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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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doch sowieso immer zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten
ungefragt auf.“
    Die
Drachin schnaubte unzufrieden. Mit ein paar grauen Rauchwölkchen entwichen
gleichzeitig ein paar Funken.
    Miri
warf ihr einen prüfenden Blick zu. „Was ist denn dein Problem mit dem Geist?“
    Maxi
warf die Pranken wild gestikulierend in die Luft. „Drachen und Geister können
nicht so gut miteinander. Ständig verschwinden Dinge oder tauchen an Orten
wieder auf, wo sie nicht hingehören. Wir Drachen sind ziemliche
Geheimniskrämer. Nur blöd, wenn dein wohlgehütetes Geheimnis plötzlich mitten
auf dem Burghof steht. Außerdem versuchen sie ständig, ihre ganze Umgebung zu
manipulieren.“
    „Ach“,
antwortete Miri und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Ganz anders als
gewisse andere Spezies.“ Der ironische Unterton verfehlte seine Wirkung.
    Ernsthaft
antwortete die Drachin: „Eben. Ganz anders. Ich habe wenigstens immer einen
triftigen Grund, sollte ich zur hohen Kunst der Manipulation greifen. Zum
Beispiel bei dir.“
    „Da bin
ich aber froh“, brummte Miri, amüsiert, dass selbst Drachen sich ihre Welt
schön redeten, wie sie sie gerne hätten.
    Sie
waren im Atelier angekommen. „Geschenk für dich“, rief Miri gut gelaunt.
    Kaja
blickte von ihrem Arbeitstisch auf und stellte die Weihnachtsmusik leiser, die
im Hintergrund spielte. „Für mich? Ist das nicht zwei Tage zu früh? Es ist doch
noch gar nicht Weihnachten.“
    Statt
einer Antwort trat Miri zu ihr an den Tisch und stellte den Opal vor sie hin.
„Wo hast du denn den gefunden?“
    „Im
Pächterhäuschen.“
    „Im
Pächterhäuschen?“, echote Kaja verständnislos. „Wie ist er denn dort
hingekommen?“
    „Hm. Ich
vermute, das hast du deinem Hausgeist zu verdanken.“
    Kaja
schloss die Augen und rieb sich über das Gesicht. „Ist das jetzt ein Trick,
damit ich gezwungen bin, seine Existenz an zu erkennen?“
    „Funktioniert
es denn?“
    Sie
öffnete die Augen wieder. „Nein. Ich kann mir immer noch vormachen, der Stein
sei die ganze Zeit hier gewesen, ich hätte nur nicht genau geschaut. Es ist das
gleiche Prinzip: Ob ich mir einrede, etwas sei nicht da, was da ist, oder umgekehrt,
ist schließlich gehüpft wie gesprungen.“
    Miri
schmunzelte.
    „Obwohl,
wenn wir natürlich noch länger darüber sprechen und das Ganze analysieren wird
es immer schwieriger mit dem Sich-etwas-vormachen.“ Kaja klang ein wenig
missmutig.
    „Du
kannst ja mit Maxi einen Geister-Ignorier-Club gründen.“
    „Das
wäre aber sehr schade.“ Der italienische Akzent Adrians was deutlich zu hören.
    Miris
lächelte breit. Kaja schmollte. Maxi verdrehte die Augen und übte sich dann im
Ignorieren.
    „Dann
würde mir das Vergnügen deiner bezaubernden Gesellschaft entgehen!“ Adrian
wirkte ehrlich bestürzt. Er kniete dramatisch vor Kaja nieder nahm ihre Hand
und streifte ihr ein Armband über.
    Verdutzt
betrachtete Kaja es. Irgendwie kam es ihr bekannt vor. „Äh, vielen Dank.“ Hilfesuchend
warf sie Miri einen Blick zu. Was war denn jetzt die geforderte Etikette im
Umgang mit Gespenstern?
    „Weißt
du, deine Charmeoffensive ist ziemlich eindrucksvoll. Zumindest wäre sie es
dann, wenn du nicht gerade in meiner Anwesenheit Kaja mein Armband geschenkt
hättest“, stellte Miri klar.
    Verstehen
breitete sich in Kajas Zügen aus. Klar. Jetzt wusste sie auch wieder, weshalb
es ihr so vertraut gewesen war.
    Auf
Adrians Zügen hingegen zeichnete sich Bestürzung ab. Es hätte gerade noch
gefehlt, dass er rot angelaufen wäre. Wäre wohl auch etwas viel verlangt
gewesen bei einem Geist. So würdevoll wie es ihm möglich war, nahm er Kaja das
Armband wieder ab und händigte es mit einer Verbeugung Miri aus. „Hier, gnä’
Frau. Es lag herrenlos herum und ich wollte diesem wunderschönen Stück
Geschichte ein würdiges Zuhause verschaffen.“
    „Du bist
ganz schön gerissen, nicht wahr?“ Sie legte sich das Armband um. „Würde mich ja
schon interessieren, was du zu deinen Lebzeiten alles so angestellt hast.“
    Er
machte eine wegwerfende Geste und warf sich mit einer schwungvollen Bewegung
seine lange schwarze Mähne über die Schulter. Die Münzen an seinem Handgelenk
glitzerten. „Nichts Besonderes.“
    „Du
willst sagen, du bist einer ehrlichen Arbeit nachgegangen und hast ein langweiliges
Leben geführt?“
    „Das nun
auch wieder nicht. Arbeit? Noch dazu ehrlich? Nein, nein. Das wäre nichts für
mich gewesen.“ Er schüttelte den Kopf. Abrupt

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