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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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die Kehle anzufeuchten.«
    Er lächelte, sie jedoch nicht.
    »Nun, gehen wir dann wieder ins Wohnzimmer?« fragte sie.
    »Ja, natürlich.«
    Er folgte ihr aus der Küche. Kurz bevor er auf den Flur trat, schaute er sich um und ließ seinen Blick über die grauen Küchenfliesen schweifen. Er fand jedoch nichts, was hier hätte sein sollen.
    Bosch verbrachte die nächsten fünfzehn Minuten damit, die gleichen Fragen zu stellen, die er schon vor sechs Tagen gestellt hatte und die inzwischen für den Fall irrelevant waren. Er spielte eine Routinevernehmung vor und setzte noch die letzten Tupfer auf seine Vorstellung. Der Köder war gelegt, und er beendete den Besuch auf möglichst harmlose Weise, Schließlich glaubte er genug gesagt und gefragt zu haben, schloß sein Notizbuch mit den Aufzeichnungen, die er sich nie mehr ansehen würde, und stand auf. Er dankte ihr für ihre Zeit, und Veronica Aliso führte die drei Detectives zur Tür. Bosch ging als letzter hinaus, und als er über die Schwelle trat, sagte sie etwas zu ihm. Er hatte es irgendwie erwartet. Ihre Rolle hatte auch Text, der rezitiert werden mußte.
    »Bitte, halten Sie mich auf dem laufenden, Detective Bosch.«
    Bosch drehte sich um und sah sie an.
    »Oh, das werde ich tun. Falls irgend etwas passiert, werden Sie die erste sein, die es erfahren wird.«

    Bosch fuhr Edgar und Rider zurück zu ihrem Wagen. Er sprach nicht über den Besuch, bis er hinter Edgars Wagen anhielt.
    »Also, was glaubt ihr?« fragte er und holte seine Zigaretten hervor.
    »Ich glaube, sie hat angebissen«, sagte Edgar.
    »Ja«, sagte Rider. »Es sollte interessant werden.«
    Bosch steckte sich eine Zigarette an.
    »Was ist mit der Katze?« fragte er.
    »Was?« fragte Edgar.
    »Das Geräusch im Haus. Sie sagte, es war die Katze. Aber in der Küche standen keine Freßnäpfe auf dem Boden.«
    »Vielleicht stehen sie draußen«, sagte Edgar.
    Bosch schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, daß Leute, die Katzen in der Wohnung halten, sie auch drinnen füttern«, sagte er. »Hier in den Hügeln soll man sie sowieso drinnen halten, wegen der Coyoten. Überhaupt, ich mag keine Katzen, ich bin gegen sie allergisch. Ich merke es meistens, wenn jemand eine Katze hat. Ich glaube nicht, daß sie eine hat. Kiz, du hast nie eine Katze dort gesehen, oder?«
    »Ich war den ganzen Montagvormittag da und habe keine gesehen.«
    »Glaubst du dann, daß es der Typ war?« fragte Edgar. »Ihr Komplize?«
    »Vielleicht. Meiner Ansicht nach war jemand dort. Eventuell ihr Anwalt.«
    »Nee, Anwälte verstecken sich nicht. Die kommen raus und konfrontieren dich.«
    »Auch wahr.«
    »Sollten wir das Haus überwachen? Sehen, wer rauskommt?« fragte Edgar.
    Bosch dachte einen Moment nach.
    »Nein«, sagte Bosch. »Wenn sie uns entdecken, wissen sie, daß die Story mit dem Geld ein Köder ist. Wir lassen es besser sein. Am besten hauen wir jetzt ab und bereiten die Falle vor. Wir müssen alles fertig haben.«

7.
    Während seiner Zeit als Soldat in Vietnam wurde Bosch vorzugsweise bei den Kämpfen im Tunnellabyrinth unter den Dörfern der Cu-Chi-Provinz eingesetzt. Mit dem Auftrag, in die Dunkelheit hinunterzusteigen, die sie das schwarze Echo nannten, und lebendig wieder herauszukommen. Die Tunneleinsätze dauerten jedoch nie lange, und die Zeit dazwischen verbrachte er damit, über der Erde unter dem Laubdach des Dschungels zu kämpfen und zu warten. Einmal wurden er und eine Handvoll anderer Soldaten von ihrer Einheit abgeschnitten, und Bosch saß eine Nacht im Elefantengras – Rücken an Rücken mit einem Jungen aus Alabama namens Donnel Frederick. Sie hörten, wie der Vietcong sich an ihnen vorbeibewegte, und warteten darauf, daß er über sie stolpern würde. Sie konnten nichts tun. Es waren zu viele, um gegen sie zu kämpfen. Also warteten sie. Die Minuten zogen sich wie Stunden hin. Aber sie überlebten alle. Später wurde Donnel in einem Schützenloch von einem direkten Mörsertreffer getötet – von der eigenen Artillerie. Bosch hatte immer geglaubt, daß in dieser Nacht im Elefantengras so etwas wie ein Wunder geschehen war.
    Bosch erinnerte sich manchmal an diese Nacht, wenn er in der Klemme war oder irgendwo allein bei einer Überwachungsaktion hockte. Er dachte jetzt daran, als er mit gekreuzten Beinen vor dem Akazienbaum saß, zehn Meter vom Zeltdach, das George der Obdachlose errichtet hatte. Über seinen Kleidern trug er einen grünen Plastikponcho, den er immer im Kofferraum seines Wagens

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