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Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2

Titel: Das Buch der verschollenen Geschichten - Teil 1 & Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R.R. Tolkien
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37; 39)?
    Der Anfang stimmt in nahezu allen wichtigen Elementen mit der letzten Fassung der Geschichte überein. So gehen beispielsweise folgende Details bis zu den Anfängen, bzw. bis zu den ersten schriftlichen Fassungen, die erhalten sind, zurück: Húrins Aufbruch zur Schlacht der Ungezählten Tränen auf Bitten der Noldor, während seine Gattin (Mavwin = Morwen) und sein Sohn Túrin zurückbleiben; der heftige Widerstand von Húrins Männern und Húrins Gefangennahme durch Morgoth; der Grund für Húrins Marterung (Morgoths Wunsch, etwas über den Aufenthaltsort Turgons zu erfahren) und die Art ihrer Durchführung; die Geburt Nienors kurz nach der großen Schlacht. Dass die Menschen nach der Schlacht der Ungezählten Tränen in Hisilóme (oder Hithlum, das hier erstmals in der gleichen Bedeutung wie Dor Lómin erscheint, vgl. S. 113) eingeschlossen wurden, wird in der Erzählung von der Ankunft der Elben (Teil 1, S. 199) und im letzten der Abrisse für Gilfanons Geschichte (Teil 1, S. 386) gesagt; später wurde daraus die Einschließung der verräterischen Ostlings-Menschen in Hithlum (Das Silmarillion, S. 218), und ihr übler Umgang mit den Überlebenden des Hauses Hador wurde in der Geschichte von Túrins Kindheit wichtig. Doch in der Geschichte von Turambar ist bereits die Vorstellung gegenwärtig, dass »die fremden Menschen, die in der Nähe wohnten, nichts von der hohen Stellung der Frau Mavwin wussten«. Es ist nicht klar, wo Úrin wohnte: Es heißt lediglich, dass sich »Mavwin nach der Schlacht weinend in das Land Hithlum oder Dor Lómin« begab, »wo alle Menschen nun auf Geheiß Melkos wohnen mussten«; andererseits heißt es ein wenig später in der Geschichte (vgl. S. 117), dass Mavwin die Einladung Tinwelints, nach Artanor zu kommen, zum Teil auchdeshalb ablehnte, weil sie an dem Haus hing, »das Úrin ihr eingerichtet hatte, ehe er in den großen Krieg zog«.
    In der späteren Fassung beschloss Morwen aus Furcht, Túrin könne von den Ostlingen versklavt werden, ihn fortzuschicken (Narn, S. 99), während es hier lediglich heißt, dass sie in ihrer Not nicht wusste, »wie sie ihn und seine Schwester aufziehen sollte« (ihrer Armut wegen). Dies wiederum führt zu einem weiteren Unterschied: hier wird Nienóri vor Túrins Abreise geboren (vgl. jedoch S. 205); in der späteren Geschichte verließen er und seine Gefährten Dor-lómin im Herbst des Jahres des Jammers, und Nienor wurde im Frühjahr des folgenden Jahres geboren – folglich hatte er sie nie, auch nicht als Säugling, gesehen.
    Ein wichtiger und grundlegender Unterschied ist, dass in der Geschichte der Grund fehlt, weswegen Húrin selbst Gondolin besuchte, was Morgoth bekannt war und ihn bewog, Húrin am Leben zu lassen (Das Silmarillion, S. 172f., 217f.); dieses Element der Geschichte tauchte viel später auf, als die Auffindung Gondolins weit zurückverlegt wurde und lange vor der Schlacht der Ungezählten Tränen stattfand.
Túrin in Artanor (S. 114–121)
    Die beiden alten Männer aus der frühen Geschichte, die Túrin auf seiner Reise begleiteten und von denen einer zu Mavwin zurückkehrte, während der ältere bei Túrin blieb, sind in der späteren Fassung erhalten; und Túrins Klage bei ihrem Aufbruch findet sich auch in der Narn wieder: »Morwen, Morwen, wann werde ich dich wiedersehen?« (S. 102).
    Beleg findet sich schon in frühen Fassungen, ebenso wie die Erklärung seines Namens: »und dieser wurde Beleg genannt, denn nach der Art dieses Volkes war er von mächtigem Wuchs« (vgl. Teil 1, S. 404 unter Haloisi velike und Anhang zum Silmarillion unter dem Eintrag beleg); und in der alten Geschichte spielt er dieselbe Rolle: Er rettet die Reisenden vor dem Hungertod im Wald und bringt sie zum König.
    In den späteren Fassungen findet sich keine Spur von der bemerkenswerten Botschaft Tinwelints an Mavwin, und in der Tat lässt sich seine merkwürdig freimütige Erklärung, er habe sich von derSchlacht der Ungezählten Tränen ferngehalten, weil er in seiner Weisheit vorausgesehen habe, Artanor könne im Fall einer Katastrophe eine Zuflucht werden, kaum mit seinem Charakter, wie er sich später enthüllte, in Einklang bringen. Es gab natürlich ganz andere Gründe für sein Verhalten (Das Silmarillion, S. 211). Andererseits blieben Mavwins Gründe, Hithlum nicht zu verlassen, unverändert (vgl. Narn S. 99, wo das Wort »Empfängerin von Almosen« ein Widerhall der alten Geschichte ist); hingegen ist die Aussage verwirrend, dass

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