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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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Eldar waren) und den Úmanyar (»die Eldar, die nicht aus Aman kommen«): vgl. die Tafel »Die Sonderungen unter den Elben« im Silmarillion (S. 339). Folglich ergibt sich:

    Doch unter Tinwelints Untertanen waren auch Noldoli, Gnomen. Das ist ein wenig seltsam, doch man sollte berücksichtigen, dass die Manuskript- und Typoskript-Versionen der Geschichte von Tinúviel nicht haargenau dieselbe Situation darstellen.
    Der Text des Manuskriptes ist vielleicht an diesem Punkt nicht vollkommen deutlich, doch es heißt von Tinwelints Untertanen, dass die »meisten von ihnen Ilkorindi« waren, zu denen sich schon vorher »viele wandernde Gnomen« gesellt hatten. Dairon jedoch entfloh beim Anblick von Beren, »weil alle Wald-Elben die Gnomen von Dor Lómin für heimtückische, grausame und treulose Geschöpfe hielten« (S. 22); und: »Furcht und Argwohn herrschten zwischen den Eldar und denen ihres Geschlechtes, welche die Sklaverei Melkos erlitten hatten, und so rächten sich die Untaten der Gnomen am Schwanenhafen« (S. 22). Die Feindschaft der Elben von Artanor gegen Gnomen war damals besonders eine Feindschaft gegen die Gnomen von Hisilóme (Dor Lómin), die man verdächtigte, Melko zu Willen zu sein (und dies ist wahrscheinlich eine Vorwegnahme der Ablehnung und Feindseligkeit gegen Elben, die aus Angband entkommen waren; vgl. Das Silmarillion, S. 175). Es heißt in der Manuskriptfassung (S. 19), dass alle Elben der Großen Lande (jene, die in Palisor blieben, jene, die auf dem Marsch verschollen, und die aus Valinor zurückgekehrten Noldoli) von Melko versklavt wurden, obgleich viele entkamen und in die Wildnis wanderten; und bei der ersten Niederschrift des Manuskripts (vgl. Anmerkung 3) war Beren »ein Gnom, der, wie manche sagen, Sohn eines Sklaven von Melko war, der in den dunkleren Verliesen arbeitete …« Bis hierher scheint diese Auffassung ziemlich klar.
    In der Typoskript-Version wird ausdrücklich gesagt, dass es Gnomen gab, »die Thingol dienten« (S. 76): Sie errichteten die Brücke über den Fluss, die zu seinen Toren führte. Hier wird nun nicht mehr behauptet, alle Elben der Großen Lande seien von Melko beherrscht worden; stattdessen werden neben Tinwelint/Thingol in Artanor zahlreiche andere Zentren des Widerstandes gegen seine Macht genannt: Turgon von Gondolin, die Söhne von Feanor und Egnor von Hisilóme (Berens Vater) – dieser war »von der ganzen Sippe der Gnomen, die noch frei waren, der härteste Widersacher Melkos« (S. 77): Wahrscheinlich führte dies zur Tilgung der Passage im Typoskript, in der von der Tücke und Treulosigkeit der Gnomen von DorLómin die Rede war (vgl. S. 76), wogegen die über das Misstrauen gegen jene, die Melkos Sklaven gewesen waren, beibehalten wurde. Auch die Passage über Hisilóme, »wo Menschen lebten und versklavte Noldoli arbeiteten, und wohin wenige freie Eldar gingen« (S. 20) blieb stehen; doch Hisilóme, das Beren am liebsten nie verlassen hätte, wurde ein wilder, freier Ort (S. 32; 78).
    Das führt zur verwirrenden Frage nach dem Zusammenhang mit der Schlacht der Ungezählten Tränen; denn viele der zitierten Stellen beziehen sich darauf.
    Auf die Geschichte Das Leid der Noldoli und die Ankunft des Menschengeschlechtes, die Gilfanon erzählen sollte, die jedoch Fragment blieb, sollte die von Beren und Tinúviel folgen (vgl. Teil 1, S. 386). Nach der Schlacht der Ungezählten Tränen ist die Rede von der Knechtschaft der Noldoli, den Gruben Melkos, dem Zauberbann der Abgrundtiefen Furcht, dem Einschluss der Menschen von Hisilóme, und erst dann »wanderte Beren, Sohn von Egnor, von Dor Lómin nach Artanor …« (Im Silmarillion finden Berens und Lúthiens Taten vor der Schlacht statt.)
    In der Geschichte von Tinúviel findet sich in beiden Versionen ein Hinweis auf die Noldoli-Sklaven in Hisilóme und auf die Menschen, die dort lebten; und zuerst war Berens Vater einer dieser Sklaven. Es heißt, wiederum in beiden Versionen, dass weder Tinwelint noch der größte Teil seines Volkes in die Schlacht der Ungezählten Tränen zogen, sondern dass sich unter seinem Szepter viele Flüchtlinge dieser Schlacht sammelten (S. 19f.); und im Typoskript ist der Aussage, seine Behausung sei durch den Zauber von Gwendeling/Melian verborgen gewesen, das Wort »danach« hinzugefügt, d.h. nach der Schlacht der Ungezählten Tränen. In der veränderten Passage des Typoskripts über Egnor ist dieser »von der ganzen Sippe der Gnomen, die noch frei waren, der härteste

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