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Das Disney World Komplott

Titel: Das Disney World Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Möglichkeiten gewiesen. Ich spreche von Dr. Erich Haslanger.«

Kapitel 14
    »Sie hätten mich früher einweihen sollen, Doktor«, meinte Colonel Fuchs und hob den Blick von dem Stapel Schnellhefter, den Haslanger ihm vorgelegt hatte.
    »Das ging Sie nichts an. Das sind … alte Geschichten.«
    »Abgesehen von den neueren Leistungen Ihres Wunderkinds, würde ich sagen.« Die Aufregung, die Fuchs angesichts des Potentials der Operation Offspring verspürte, milderte etwas die Schärfe seines Tonfalls. »So etwas zu verschweigen, ist unklug, Doktor.«
    »Seit sie Kleinkinder waren, habe ich mit Joshua Wolfe und den anderen nichts mehr zu tun gehabt.«
    Doch anscheinend verliefen Fuchs' Überlegungen in eine andere Richtung. »Ich bin neugierig zu erfahren, warum Sie den Jungen und die anderen mit ihren Aufsichtspersonen in ein Leben außerhalb des Laboratoriums entlassen haben.«
    »Genies kann man nicht im luftleeren Raum erzeugen, Colonel. Sie müssen die Welt kennen, um die Folgewirkungen ihrer Entdeckungen zu sehen. Auf der anderen Seite aber muß ihr Heranwachsen überwacht werden. Ich habe mich mit den Aufsichtspersonen erst einverstanden erklärt, nachdem mir die für die Auswahl zuständigen Verantwortlichen versichert hatten, daß sich die Kandidaten tatsächlich zur Ausübung der von uns gewünschten Überwachung eignen.«
    Über den Schreibtisch hinweg funkelten Fuchs' sonst stumpfe Augen Haslanger an. »Kann ich Ihnen noch vertrauen, Doktor? Wenn Sie weitere Geheimnisse haben, die Sie mir offenlegen sollten … dann ist jetzt dafür der richtige Zeitpunkt.«
    »Da wäre bloß noch Krill.«
    »Der ist wohl kaum ein Geheimnis, sondern eher ein Malheur. Er fällt im Vergleich zu Joshua Wolfe und den anderen weit zurück.«
    »Nein, nur hinter Wolfe. Leider haben sich die anderen nicht unseren Hoffnungen entsprechend entwickelt.«
    »War das nicht zu erwarten?«
    »Wir hatten überhaupt keine Ahnung, was zu erwarten war, Colonel. Das war für uns alle völliges Neuland.«
    »Wie haben Sie das betrieben?« fragte Fuchs unvermittelt.
    »Was?«
    »Sie haben ihn doch im Laufe Ihrer Tätigkeit in der Fabrik geschaffen, oder? Ich bin neugierig, wie die Verfahren durchgeführt wurden, welchen Ursprung das Ganze hat.«
    »Es ist durch Zuchtauswahl erreicht worden«, antwortete Haslanger mit absichtlicher Untertreibung.
    »Ohne Zweifel haben Sie das Rüstzeug dafür während Ihres Wirkens für ein anderes Regime erlernt, wie?«
    Haslanger leugnete es nicht. »Das züchtbare Genie hat immer zu den hoffnungsvollen Vorstellungen jedes Regimes gehört, um seine künftige Vorherrschaft zu sichern. Wir hatten das Ziel, Verstand zu erzeugen, den wir beeinflussen und lenken konnten.«
    »Wen meinen Sie mit wir, Doktor?«
    Haslanger beachtete ihn nicht. »Oppenheimer, Teller, solche Männer hätten darüber entscheiden sollen, welche Lebensweise gedeihen und blühen sollte. Sie planten längst über die Wasserstoffbombe und die chemische Kriegsführung hinaus. Ständig habe ich mit Spermaproben der größten Denker dieser Nation arbeiten dürfen. Wer sie waren, erfuhr ich nicht, und es ist mir gleichgültig gewesen …«
    »Und wie steht es mit Ihnen?« unterbrach ihn Fuchs. »Ich meine, Sie haben sich selbst doch bestimmt auch als Genie betrachtet.«
    »Ja.«
    »Nur nicht so bescheiden, Doktor. Sie haben auch eine Spermaprobe dazugetan, nicht wahr? Möglicherweise ist Joshua Wolfe Ihr …«
    »Eine außerordentlich hohe Wahrscheinlichkeit spricht dagegen«, beteuerte Haslanger, nachdem Fuchs' Stimme verklungen war.
    »Aber auf alle Fälle hat er Ihre Erwartungen erfüllt.«
    »Er hat sie übertroffen.«
    »Inwiefern?«
    Haslanger nickte vor sich hin. »Was ihm im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms in den Labors der Harvard-Universität gelungen ist, zeigt an, daß er Konzeptionen gemeistert hat, von denen wir in Gruppe Sechs noch mindestens ein Jahrzehnt entfernt sind.«
    »Das erklären Sie mir bitte mal genauer.«
    Haslanger zögerte mit der Antwort. Fuchs war kein Wissenschaftler und verstand selten etwas außer den grundlegendsten Prinzipien. Das hieß, Haslanger mußte seine Formulierungen sehr sorgfältig wählen.
    »Ich höre, Doktor.«
    Haslanger seufzte auf. »Ich rede von Nanotechnologie.«
    »Was für ein Ding?«
    »Ein neuer Wissenschaftszweig, in dem der Junge ganz offensichtlich tätig geworden ist.«
    »Nanotechnologie«, wiederholte Fuchs, als wüßte er, wovon Haslanger sprach.
    »Dabei handelt es

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