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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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skeptisch. Er gab Maarten die Hand, „ich grüße dich“, wandte sich ab und verließ den Raum.
    „Wiedersehen, Koning“, sagte van der Land, schüttelte ihm herzlich die Hand und zwinkerte. „Denk noch mal darüber nach.“
    Während van der Land den Raum verließ, machte Maarten die Fenster weit auf. Der Garten war mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Es begann schon zu dämmern. Auf der gegenüberliegenden Seite brannten bereits die Lichter. Er sah van der Haar hinter seinem Schreibtisch aufstehen und zur Tür gehen. Während er dort stand, spürte er, wie die Kälte in den Raum zog. Als er sich umdrehte, um den Tisch wieder vollzuräumen, kam Beerta herein. „Es wird kein Vergnügen für dich werden, den Wunsch der Kommission zu ignorieren“, sagte er. In seiner Stimme lag reichlich Schadenfreude. Er ging weiter zu seinem Schreibtisch.
    „Sie scheinen Ihren Spaß daran zu haben“, sagte Maarten.
    Beerta drehte sich um. „Ich habe keinen Spaß daran“, sagte er ernst. „Ich habe einzig und allein dein Wohl im Auge. Nur siehst du selbst es noch nicht.“
     
    „Sollen wir zu Hendrik und Annechien gehen?“, schlug Maarten vor, als Nicolien nach dem Essen mit dem Kaffee ins Zimmer kam.
    „Ach, nein“, sagte sie. „Warum gerade zu Hendrik und Annechien?“
    „Ich dachte.“
    „Annechien findet es doch überhaupt nicht nett, wenn wir kommen?“
    „Das weiß ich nicht.“
    „Ja, das sagst du so.“
    „Gut“, sagte er ergeben.
    Sie stellte die Tassen vor sich auf den kleinen Tisch. Er beugte sich vor, rührte in seinem Kaffee und führte die Tasse zum Mund.
    „Warum wolltest du denn zu Hendrik und Annechien gehen?“, fragte sie.
    „Ich hatte Lust darauf, aber ich bleibe ebenso gern zu Hause.“
    „Gehen wir dann zu Frans Veen, wenn du unbedingt raus willst!“
    „Ich sage doch nicht, dass ich unbedingt raus will!“
    „Aber du willst
wohl
zu Hendrik und Annechien?“
    „Das war nur so eine Idee, aber ich gehe auch gern zu Frans Veen, wenn dir das lieber ist.“
    „Du willst also doch unbedingt raus!“
    „Das habe ich nicht gesagt. Wir können auch gern zu Hause bleiben.“
    „Und warum schlägst du dann vor, zu Hendrik und Annechien zu gehen?“
    Er antwortete darauf nicht sofort. Ihm war vage bewusst, dass es mit dem bedrohlichen Verlauf der Kommissionssitzung zu tun hatte, doch es war zu unbestimmt, um es auch auszusprechen. „Es kam mir einfach so in den Sinn.“
    Sie trank die Tasse in einem Zug leer und stellte sie zurück auf dieUntertasse. „Gut.“ Sie stand auf. „Lass uns dann zu Hendrik und Annechien gehen, wenn du das unbedingt willst.“
    „Nein, gehen wir zu Frans Veen.“
    „Nein! Wir gehen zu Hendrik und Annechien, denn du willst zu Hendrik und Annechien!“
    „Und du willst zu Frans Veen!“
    „Aber jetzt gehen wir zu Hendrik und Annechien!“ Sie lief wütend ins Vorderzimmer. „Kommst du?“
    Er stand widerwillig auf. „Ich habe jetzt überhaupt keine Lust mehr, zu Hendrik und Annechien zu gehen.“
    „Dann musst du es nicht vorschlagen!“
    „Ich darf es doch wohl vorschlagen“, sagte er gekränkt und folgte ihr ins Vorderzimmer.
    „Dann musst du auch gehen!“, sagte sie bestimmt. „Du kannst nicht etwas vorschlagen und es dann wieder zurücknehmen! Das kann ich nicht ausstehen!“
     
    Annechien öffnete. „Oh, ihr seid es?“, sagte sie, nicht sehr begeistert.
    „Kommen wir ungelegen?“, fragte Maarten. Er fühlte sich schuldig.
    „O nein, gar nicht.“ Sie ging ihnen voraus über den dicken Läufer und die breite, glänzend gebohnerte Treppe in den ersten Stock hinauf. Unten an der Treppe hing ein kupferner Gong.
    „Hendrik hat gerade seinen Intelligenzquotienten ausgerechnet“, erzählte sie, als sie die Zimmertür vor ihnen öffnete.
    „Warum macht er das?“, fragte Maarten erstaunt.
    „Das findet er schön. Er puzzelt nun einmal gern.“
    Hendrik saß am Esstisch, mit einem Büchlein und einem Schreibblock vor sich. Er sah sie schläfrig an und stand dann träge auf.
    „Und, wie hoch ist er?“, fragte Maarten.
    „Hundertsechzig“, antwortete Hendrik. „Tag, Nicolien.“ Er gab nur Nicolien die Hand, Maarten hatte er tagsüber schon gesehen.
    „Ist das hoch?“, fragte Maarten.
    „Das ist ziemlich hoch. Setzt euch doch.“
    Annechien hatte den Raum wieder verlassen.
    „Ich dachte, dass Intellektuelle hundertzwanzig hätten“, sagte Maarten, während er sich setzte.
    „Na ja, das ist dann aber die Untergrenze.“
    „Dé Haan

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