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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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herzukommen. Er muß sich denken können, daß wir es herausgefunden haben.«
    »Dumm ist wahrscheinlich nicht das richtige Wort. Es ist selbstmörderisch. Ich glaube, es ist ihm egal. Er will sie umbringen. Falls er sich auch eine Kugel einfängt, ist es Schicksal. Er hatte schon auf dem Revier vor, einen Kamikaze-Angriff zu starten, als er dachte, sie sei da.«
    »Hoffen wir, daß er sich etwas beruhigt hat, seit …«
    »Da!« rief Baker.
    Bosch folgte dem ausgestreckten Finger zum anderen Ende des Parkplatzes, von wo ein weißer Straßenkreuzer langsam auf die Bank zufuhr.
    »Mein Gott«, sagte Lindell, »ist er wirklich so blöd?«
    Alle Straßenkreuzer sahen für Bosch gleich aus, aber er begriff, daß Lindell und Baker das Auto irgendwie erkannt hatten.
    »Ist das Joey Marks?«
    »Es ist seine Limousine. Er steht auf diesen Weißwandreifen. Typisch Itaker. Ich kann’s nicht fassen … Ist er wirklich da drin. Wenn er persönlich das Geld holt, hätte ich mir zwei Jahre Arbeit sparen können.«
    Der Straßenkreuzer hielt vor der Bank. Dann tat sich erstmal nichts.
    »Verstanden, La Fuentes?« fragte Lindell.
    »Ja, verstanden.« Die Antwort wurde geflüstert, obwohl es unmöglich war, daß jemand in der Limousine hören konnte, was im Lieferwagen gesagt wurde.
    »Eins, Zwei, Drei, haltet euch bereit«, fuhr Lindell fort. »Sieht so aus, als wäre der Fuchs im Hühnerstall. Air Jordan, halt dich bis auf weiteres fern. Ich will nicht, daß du hier vorbeifliegst und ihn verschreckst.«
    Die drei anderen Bodeneinheiten und der Hubschrauber funkten ihr ›Verstanden‹.
    »Drei, vielleicht wäre es doch besser, wenn du die Südwestauffahrt rauffährst und dort Stellung beziehst«, sagte Lindell.
    »Verstanden.«
    Schließlich öffnete sich die Tür, jedoch an der anderen Seite, die Bosch nicht sehen konnte. Er wartete und hielt den Atem an. Einen Augenblick später stieg Captain John Felton aus.
    »Bingo«, flüsterte jemand über Funk.
    Felton beugte sich zurück und streckte seinen Arm in den Wagen. Veronica Aliso erschien, ihr Arm fest im Griff von Feltons Hand. Ihr folgte ein weiterer Mann, und gleichzeitig öffnete sich der Kofferraum. Während der zweite Mann, der graue Hosen und ein Hemd mit einem ovalen Namensetikett über der Brusttasche trug, zum Kofferraum ging, beugte sich Felton wieder hinein und sagte etwas zu jemandem in der Limousine. Die ganze Zeit ließ er Veronicas Arm nicht los.
    Bosch erhaschte nur einen kurzen Blick auf Veronicas Gesicht. Obwohl sie mindestens dreißig Meter von ihnen entfernt war, erkannte er Angst und Übermüdung darauf. Es war wahrscheinlich die längste Nacht in ihrem Leben gewesen.
    Der zweite Mann zog einen schweren roten Werkzeugkasten aus dem Kofferraum und folgte Felton, der mit Veronica zur Bank ging und dessen Hand immer noch ihren Arm festhielt. Felton drehte seinen Kopf und schaute sich um. Sein Blick blieb kurz beim Lieferwagen hängen, dann schaute er weiter. Die Aufschrift hatte ihn wahrscheinlich überzeugt. Es war ein nettes Detail.
    Während sie an dem alten Cadillac vorbeigingen, schaute Felton zu dem Mann unter der Motorhaube hinunter und versicherte sich, daß er keine Gefahr darstellte. Dann richtete Felton sich wieder auf und ging auf die Glastüren der Bank zu. Bevor sie drinnen verschwanden, sah Bosch, daß Veronica eine Stofftragetasche in der Hand hielt.
    Bosch atmete erst wieder, als sie außer Sicht waren.
    »Okay«, sagte Lindell zur Sonnenblende. »Wir haben drei. Felton, die Frau und den Bohrer. Hat ihn jemand erkannt?«
    Ein paar Sekunden herrschte Funkstille, dann meldete sich eine Stimme, die antwortete.
    »Ich bin zu weit weg, aber ich dachte, er sieht aus wie Maury Pollack. Er ist Spezialist für Tresore und Schlösser und hat schon früher mal für Joey gearbeitet.«
    »Okay«, sagte Lindell, »wir werden ihn später überprüfen. Ich schicke jetzt Baker hinein. Er wird ein Konto eröffnen. Nach fünf Minuten gehst du als nächster, Conlon. Testet eure Ausrüstung jetzt.«
    Baker und Conlon prüften schnell, ob die Funkapparate, die sie unter der Kleidung trugen, die drahtlosen Hörgeräte im Ohr sowie die Mikrofone am Handegelenk funktionierten. Alles war in Ordnung, Baker stieg aus und ging forschen Schritts an den Läden vorbei zur Bank.
    »Okay, Morris«, sagte Lindell. »Vertritt dir mal die Beine. Schau mal in den Radio Shack.«
    »Verstanden.«
    Bosch beobachtete, wie ein Agent, den er von der nächtlichen Besprechung

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