohle zu verwandeln. Wie durch ein Wunder.
    »Sie sind fertig«, wage ich zu behaupten.
    Bonnie benutzt den Bratenwender, um die Steaks aus der Kasserolle zu nehmen und auf die bereitstehenden Teller zu legen.
    »Okay«, sage ich. »Und jetzt kommt der schaurige Teil. Die Soße.«
    »Wir schaffen das schon.«
    »Wir versuchen es zumindest.«
    Sie hält ein Päckchen Butter hoch. »Wie viel?«
    Ich konsultiere das Kochbuch. »Einen Teelöffel. Aber zuerst, steht hier, sollen wir den Herd auf mittlere Hitze zurückdrehen. Vielleicht sollten wir ein bisschen warten, bis die Platte abgekühlt ist. Ich glaube, Butter kann anbrennen.«
    Wir warten ein paar Sekunden, obwohl wir immer noch nicht wissen, was wir tun.
    »Jetzt?«, fragt Bonnie.
    »Ich weiß genauso wenig wie du.«
    Sie gräbt mit dem Teelöffel in der Butter und gibt sie in die Pfanne. Wir sehen zu, wie sie Blasen wirft und sich langsam verflüssigt.
    »Ich weiß nicht«, sagt Bonnie, »aber das sieht nicht gerade nach viel aus.«
    »Meinst du, wir sollen noch mehr in die Pfanne geben?« Sie runzelt die Stirn. »Na ja ... es ist schließlich nur Butter. Wahrscheinlich kann nicht viel passieren.« »Dann nimm noch einen Teelöffel.«
    Sie tut wie geheißen, und wir sehen zu, wie die Butter schmilzt und eins wird mit der ersten Portion. »Was nun?«, fragt sie.
    »Hier steht, wir sollen die Schalotten einrühren ... oh, Mist!« Ich sehe Bonnie an. »Ich kann mich nicht erinnern, irgendwas über Schalotten gelesen zu haben.«
    »Was sind Schalotten?«
    »Genau.«
    Wir starren auf die Pfanne aus inzwischen brutzelnder Butter. Sehen uns erneut an.
    »Was machen wir jetzt?«, frage ich.
    »Keine Ahnung«, erwidert Bonnie. »Vielleicht ist die ExtraButter ein passender Ersatz?«
    »Probieren wir's aus.« Ich muss kichern.
    Bonnie zeigt mit dem Bratenwender auf mich. »Hör auf damit, Smoky«, sagt sie mit strenger Stimme. Und fängt selbst an.
    Was mich natürlich erneut zum Kichern bringt, und jetzt ist dieser Zug in echter Gefahr, aus den Gleisen zu springen.
    »Gütiger Himmel!«, pruste ich. »Wir sehen besser zu, dass wir fertig werden, sonst verbrennt uns noch die Butter.«
    Bonnie kichert. »Butter brennt?«
    »Hab ich jedenfalls gehört.« Ich konsultiere das Kochbuch. »Zurück auf hohe Hitze.« Sie dreht den Knopf.
    »Jetzt rühren wir eine Tasse Madeira und eine Drittel Tasse Balsamessig ein.«
    Wir gießen die Tassen zur Butter und werden belohnt mit einer beißenden, stinkenden Wolke aus Essigdämpfen.
    »Wow!«, krächzt Bonnie. »Das stinkt ja furchtbar! Bist du sicher, dass es so im Buch steht?«
    Ich blinzle, bis ich wieder klar sehen kann, und schaue in unsere derzeitige Bibel. »Ja.«
    »Wie lange lassen wir es kochen?«
    »Rühren Sie die Masse, bis ... warte, lass mal sehen ... bis sie auf die Hälfte eingekocht ist.«
    Drei Minuten später hat die Mischung zu unserem Erstaunen ganz genau das getan, was das Kochbuch vorhergesagt hat.
    »Und jetzt sollen wir drei Teelöffel Dijon-Senf unterrühren«, sage ich.
    Wir lassen den Senf in die Masse plumpsen, die nun ein wenig das Aussehen von Saufraß angenommen hat. Der Gestank ist nicht so stark wie zuvor, aber es riecht immer noch nicht gut.
    »Bist du sicher, dass das da kein Scherzkochbuch ist oder so was?«, fragt Bonnie.
    »Oh, hey!«, sage ich. »Hier steht, dass wir noch zwei Löffel Butter zugeben sollen. Also insgesamt drei. Zwei haben wir schon. Also los, tun wir den dritten dazu und warten, bis er geschmolzen ist.«
    Die Butter verleiht unserem Hexengebräu kein appetitlicheres Aussehen. Ein paar Augenblicke verstreichen. Bonnie sieht mich stirnrunzelnd an.
    »Meinst du, es ist fertig?«
    Ich schiele misstrauisch auf unser Werk. Das Gebräu hat eine gelblich-graue Farbe. Es riecht nach Butter, Senf und Essig. »Zu spät zum Beten.«
    Wir nehmen die Kasserolle vom Ofen und geben die Soße über die beiden Steaks, wie das

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