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Das dunkle Herz Kashas

Das dunkle Herz Kashas

Titel: Das dunkle Herz Kashas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liandra diLuna
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abzutrocknen. Xerus hatte sich auf die Suche nach irgendeiner Pflanze gemacht, die er für einen Tee verwenden wollte. Der Wald war ruhig und friedlich. Das Einzige was ich vermisste, war das Zwitschern von Fluglingen. Im stets diesigen Kernland gab es die kleinen, gefiederten Flugkünstler mit ihren großen Augen und der kleinen Schnauze nicht. Im Heiligtum des Gottes war es mir immer eine Freude gewesen, sie zu beobachten und ihrem Gesang zu lauschen.
    Ich fühlte mich vollkommen sicher – bis mir plötzlich bewusst wurde, dass mich jemand beobachtete. Rasch warf ich das Gewand über meinen nackten Leib. Dann suchte ich den Wald ab. Bald hatte ich meinen Beobachter entdeckt.
    Ein großes Wesen, von der Statur einem Kasha sehr ähnlich, jedoch weitaus behaarter als die Männer der Kasha und mit scharfen Krallen und spitzen Reißzähnen ausgestattet, stand ruhig an einen Baum gelehnt da. Aus fast völlig schwarzen Augen starrte es mich interessiert an.
    Nun, da ich es bemerkt hatte, grinste das Wesen breit. Noch mehr scharfe, spitze Zähne wurden sichtbar. „Du siehst stark und gesund aus. Das gefällt mir!“
    „Mir gefällt hingegen ganz und gar nicht, dass du mich so anstarrst! Was fällt dir ein, dich so an mich heranzuschleichen?“ zischte ich.
    Mein Gegenüber lachte leise und bösartig. „Ich sehe schon, du bist widerspenstig... Aber das werde ich dir schon austreiben! Verlass dich darauf...“
    Entgeistert sah ich ihn an. „Was hast du vor?“ Langsam wich ich zurück, um in die Nähe meines Schwertes zu kommen, das an einen Felsen gelehnt unweit des Seeufers im Boden steckte.
    Wieder zeigte mein Gegenüber ein Grinsen das mich an das Zähnefletschen der Bashra erinnerte. „Wir Grugandar brauchen immer neue Sklaven... Es ist ein Jammer, wie wenig ein Kasha aushält! Ein bisschen zu viel Arbeit oder ein paar Tage ohne Wasser und schon... Aber du, du wirkst stark. Ich bin sicher, harte Arbeit macht dir nichts aus. Vielleicht erwählt dich sogar einer unserer Krieger zur Gefährtin...“
    Ich war endlich in Reichweite meines Schwertes und fauchte ihn an: „Lebend bekommst du mich sicher nicht! Lieber sterbe ich, als mich von dir versklaven zu lassen! Und ich werde sicher nicht die Gefährtin eines Grugandar!“
    Das Bedauern in den Augen des Grugandar schien echt. „Es wäre eine Schande, wenn ich dich töten müsste. Tot nützt du mir nichts. Aber eine Herausforderung nehme ich immer an! Nur schade, dass ich mit dir schnell fertig sein werde...“ Er nahm eine lange, spitze Waffe in seine Klauenhand und sprang auf mich zu.
    Ich hatte mein Schwert ergriffen und war froh, dass ich die letzten Tage mit Kampfübungen verbracht hatte. Dies konnte mir im Kampf gegen den hünenhaften Grugandar nur von Nutzen sein! Dies und die Tatsache, dass er mich als Gegnerin sicherlich unterschätzte. Mit meinem Schwert wehrte ich den Angriff des Grugandar ab, was diesem ein verschlagen wirkendes Lächeln entlockte.
    „Du wehrst dich! Gut! Dann wird es mir eine Freude sein, dich zu deinen Göttern zu schicken!“ Der Grugandar zog eine weitere Waffe mit welliger Klinge.
    Während ich seine Attacken so gut wie möglich abwehrte, zischte ich: „Nur keine voreilige Siegesfreude!“
    Mein Gegner fügte mir mit der langen, spitzen Waffe eine leichte Verletzung am Oberschenkel zu, während ich die gewellte Klinge abwehrte. Dies brachte mich zu der Einschätzung, dass ich wenig Aussichten hatte, im Kampf gegen ihn zu bestehen, so lange er mich mit zwei Waffen angreifen konnte. Daher legte ich so viel Kraft wie möglich in meinen Schlag und hieb seinen Spieß entzwei.
    Der Grugandar zuckte gleichgültig mit den Schultern und warf die beiden Hälften fort. „Auch gut, dann eben nur der Grugan.“
    Meine Schwerthiebe und seine Attacken mit dem Grugan wechselte sich in endlos erscheinender Abfolge ab. Ich hatte bald das Gefühl, schon eine Ewigkeit gegen den Grugandar zu kämpfen. Als es mir gelang, ihn an der Schulter zu verletzen, steigerte dies nur seine Wut und seine Angriffe kamen noch schneller und härter. Plötzlich spürte ich einen heißen Schmerz an meiner Seite; seine Waffe hatte meine Rippen gestreift. Warmes Blut floss über meine Seite, aber die Wunde war nicht gefährlich. Erbittert setzten wir den Kampf fort.
    Plötzlich ertönte Xerus' wütende Stimme: „Aufhören! Garrok, lass sofort den Grugan fallen! Lia, bitte leg dein Schwert nieder.“ Alle Milde war aus Xerus' Stimme gewichen. Sie klang bedrohlich,

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