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Das Büro

Das Büro

Titel: Das Büro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.J. Voskuil
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hat, dat ik buten was mit de Schaope un ik op deij Siete van Hardenberg allemal Lichter seh’n dö.“ Ermachte eine kurze Pause und schaute in den Saal. Es war totenstill geworden. „Und dreimal dürft ihr raten, was das war.“ Er schwieg erneut, wobei er sich wieder zum Podium wandte. „Das war ein Spukbild! Denn später ist da die große Straße von Ommen nach Coevorden hingekommen. Also ich würde sagen: Gespenster gibt es wirklich. Ich danke Ihnen.“ Er ließ sich zurücksinken, während im Saal erst zögernd und dann überzeugender applaudiert wurde. Maarten beugte sich etwas nach vorn und sah fragend zu Beerta. Er nahm an, dass er darauf reagieren sollte, doch Beerta bemerkte ihn nicht. „Das ist sehr interessant, was Sie da erzählen, Herr van Laar“, sagte er. „Und wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie diese Geschichten einmal für uns aufschreiben würden, so dass sie für die Nachwelt erhalten werden könnten.“
    „Es ist schrecklich schade, dass unser Büro noch kein Tonbandgerät hat“, pflichtete Fräulein Haan ihm bei, „denn es wäre so furchtbar wichtig, dass solche Geschichten auch auf Tonband aufgenommen werden, damit die Menschen später auch hören können, wie sie erzählt wurden.“
    Beerta lächelte feinsinnig. „Doktor Haan ist eine moderne Frau, die mit der Zeit geht“, sagte er in Richtung des Saals. „Doch ich finde diese moderne Technik schaurig.“
    „Aber das Tonbandgerät wird es trotzdem geben“, sagte Fräulein Haan, dem Saal zugewandt, lachend. Sie meinte es als vertraulichen Scherz, doch es steckte zu viel Spannung hinter ihren Worten.
    Beerta ging nicht darauf ein. „Wem darf ich jetzt das Wort geben?“ Er umfasste den Hammerstiel.
    Eine Frau stand auf. „Ja, ich wollte noch was fragen“, sagte sie verlegen, „denn wir werden immer gebeten …“
    „Wie ist Ihr Name?“, unterbrach Beerta sie.
    „Netjes“, flüsterte Fräulein Haan.
    „Frau Netjes.“
    „Frau Netjes! Fahren Sie bitte fort.“
    „Denn wir werden immer gebeten“, wiederholte Frau Netjes, „die Worte so aufzuschreiben, wie wir sie sprechen, aber oft ist es so, dass man plötzlich nicht mehr genug Buchstaben hat, um die Betonungenaufzuschreiben, so wie sie ausgesprochen werden, wenn ich mal so sagen darf. Kann man dagegen nicht mal etwas unternehmen?“
    „Doktor Haan?“, fragte Beerta und wandte sich Fräulein Haan zu.
    „Ja, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das manchmal schrecklich schwierig ist“, sagte Fräulein Haan. „Ich würde das selber auch schrecklich schwierig finden, und ich will jetzt auch nicht noch einmal mit dem Tonbandgerät anfangen, aber das wäre natürlich eine sehr gute Lösung. Solange es diese Lösung nicht gibt, müssen Sie es einfach, so gut es geht, probieren, dann kriegen wir das schon hin. Bisher haben wir es immer hingekriegt.“
    „Ich soll es also einfach, so gut es geht, probieren“, stellte die Frau noch einmal klar.
    „Ja, bitte“, sagte Fräulein Haan herzlich.
    „Vielen Dank“, sagte die Frau verwirrt und setzte sich wieder hin.
    „Wer noch?“, fragte Beerta.
    Hinten im Saal stand ein Mann auf. „Mein Name ist Pelleboer“, sagte er mit einer Stentorstimme. „Ich habe eine Frage an Doktor Beerta. Sie haben gerade gesagt, dass unsere Arbeit so wichtig für die Wissenschaft ist, und das bringt mich zu der Frage, ob dem nicht eine Vergütung gegenüberstehen könnte, denn an einem solchen Fragebogen sitze ich doch immer mindestens ein paar Stunden, wenn nicht mehr. Also, kann es dafür nicht eine Vergütung geben?“
    Aus dem Saal ertönte zustimmendes Gemurmel.
    Beerta nickte. „Das werde ich häufiger gefragt, und ich kann die Frage sehr gut verstehen. Wir haben auch schon mehrfach darüber mit dem Ministerium gesprochen, das dieses Problem aber bisher nicht lösen konnte. Nichtsdestoweniger kann ich die Frage sehr gut verstehen. Doch solange es keine Lösung gibt, müssen Sie auch bedenken, dass die Bausteine, die Sie liefern, für die Geschichte Ihrer Gegend gebraucht werden und damit auch der Nachwelt zugute kommen. Das an sich müsste doch schon eine große Genugtuung sein. Ja?“ Er sah zu dem Mann in der zweiten Reihe, der seine Hand gehoben hatte, um sich zu melden. Der Mann stand auf. „Mein Name ist van Heijningen, Ingenieur van Heijningen. Ich habe in Delft studiert und arbeite als Chefingenieur beim Straßen- und Wasserbauamt.Ich möchte kurz auf das eingehen, was Herr Koning soeben gesagt hat.“ Er wartete einen

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