Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
bereit«, antwortete My mit fester Stimme.
    Ihre Stimme verriet keinerlei Nervosität. Das lag möglicherweise daran, dass ihr die Risiken des Einsatzes, an dem sie in allerhöchstem Grade beteiligt sein würde, nicht vollkommen bewusst waren, überlegte Irene, deren eigene Besorgnis im Gegensatz zunahm. Sie konnte das Zögern der Kommissarin verstehen. Es war nicht gestattet, die Sicherheit von Personen, die nicht zur Polizei gehörten, zu gefährden. Aber die Zeit war
knapp, und es gab keinen Plan C oder D. Im Augenblick hatten sie nur Plan B.
    Tommy wirkte zufrieden, als er einige Minuten später zurückkehrte.
    »Das geht okay. Wir bekommen einen Einsatzwagen mit sechs Beamten.«
    Dann gingen sie zur Detailplanung über.
    »My sitzt also im Café Expresso. Das liegt gegenüber vom Pocketshop und hat zwei Eingänge. An jedem postieren wir zwei Beamte. In Zivil und bewaffnet natürlich. Das sind insgesamt vier, die die Eingänge bewachen. Im Café sitzen noch zwei Beamte in Mys unmittelbarer Nähe. Sobald Mr. Groomer auftaucht, nehmt ihr ihn fest. Ihr müsst euch nur vollkommen sicher sein, dass es wirklich der richtige Mann ist.«
    Der Einsatzwagen würde bei den Linienbussen am Nils-Ericson-Terminal stehen, jedoch ständig Kontakt zur Gruppe im Café halten.
    »Er darf nicht merken, dass sich seinetwegen ein Einsatzwagen in der Nähe befindet. Denn dann macht er sich sofort aus dem Staub. Deswegen muss er in einigem Abstand geparkt sein. Aber falls er den Einsatzwagen doch bei den Bussen stehen sieht, wird er nicht denken, dass das etwas mit ihm zu tun hat, schließlich liegt der Parkplatz auf der anderen Seite des Bahnhofs«, meinte Tommy.
    Irene konnte seine Argumentation verstehen, ihr wäre jedoch wohler gewesen, wenn die schwerbewaffneten Kollegen ganz in der Nähe abgestellt würden. Bislang hatte der Mörder schließlich bewiesen, wie verschlagen und energisch er war.
    Sie gingen den Plan mehrere Male durch. Zuletzt wandte sich Tommy an My und sagte:
    »Wir haben es Ihnen zu verdanken, dass wir mit diesem Mann in Kontakt gekommen sind. Versprechen Sie, dass Sie einfach nur auf Ihrem Stuhl sitzen und weiter nichts unternehmen?«
    »Natürlich. Aber Sie dürfen nicht aus der Rolle fallen. Sie dürfen in keiner Weise zu erkennen geben, dass Sie mich kennen.
Er könnte schließlich draußen stehen und mich im Café beobachten. Ich muss mich so benehmen wie eine schüchterne Fünfzehnjährige bei ihrem ersten Blind Date. Je länger es dauert, bis er mich anspricht, desto größer die Gefahr, dass er das Café observiert.«
    Sie sagte das ganz ruhig und augenscheinlich ohne jede Angst. Irene schauderte es. Wenn etwas schiefging …

Sven Andersson rief Staffan Molander an und bat darum, noch ein paar ergänzende Fragen stellen zu dürfen. Der Stationspfleger konnte sie aber nach Feierabend nicht treffen, da er schon etwas anderes vorhatte. Deswegen verabredeten sie sich wieder um drei Uhr im Café des Krankenhauses. Als er aufgelegt hatte, fiel Andersson ein, dass er nicht angekündigt hatte, dass Fryxender ihn begleiten würde. Dann erlebt die Schwuchtel eben eine Überraschung, dachte Andersson.
     
    Steffan Molander saß bereits an einem Tisch, als die Polizisten eintrafen. Er war genauso gekleidet wie bei ihrer ersten Begegnung. Seine Sonnenbräune war immer noch sehr kleidsam und sein Haar ebenso wohlfrisiert wie beim letzten Mal.
    »Oh, ich wusste nicht, dass Sie zu zweit kommen würden. Aber dann hole ich eben noch eine Tasse«, sagte er, nachdem Leif Fryxender und er sich einander vorgestellt hatten.
    Rasch ging er zur Theke und holte noch eine Tasse Kaffee und ein Gebäckstück. Zwei Tassen Kaffee und zwei Gebäckstücke mit Zuckerguss standen bereits auf dem Tisch. Dem einen war anzusehen, dass es für Diabetiker war.
    Das war wirklich aufmerksam von Molander. Aber vermutlich lernt man als Krankenpfleger, auf solche Dinge zu achten, dachte Andersson.
    »So, das hätten wir«, sagte Staffan Molander, als er zurückkehrte.
    Er nahm Platz und bat die Beamten, anzufangen.

    »Mir ist klar, dass es um etwas Besonderes gehen muss, da Sie zu zweit kommen«, sagte er.
    Ehe Andersson noch etwas sagen konnte, ergriff Fryxender das Wort:
    »Wir wissen noch nicht, ob es wirklich von Bedeutung ist. Deswegen sind wir auch zu zweit. Damit wir die neuen Informationen, die sich bei diesem Gespräch ergeben könnten, besser bewerten können.«
    Staffan nickte und sah Fryxender gelassen an.
    »Folgendes. Wir haben einen

Weitere Kostenlose Bücher