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Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Schwarze Seelen: Band 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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rüttelte mich sanft an der Schulter.
    Ich riss die Augen auf. Der Mann aus dem Hof stand vor mir und sah mich mit sorgenvollem Blick an.
    » Was ist passiert?«, fragte er.
    » Ich… ich muss eingeschlafen sein«, sagte ich, zittrig und verlegen. Ich war schweißgebadet. » Ich habe geträumt.«
    » Was für einen Traum?«
    » Nur einen schlechten.« Obwohl mir übel war und ich die Orientierung verloren hatte, wusste ich doch, dass ich auf keinen Fall mehr sagen durfte. Besonders wenn stimmte, was der Rat über die Bedeutung des Traums dachte.
    » Träume sind komisch«, sagte der Mann nachdenklich. » Sie haben ihre eigene innere Logik. Sie vermischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit einigen Dingen, die, wie ich glaube, zu unserem kollektiven Unbewussten gehören. Die haben womöglich gar nichts mit dir persönlich zu tun.«
    » Ja, vielleicht hatte der Traum gar nichts mit mir zu tun«, pflichtete ich ihm bei. Schließlich hatte mir bis jetzt noch keiner erklärt, warum ausgerechnet ich diesen Traum hatte. Doch die Tatsache, dass ich ihn jetzt schon zwei Mal geträumt hatte, verunsicherte mich.
    Ich atmete ein paarmal tief durch und stand auf. So weit, so gut; gehen konnte ich wohl. Ich schaute auf meine Uhr. Es war nach eins. » Ich suche mal besser meine Freundin«, sagte ich. » Danke für Ihre Hilfe.«
    » Geht es dir auch wirklich gut?«
    » Ja.«
    Als ich mich abwenden wollte, berührte er mich leicht am Arm. » Verzeihung. Ich hatte nicht mal so viel Anstand, zu fragen. Wie heißt du?«
    » Morgan«, antwortete ich, ohne zu überlegen.
    Er streckte mir die Hand hin. » Nun, Morgan, möge deine Magie dir immer Freude bereiten.«
    Ich fand Bree im Erdgeschoss; sie hatte bereits ein Tarotdeck gekauft. » Ich wollte schon einen Suchtrupp nach dir ausschicken«, sagte sie. » Wir sind in einer Dreiviertelstunde mit den anderen zum Mittagessen verabredet, schon vergessen?«
    Ich kaufte das Buch über Wahrsagen, dann verließen wir den Laden und gingen zur U-Bahn-Station Spring Street. Erst später, als wir in der Upper West Side aus der U-Bahn stiegen, dachte ich darüber nach, dass ich dem Mann meinen Namen genannt hatte. Hatte ich damit schon so etwas wie einen Sicherheitsverstoß begangen?
    Nein, hatte ich nicht. Schließlich hatte ich ihm nur meinen Vornamen genannt. Doch ich wünschte mir, ich hätte ihn auch nach seinem Namen gefragt.

6
    Heilen
    19. August 1981
    Maeve und ich haben einander unsere Seelen versprochen. Kurz nach Einbruch der Nacht haben wir das Dorf verlassen und sind zum Fuß der Klippen gegangen. Wir teilen eine Affinität zum Feuer, also war es ein Kinderspiel, eines mit unseren magischen Kräften zu entfachen– konkreter Ausdruck der alles verzehrenden Natur unserer Liebe. Tanzend und an der Nacht leckend wie ein Tier, war es wunderschön, rot, gelb und orange, mit einer strahlenden weißblauen Hitze im Zentrum. Ich bin schier wahnsinnig vor Glück. Endlich bin ich wirklich lebendig.
    Ich habe ihr sogar die Uhr gegeben, die Dad Mom geschenkt hat und die ich all die Jahre bei mir getragen habe. Witzig, dass ich nie auf die Idee gekommen bin, sie Grania zu geben. Doch Grania habe ich auch nie wirklich geliebt.
    Es bleibt nur noch eines zu tun. Ich habe noch nicht mit Maeve geschlafen, obwohl die Göttin weiß, dass ich es mir mehr wünsche, als ich mir je etwas auf dieser Erde gewünscht habe. Doch ich will keine Lügen zwischen uns, also muss ich ihr zuerst von Grania und den Kindern erzählen. Das wird schwer. Doch unsere Liebe wird uns darüber hinweghelfen. Ich habe keine Angst. Nichts kann unser Feuer löschen.
    – Neimhich
    Murray’s war ein gut besuchtes Delikatessenlokal an der Columbus Avenue, das sich zwischen einem Laden für Computerzubehör und einem Blumenhändler befand. Der würzige Duft nach Corned Beef, Pastrami und Sauerkraut machte mir plötzlich bewusst, dass ich einen Bärenhunger hatte.
    Bree und ich schoben uns durch die Menge zu dem kleinen quadratischen Tisch, an dem Raven und Robbie schon saßen. Sekunden nachdem wir unsere Stühle vorgezogen hatten, legte eine Kellnerin riesige Speisekarten vor uns auf den Tisch.
    » Keine Sky, kein Hunter«, erklärte Raven.
    » Sind sie gar nicht zurück ins Apartment gekommen?«, fragte ich und fing wieder an, mir Sorgen zu machen. Klar konnten Sky und Hunter sich um sich selbst kümmern, doch seit ich den Traum ein zweites Mal geträumt hatte, konnte ich die Angst nicht mehr recht abschütteln. War Hunter jetzt

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