Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2
oder zu erklären, die in den »Hütten der Kinder« enthalten sind. Der Leser, wie immer er sie interpretiert, wird keine Unterstützung brauchen, um diese persönlichen und besonderen Gefühle zu deuten, die alldem zugrunde liegen.
Wie gesagt sollte die Vorstellung von den sterblichen Kindern, die im Schlaf nach Valinor kommen, bald in ihrer Gänze aufgegeben werden, und in der sich entwickelnden Mythologie wäre dafür kein Platz gewesen – und noch viel weniger für den Gedanken, dass an irgendeinem Tag in der Zukunft »die Straßen durch Arvalin nach Valinor von den Söhnen und Töchtern der Menschen erfüllt sein« würden.
Desgleichen verschwand bald die ganze »elfenhafte« Kleinwüchsigkeit. Die Vorstellung von der Hütte der Kinder war bereits 1915 vorhanden, wie das Gedicht Du und Ich zeigt; und es war im selben Jahr, sogar zur gleichen Zeit im April, dass Koboldsfüße (Cumap pá Nihtielfas) geschrieben wurde, worüber mein Vater 1971 sagte: »Ich wünschte, dieses unglückliche kleine Ding, das alles repräsentiert, was ich (so bald danach) glühend verabscheuen sollte, könnte für alle Zeit begraben werden.« 10 Doch es ist zu beachten, dass es in frühen Notizen über Elben und Menschen heißt, einst seien sie »vongleicher Größe« gewesen; die Kleinheit (und Zartheit und Durchsichtigkeit) der »Feen« sei ein Aspekt ihres »Dahinschwindens« und stehe in direktem Zusammenhang mit der Vorherrschaft von Menschen in den Großen Landen. Darauf werde ich später zurückkommen. Doch ist hier die Winzigkeit der Hütte sehr merkwürdig, weil es sich um eine spezielle Eigenart zu handeln scheint: Eriol, der viele Tage lang durch Tol Eressea gewandert ist, zeigt sich erstaunt, dass die Behausung so viele Gäste beherbergen kann; und ihm wird gesagt, alle, die eintreten wollten, müssten entweder sehr klein sein oder werden. Doch Tol Eressea ist eine Insel, die von Elben bewohnt wurde.
Ich gebe nun drei Fassungen des Gedichts Kortirion unter den Bäumen (später: Die Bäume von Kortirion) wieder. Die frühesten Ausarbeitungen dieses Gedichts sind vorhanden, 11 und es gibt viele jüngere Texte. Die Prosa-Einleitung zur frühen Form ist oben Seite 47 abgedruckt. Eine größere Überarbeitung wurde 1937 und eine weitere viel später vorgenommen; inzwischen war beinahe ein anderes Gedicht daraus geworden. Da mein Vater es im Februar 1962 an Rayner Unwin schickte, damit es möglicherweise in Die Abenteuer des Tom Bombadil aufgenommen werde, scheint es gesichert, dass die endgültige Fassung aus dieser Zeit stammt. 12
Ich gebe das Gedicht in der Form wieder, die es vor 1937 hatte, als erst leichte Veränderungen gemacht waren. In einer der frühesten Abschriften trägt es einen altenglischen Titel: Cor Tirion £ǽra béama on middes und ist »Warwick gewidmet«; doch in einer zweiten Fassung ist der Untertitel elbisch (das zweite Wort ist nicht genau zu lesen): Narquelion la … tu y aldalin Kortirionwen (»Herbst (unter) den Bäumen von Kortirion«).
Kortirion among the Trees
The First Verses
O fading town upon a little hill,
Old memory is waning in thine ancient gates,
The robe gone gray, thine old heart almost still;
The castle only, frowning, ever waits
5 And ponders how among the towering elms
The Gliding Water leaves these inland realms
And slips between long meadows to the western sea –
Still bearing downward over murmurous falls
One year and then another to the sea;
10 And slowly thither have a many gone
Since first the fairies built Kortirion.
O spiry town upon a windy hill
With sudden-winding alleys shady-walled
(Where even now the peacocks pace a stately drill,
15 Majestic, sapphirine, and emerald),
Behold thy girdle of a wide champain
Sunlit, and watered with a silver rain,
And richly wooded with a thousand whispering trees
That cast long shadows in many a bygone noon,
20 And murmured many centuries in the breeze.
Thou art the city of the Land of Elms,
Alalminórë in the Faery Realms.
Sing of thy trees, old, old Kortirion!
Thine oaks, and maples with their tassels on,
25 Thy singing poplars; and the splendid yews
That crown thine agéd walls and muse
Of sombre grandeur all the day –
Until the twinkle of the early stars
Is tangled palely in their sable bars;
30 Until the seven lampads of the Silver Bear
Swing slowly in their shrouded hair
And diadem the fallen day.
O tower and citadel of the world!
When bannered summer is unfurled
35 Most full of music are
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