Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen
Buch » Die Weisheit des Diamanten« seine persönliche Erfolgsstory, in der er als Führungskraft und Personalverantwortlicher buddhistische Verhaltensprinzipien konsequent umsetzte und damit entscheidend zu einem außergewöhnlichen Wachstum des Unternehmens beitrug. Erfolg durch Weisheit, rechtes Tun und andere Eigenschaften, die im Buddhismus als förderlich angesehen werden, ist also möglich. Jeder von uns hat die Chance, Buddha auf diesem Weg zu folgen. Wir müssen nur anfangen. Bei uns selbst.
✍ Stefan Rieß
Achtsamkeit in der Kommunikation– Wertschätzung im Miteinander
Als verantwortlicher Geschäftsführer eines Unternehmens liegt mir heute besonders an einer harmonischen Atmosphäre in meinem Betrieb. Ich achte darauf, dass meine Worte bei meinen Mitarbeitern richtig ankommen, und versuche, mich in ihre Situation hineinzuversetzen. In jedem Unternehmen gibt es eine Vielzahl von Beziehungen der unterschiedlichsten Art. Unterschiedliche Persönlichkeiten und Sichtweisen treffen aufeinander, es gibt inhaltliche, kommunikative und gefühlsmäßige Ebenen, die manchmal miteinander harmonieren und manchmal Konflikte erzeugen. Die zwischenmenschliche Kommunikation und Interaktion ist viel komplexer, als wir uns vorstellen können. Es ist nur schwer herauszufinden, welches unserer Worte genau den anderen verletzt hat, welche unserer Handlungen dieses oder jenes Gefühl ausgelöst hat. Hat unser Gegenüber wahrgenommen, was wir gesagt haben oder wie wir es gesagt haben? Hat ihn unser Gesichtsausdruck oder unsere Gestik in die Irre geführt oder abgelenkt? Wir sollten immer daran denken: Botschaften entstehen beim Empfänger. Wenn wir mehr Bewusstsein über richtige Kommunikation entwickeln wollen, müssen wir lernen, viel genauer hinzuschauen und achtsam mit anderen umzugehen.
Aufmerksam Stimmungen und Veränderungen wahrzunehmen, kann schon im Vorfeld viele Probleme entschärfen. Indem ich ein offenes Ohr für meine Mitarbeiter habe und ihnen das Gefühl gebe, dass ich ansprechbar für ihre Probleme bin, sorge ich für ein Klima des Vertrauens, in dem es möglich ist, auch schwierige und anstrengende Situationen zu überstehen. Vertrauen kann ich natürlich nur vermitteln, wenn ich Respekt vor den Menschen habe, mit denen ich zusammenarbeite, und ihnen Wertschätzung entgegenbringe. Je mehr Aufmerksamkeit, Respekt und Wertschätzung ich zeige, desto mehr werden das auch meine Mitarbeiter tun. Ein klarer Beweis dafür, dass wir in der Lage sind, durch unsere Taten, Worte und Gedanken unsere Welt zu formen. Wir müssen uns in jedem Moment unseres Lebens bewusst darüber sein, dass wir permanent das säen, was wir später ernten werden.
Buddhistische Prinzipien in der Berufspraxis
» Du bist nicht auf der Erde, um unglücklich zu werden. Doch Glück ist allein der innere Friede. Lerne ihn finden. Du kannst es.«
Buddha
Jeder von uns hat den Wunsch zu begreifen, was die Welt im Innersten zusammenhält, wer wir sind und warum unser Leben gerade in den Bahnen verläuft, in denen es verläuft. Wir alle wollen wachsen und reifen. Wir wollen nicht Sklaven unserer Bedürfnisse, Wünsche und Ängste sein. Wir wollen aber auch nicht die Sklaven der Bedürfnisse, Wünsche und Ängste unserer Mitmenschen im Alltag oder unserer Vorgesetzten im Berufsleben sein. Doch allzu oft glauben wir, keine Chance zu haben, unsere Einstellungen, Meinungen und Gewohnheiten zu ändern. » So bin ich eben«, heißt es dann. » Ich reagiere immer so. Das ist mein Charakter. Ich kann nicht anders.«
Bis zu einem gewissen Punkt mag das zutreffen. Andererseits ist unsere Persönlichkeit nicht ein für alle Mal festgelegt. Wir haben die Chance, uns zu verändern, wenn wir nur wollen. Wir haben es nämlich sehr wohl in der Hand, wie wir auf bestimmte Gefühlsregungen hin reagieren. Wir müssen auf ein grobes Wort nicht ebenso grob antworten. Wir müssen nicht in gleicher Manier zurückschlagen, wenn wir uns angegriffen fühlen. Wir müssen nicht sofort auf Rache sinnen, wenn uns jemand übel mitspielt. Es besteht immer auch die Möglichkeit, das Gegenteil zu tun.
Vielleicht ist das für viele eine ernüchternde Erkenntnis: Am Anfang des Weges zu mehr Weisheit stehen keine spirituellen oder mystischen Erfahrungen, wir brauchen keine Klangschalen und Gebetsteppiche. Einzig und allein unser Verstand hilft uns weiter. Die nüchterne Einsicht in Ursache und Wirkung macht uns die Welt verständlich. Und sie erleichtert uns das Leben– auch
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