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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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stehen und sah Bosch genauer an.
    »Was erzählst du da?«
    »Ich habe angerufen. Ich wollte dich nur rausholen.«
    »Wer bist du, verdammt noch mal?«
    »Ich heiße Bosch. Wir haben vor ein paar Tagen miteinander gesprochen.«
    »Ach ja, der Aliso-Fall.«
    Dann dämmerte es ihm, daß Bosch genauso gut mit dem Aufzug zur zweiten Etage hätte fahren können, wenn er mit ihm sprechen wollte.
    »Was soll das, Bosch?«
    »Warum steigst du nicht ein, und wir fahren etwas in der Gegend rum?«
    »Ich weiß nicht. Mir gefällt das nicht.«
    »Steig ein, Carbone. Es ist das beste für dich.«
    Er sagte das in einem Ton, der klar machte, daß Carbone keine Wahl hatte. Carbone zögerte einen Moment und ging dann zur Beifahrerseite. Er trug einen dunkelblauen Anzug, wie ihn die meisten OK-Cops trugen, und sofort verbreitete sich der Duft seines Gesichtswassers im Wagen. Bosch mochte ihn vom ersten Moment an nicht.
    Sie verließen den Parkplatz, und Bosch fuhr nach Norden zum Broadway. Viele Autos und Fußgänger waren unterwegs, und sie fuhren langsam. Bosch schwieg und wartete, daß Carbone etwas sagen würde.
    »Also, was ist so wichtig, daß du mich aus dem Revier entführst?« fragte Carbone schließlich.
    Bosch fuhr noch einen Block weiter, ohne zu antworten. Er wollte Carbone ein bißchen schwitzen lassen.
    »Du hast Probleme, Carbone«, erwiderte er schließlich. »Ich dachte, ich sollte es dir sagen. Ich bin nämlich dein Freund, Carbone.«
    Carbone sah Bosch skeptisch an.
    »Ich weiß, daß ich Probleme habe«, sagte er. »Ich zahle Alimente für Kinder von zwei verschiedenen Frauen, mein Haus hat immer noch Risse in den Wänden vom Erdbeben, und die Gewerkschaft wird für uns dieses Jahr keine Gehaltserhöhung rausholen. Na und?«
    »Das sind keine Probleme. Das sind nur Unannehmlichkeiten. Ich rede hier von wirklichen Problemen. Über den Einbruch, den du vorgestern bei Archway begangen hast.«
    Carbone schwieg lange. Bosch war sich nicht sicher, aber er glaubte, er hielt seinen Atem an.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest. Bring mich zurück.«
    »Carbone, das ist die falsche Antwort. Ich bin hier, um dir zu helfen, nicht um dir zu schaden. Ich bin dein Freund. Das gilt auch für deinen Boss, Fitzgerald.«
    »Ich weiß immer noch nicht, wovon du redest.«
    »Okay, dann werde ich dir erklären, wovon ich rede. Ich habe dich Sonntagabend angerufen und um Auskunft über das Mordopfer Tony Aliso gebeten. Du rufst zurück und sagst mir, ihr würdet den Fall nicht übernehmen, ihr hättet noch nie von dem Typen gehört. Sofort nach dem Gespräch fährst du zu Archway, brichst in sein Büro ein und nimmst die Wanze mit, die ihr in seinem Telefon installiert hattet. Davon rede ich.«
    Bosch schaute zum ersten Mal zu ihm hinüber und sah das Gesicht eines Mannes, der verzweifelt nach einem Ausweg suchte. Bosch wußte, daß er ihn am Haken hatte.
    »Was du da erzählst, ist doch alles Quatsch.«
    »Klar, du blöder Arsch. Wenn du das nächste Mal einbrichst, guck dich mal nach Kameras um. Das ist die Rodney-King-Regel Nummero eins, laß dich nicht auf Video aufnehmen.«
    Er wartete einen Moment, damit Carbone klar wurde, was es bedeutete, dann holte er zum letzten Schlag aus.
    »Du hast den Kaffeebecher vom Schreibtisch gestoßen und zerbrochen. Danach hast du draußen alles in den Abfallkorb geschmissen und gehofft, daß niemand etwas merkt. Und noch eine Regel. Wenn du mit kurzen Ärmeln einbrichst, kleb dir ein Pflaster über deine Tätowierung. Verstehst du mich? Damit kann man dich ohne viel Mühe auf Videoband identifizieren. Und von dir haben wir Aufnahmen, Carbone – massenhaft.«
    Carbone wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Bosch bog auf die Third Street ein und fuhr in den Tunnel, der unter Bunker Hill hindurchführt. In der Dunkelheit, die sie umgab, begann Carbone endlich zu sprechen.
    »Wer weiß davon?«
    »Im Moment nur ich. Aber komm nicht auf falsche Gedanken. Falls mir etwas passiert, geht das Video an eine Menge Personen. Im Moment kann ich die Sache wohl noch eindämmen.«
    »Was willst du?«
    »Ich will über eure Operation Bescheid wissen und ich will die Abhörtonbänder.«
    »Unmöglich. Das kann ich nicht. Ich hab die Bänder nicht. Es war nicht mal meine Operation. Ich hab nur getan …«
    »… was Fitz dir befohlen hat. Ja ja. Das interessiert mich nicht. Geh zu Fitz, oder wer auch immer zuständig ist, und besorg sie mir. Ich komm mit oder ich warte im Auto. Aber wir werden jetzt

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