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Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen

Titel: Das Dalai-Lama-Prinzip fuer Kollegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Dornieden , Stefan Rieß
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doppelter: Zum einen schaffe ich mir einen inneren Raum der Ruhe. Sie werden schnell spüren, wie Stress und Hektik von Ihnen abfallen, wenn Sie dieses innere Rückzugsgebiet betreten. Zum anderen erfahre ich etwas Nützliches über mich oder über meine Umwelt. Versuchen Sie zum Beispiel sich bei einem Meeting einmal ganz intensiv in einen anderen Menschen hineinzuversetzen: Was sagt er? Was drückt sein Körper aus? Wie klingt seine Stimme? Welche Probleme könnte er haben? Was verbindet oder trennt uns?
    Wenn wir versuchen, uns, die anderen Menschen und die Welt, die wir teilen, aufmerksam wahrzunehmen, haben wir einen großen Schritt in Richtung Achtsamkeit getan. Mir fiel das am Anfang schwer, heute gelingt es schon besser. Es hilft mir, selbst in unangenehmen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben. Häufig sind wir uns unseres Verhaltens nämlich gar nicht bewusst, sondern sagen oder tun etwas ganz automatisch. Dieses unbewusste und unaufmerksame Handeln ist eine Quelle vieler zwischenmenschlicher Probleme. Sagen Sie sich doch jeden Morgen den Spruch des buddhistischen Mönchs Thich Nhat Hanh: » Wenn du gehst, sei dir bewusst, dass du gehst. Wenn du sitzt, sei dir bewusst, dass du sitzt. Wenn du dich hinlegst, sei dir bewusst, dass du liegst. Egal in welcher Haltung sich dein Körper befindet, sei dir dieser Haltung bewusst.«
    Das Drei-Stufen-Programm gegen StressundBurn-out
    Stufe 1: Das Prinzip Achtsamkeit
    Achtsamkeit bedeutet die Aufmerksamkeit gegenüber allem, was der gegenwärtige Moment beinhaltet: unsere Körperempfindungen, unsere Gefühle, unsere Gedanken, unsere sämtlichen Sinneswahrnehmungen. Diese Achtsamkeit spielt im Arbeitsleben eine große Rolle. Achten Sie das nächste Mal, wenn Sie sich am Arbeitsplatz nicht wohlfühlen, einmal genau auf Ihre Körperempfindungen: Sind Ihre Muskeln locker, oder fühlen Sie sich verspannt? Sitzen Sie gerade oder in schiefer Haltung vor dem Computer? Atmen Sie ruhig und tief oder hektisch und flach? Dank dieser Selbstbeobachtung wird Ihnen schnell bewusst werden, dass die Ursache, warum Sie sich gegenwärtig unwohl fühlen, nicht in einer schwierigen Aufgabe oder der Hektik im Büro oder dem anstrengenden Chef begründet liegt, sondern in Ihnen selbst. Unsere Gedanken und Gefühle haben einen entscheidenden Einfluss auf unser Wohlbefinden. Bei einer Auseinandersetzung mit einem Kollegen legen wir vielleicht nicht nur die Stirn in Falten, sondern wir spannen bestimmte Muskeln an, der Magen verkrampft sich, die Atmung geht hektischer– alles Anzeichen von Stress. Der Buddhismus lehrt, nicht den anderen die Schuld für etwas in die Schuhe zu schieben, sondern selbst die Verantwortung für eine Situation zu übernehmen. Daran, dass wir uns gestresst fühlen, ist also nicht unser Gegenüber schuld, sondern wir selbst sind für den Stress verantwortlich, den wir empfinden.
    Deshalb sollten wir auch gleich bei uns selbst anfangen, um Stress abzubauen. Oft hilft es in dieser Situation schon, wenn man die Muskeln ganz bewusst anspannt und dann wieder locker lässt. Oder kurz einen Moment aufsteht und tief durchatmet, bevor man sich wieder seiner Aufgabe widmet. Wir müssen wieder lernen, genau zu spüren, wie es uns wirklich geht: Und dazu ist es hilfreicher, sich hin und wieder auf seinen Herzschlag zu konzentrieren oder seine Träume zu analysieren, als unentwegt über die gleichen Probleme nachzudenken. Achtsamkeit sich selbst gegenüber bedeutet auch, sich ehrlich zu hinterfragen: Warum trinke ich eine Flasche Wein nach einem anstrengenden Arbeitstag? Warum fühle ich mich nie richtig ausgeschlafen? Wieso habe ich bereits am Morgen einen Kloß im Hals? Wann hatte ich das letzte Mal für meinen Partner Zeit? Warum fühle ich mich so, wie ich mich fühle? Und warum denke ich so, wie ich denke?
    Man kann zwar nicht einfach beschließen, achtsamer zu sein, und es wird eine Zeit lang dauern, bis man wieder eine Verbindung zu seinem Körper und seiner Psyche hergestellt hat. Aber Achtsamkeit lässt sich lernen. Und das Gute daran ist: Wir können in jeder Situation, in der wir uns befinden, Achtsamkeit üben.
    Stufe 2: Die Sichtweise ändern
    Jeder Mensch entwickelt über die Jahre ganz bestimmte Verhaltensweisen, an denen er festhält und die er nur sehr ungern ändert. Diese Gewohnheiten haben natürlich eine Reihe Vorteile: Sie geben uns Sicherheit, verschaffen uns ein Gefühl persönlicher Identität, und sie machen uns auch für die anderen berechenbar. Diese

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