Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
war. Aber Irene wusste es besser. Er hielt Ausschau nach My.
    Gerade als Irene ihren doppelten Espresso bezahlen wollte, sah sie, wie Jonny sein Handy aus der Innentasche zog. Er wählte und hielt sich dann das Telefon ans Ohr. Das Zeichen, dass sich My auf das Café zubewegte und die Jagd nach Mr. Groomer jetzt in die aktive Phase ging. Irene spürte, wie ihr Herz schneller schlug.
    »Hallo. Ich bin das. Ich habe den Zug verpasst. Das war dieser verdammte Norweger... er wollte alles ganz genau wissen. Deswegen hat es länger gedauert. Nein... ich stehe hier im Café im Hauptbahnhof... halb sieben. Bis dann also... Scheiße!«
    Irene reagierte nicht auf den Fluch, sondern auf Jonnys Tonfall. Vorsichtig blickte sie in seine Richtung. Erstaunt sah sie, wie er mit aufgerissenen Augen durch das große Fenster des Cafés starrte.
    »Er hat sie sich geschnappt! Scheiße! Draußen! Verständige den Einsatzwagen!«, zischte er aufgeregt in sein Handy.
    Irene war bereits auf dem Weg zur Tür, wo Tommy saß.
    »Hallo! Ihr Kaffee und Ihr Wechselgeld!«, rief eine der jungen Frauen hinter dem Tresen.
    Tommy erhob sich, als sie nach draußen kam. Er sah sich fragend um.
    »Da vorn!«, schrie Irene und begann zu rennen.

    Vor ihr verschwanden Åsas grüne Jacke und ihr Lockenkopf durch die Glastür, die zu den Bahnsteigen führte.
    Vor den Türen herrschte Gedränge. Leute eilten mit ihrem Gepäck hin und her. Irene stolperte beinahe über einen Rollkoffer. Sie sah, wie Åsa sich vor ihr einen Weg durch die Menge bahnte. Dann entdeckte sie in einiger Entfernung einen dunkel gekleideten Mann mit Baseballmütze, der um die Ecke des Zeitungsladens Pressbyrån bog. Er bewegte sich sehr schnell, rannte aber nicht. Irene dagegen rannte, so schnell sie konnte. Doch was half das, wenn Mr. Groomer sich sowohl als schlau als auch vorausschauend erwies? Als sie endlich um die Ecke war, konnte sie gerade noch einen dunkelblauen Van sehen, der mit quietschenden Reifen anfuhr und sich dann entfernte. Dahinter Åsa Nyström, die ihn zu Fuß verfolgte, so schnell sie konnte. Der Van hatte auf einem der Bahnsteige geparkt und beschleunigte laut hupend. Leute warfen sich zur Seite und ließen ihn vorbei. Schaukelnd und mit aufheulendem Motor raste der Van vom Bahnsteig quer über den alten Taxistandplatz. Ein Postauto bremste hart, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.
    »Scheiße! Scheiße!«, jammerte Åsa, als sie einsah, dass sie die Verfolgung aufgeben mussten.
    Irene holte sie ein, und Åsa schrie:
    »Komm schon! Zum Auto!«
    Im gleichen Tempo rannten sie zu dem zivilen Wagen, in dem Åsa und ein paar andere Mitglieder des Teams zuvor eingetroffen waren. Åsa nestelte den Schlüssel hervor und öffnete noch im Lauf die Zentralverriegelung. Die Türen wurden mit einem Klicken entriegelt. Sie warfen sich in den Wagen, und Åsa ließ den Motor an. Irene hatte bereits ihr Handy am Ohr und rief Jens an.
    »Er hat My! Hinten in seinem Lieferwagen!«, rief sie atemlos.
    »Wo seid ihr?«
    »Vor dem Bahnhof. Auf dem Parkplatz...«
    »Okay. Ich seh euch. Wer ist bei dir?«

    »Åsa. Wir haben eines unserer Fahrzeuge. Er... Mr. Groomer hat My in einen dunkelblauen Van geworfen! Er ist quer über den Parkplatz verschwunden.«
    »Ich habe Mys GPS-Signal auf dem Bildschirm. Sie fahren sehr schnell Richtung Nya Allén. Jetzt biegt er rechts Richtung Haga ab.«
    Irene schaltete den Lautsprecher ihres Handys ein, damit Åsa mithören konnte. Hochkonzentriert und verbissen versuchte sie sich zwischen den Autos hindurchzuschlängeln.
    »Schalte den Funk ein, damit alle mithören können«, befahl Jens.
    Irene schaltete den Funk ein und holte mit etwas Mühe das Blaulicht vom Rücksitz. Sie kurbelte das Seitenfenster runter und brachte das Blaulicht auf dem Dach an. Es wurde von einem starken Magneten gehalten. Als die Sirenen zu heulen begannen, wichen die anderen Autofahrer seitlich aus und ermöglichten ihnen, näher an den dunkelblauen Lieferwagen heranzukommen.
    Der Abstand war jedoch immer noch so groß, dass sie ihn nicht sehen konnten. Die alten Bäume der Nya Allén flogen zu beiden Seiten vorbei. Die angestrahlte Fassade des Restaurants Trädgår’n blitzte auf und verschwand dann wieder in der zunehmenden Abenddämmerung.
    »Tommy Persson rief an. Er ist auf dem Weg zu mir«, teilte Jens mit.
    »Haben Jonny und die Jungs den anderen Wagen genommen?«
    »Ja. Der Einsatzwagen folgt euch. Aber ihr habt die beste Position.«
    »Ist der Van noch auf der

Weitere Kostenlose Bücher