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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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routinemäßig abgewickelt worden war.
    »Das ist alles, was ich habe. Was die Times angeht, habe ich nichts gefunden. Und meine Freundin bei Variety hatte nicht viel mehr Erfolg. Veronica Aliso wurde in der Rezension von Opfer der Begierde kaum erwähnt. Sie und der Film wurden verrissen. Aber ich würde ihn mir trotzdem gern ansehen. Hast du noch das Video, Harry?«
    »Auf meinem Schreibtisch.«
    »Zieht sie sich aus?« fragte Edgar. »Dann würde ich es mir auch gern ansehen.«
    Seine Bemerkung wurde ignoriert.
    »Okay, was noch?« sagte Rider. »Ach ja, sie wurde ein paarmal in Artikeln als Gast bei Filmpremieren erwähnt. Nicht viel. Als du sagtest, sie hätte ihre fünfzehn Minuten Ruhm gehabt, hast du wohl Minuten mit Sekunden verwechselt. Das ist alles, was ich habe. Jerry?«
    Edgar räusperte sich und erzählte, daß er zum Eingangstor von Hidden Highlands gefahren war und Schwierigkeiten mit Nash gehabt hatte, der auf einen neuen Gerichtsbefehl für das Wachbuch bestanden hatte. Danach habe er den Nachmittag verbracht, einen Durchsuchungsbefehl zu tippen und einen Richter zu finden, der noch nicht mit dem Wochenende begonnen hatte. Er hatte schließlich Glück und bekam den Durchsuchungsbefehl, den er am nächsten Morgen vollstrecken wollte.
    »Kiz und ich werden morgen früh hinfahren. Wir schauen uns das Wachbuch an und danach sprechen wir wahrscheinlich mit ein paar Nachbarn. Wie du sagtest, vielleicht guckt die Witwe aus dem Fenster und sieht uns bei der Arbeit. Möglicherweise können wir ihr einen Schrecken einjagen, damit sie in Panik gerät und einen Fehler macht.«
    Dann war Bosch an der Reihe und berichtete von seinen Ergebnissen vom Nachmittag, einschließlich des Zusammentreffens mit Roy Lindell und der Information, daß Veronica Aliso ihre künstlerische Karriere als Stripperin in Vegas begonnen hatte. Er erzählte ihnen auch von Salazars Entdeckung, daß jemand Aliso kurz vor seinem Tod Pfefferspray ins Gesicht gesprüht hatte, sowie von seiner Vermutung, daß es eine Frau gewesen sei.
    »Glaubt er, daß sie es allein hätte machen können, nachdem sie ihm Pfefferspray ins Gesicht sprühte?« fragte Billets.
    »Das spielt keine Rolle, weil sie nicht allein war«, sagte Bosch.
    Er zog seine Aktentasche auf den Schoß und holte die Kopien der Schuhabdrücke heraus, die Donovan auf der Jacke der Leiche und der Stoßstange sichergestellt hatte. Er schob sie auf die Mitte des Tisches, damit sie sie alle ansehen konnten.
    »Laut Artie ist der Schuh Größe 44 und gehört einem Mann – einem großen Mann. Die Frau, falls sie da war, könnte das Pfefferspray gesprüht haben, aber dieser Mann hat den Rest erledigt.«
    Bosch deutete auf die Schuhabdrücke.
    »Er setzte seinen rechten Fuß auf das Opfer, damit er sich weiter hineinbeugen konnte, und schoß aus kürzester Distanz. Kaltblütig und effizient. Wahrscheinlich ein Profi. Vielleicht jemand, den sie von ihrer Zeit in Vegas kannte.«
    »Wahrscheinlich derjenige, der die Waffe in Vegas wieder versteckte?« fragte Billets.
    »Das ist meine Theorie.«
    Bosch hatte mit einem Auge das Gartentor beobachtet, um zu sehen, ob der Betrunkene zurückkommen würde. Als er jedoch wieder hinüberschaute, sah er nicht den Betrunkenen, sondern Officer Ray Powers den Garten betreten. Er trug trotz der späten Stunde seine verspiegelte Sonnenbrille. Auf halbem Weg kam ihm der Barkeeper entgegen und erzählte ihm wild gestikulierend von dem Betrunkenen und seinen Drohungen. Powers Blick überflog die Tische und bemerkte Bosch und die anderen. Als er sich von dem Barkeeper verabschiedet hatte, schlenderte er herüber.
    »Ach, die Genies von der Fahndungabteilung machen mal Pause«, sagte er.
    »So ist es, Powers«, sagte Edgar. »Ich glaube, der Typ, den du suchst, ist dort draußen und pißt in die Büsche.«
    »Jawohl, Master, ich geh laufen und schnapp ihn, Boss.«
    Powers schaute die Runde mit einem befriedigten Grinsen an. Er bemerkte die Kopien der Schuhabdrücke und deutete mit seinem Kinn darauf.
    »Ist das hier etwa, was ihr Adleraugen Strategiebesprechung nennt? Ich kann euch einen Tip geben. Das da sind Schuhabdrücke.«
    Er grinste stolz über seinen Witz.
    »Wir sind außer Dienst, Powers«, sagte Billets. »Warum tun Sie nicht Ihre Arbeit und wir kümmern uns um unsere.«
    Powers salutierte vor ihr.
    »Jemand muß schließlich die Arbeit tun, nicht wahr?«
    Er ging und verschwand durch das Tor, ohne auf eine Antwort zu warten.
    »Dem muß ja ein

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