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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Waterwalker entfacht hat, werden die Menschen in dieser Stadt nur noch nach seinem Blut lechzen. Und dann ist er es, der in die Verbannung geschickt wird, und wir werden diesen Tag in der Culverit-Residenz feiern.
    Hört zu, ihr werdet jetzt nach Hause gehen, und ihr werdet euch bewaffnen, und ihr werdet euch Ziele suchen, und wenn er mit seinem Trupp an eure Tür klopft, werdet ihr für sie die Pforten des Honious aufstoßen.«
     
    Im Olivan’s Eagle setzte sich der Trupp an seinen üblichen Tisch. Schweigend hockten sie eine Weile da und starrten in ihre Biergläser, während trübsinnige Gedanken durch dürftige Schilde entwichen.
    »Glaubt ihr, die machen Ernst?«, fragte Dinlay schließlich.
    »Höchstwahrscheinlich«, entgegnete Kanseen. »Wir haben sie immer weiter zurückgedrängt; ihnen schwere Wunden zugefügt, wie Buate gesagt hat. Was haben sie noch zu verlieren?«
    »Wir müssen rasch und leise zuschlagen«, meinte Boyd.
    »Einhundert Verhaftungen?«, sagte Kanseen. »Wie stellst du dir das vor? Denk doch nur an unsere Razzia in dem Lagerhaus der Fischer. Fast die ganze Stadt wusste schon einen halben Tag vorher Bescheid. Buate ist schlau, er hält sie in Bereitschaft. Eine einzige Verhaftung, und das ganze Ding geht hoch.«
    »Dann machen wir’s morgen bei Tagesanbruch«, schlug Dinlay vor. »Noch sind sie nicht organisiert. Es waren bloß zehn Mann anwesend. Ziemlich unwahrscheinlich, dass Buates Befehle noch heute Nacht weitergegeben werden. Ihn schnappen wir uns zuerst, und dann lassen wir die anderen Distriktwachen die Übrigen auf der Liste verhaften.«
    »Aber wir sind noch nicht so weit«, erwiderte Edeard. Eine rasche Festnahme war natürlich das Erste, woran er gedacht hatte. »Wir brauchen mindestens zwei Tage, um alles mit den Wachkommandanten zu regeln.«
    »Ich denke, wir können davon ausgehen, dass Buates Krawall- und Demolierungsplan bei den Großen Familien auf wenig Gegenliebe stoßen wird«, sagte Boyd. »Vielleicht wären deren Agenten gar nicht so abgeneigt, uns zu helfen.«
    »Keine Chance«, entgegnete Macsen verächtlich. »Für die bleiben wir das Problem. Ohne uns hätte Buate das hier überhaupt nicht geplant. Wir sind der eigentliche Grund.«
    Edeard nahm einen kräftigen Schluck von seinem Bier. »Sie wissen, was wir vorhaben, und wir wissen, was sie vorhaben. Aber sie wissen nicht, dass wir es wissen.«
    Dinlay ächzte entnervt und schloss die Hände um seinen Kopf. »Fang jetzt bitte nicht wieder damit an.«
    »Es ist unser einziger Vorteil«, sagte Edeard. »Wir sollten uns darüber Gedanken machen, wie wir ihn nutzen.«
    »Und zwar?«
    »Ich hab keine Ahnung«, gab Edeard niedergeschlagen zu.
    »Buate hat gar keinen Plan«, sagte Macsen. »Nicht wirklich. Ihn treibt der reine Instinkt. Ein ziemlich guter Instinkt, wie ich zugeben muss. Wenn wir die Verhaftungen nicht vornehmen, wird er, wenn der Rat das Verbannungsedikt verabschiedet, immer noch versuchen, die Stadt zu verwüsten und die Konstabler umzubringen. Er steht mit dem Rücken an der Wand. Massenkrawalle sind seine letzte Chance, um in Makkathran bleiben zu können. Das ist seine einzige Möglichkeit, den Obersten Rat zum Umdenken zu zwingen.«
    »Wie sollen wir einen Volksaufruhr zu unserem Vorteil ausnützen?«, fragte Boyd. »Ich seh das nicht, wirklich, ich seh’s einfach nicht.«
    Edeard wünschte, er hätte etwas zu erwidern gewusst, um seinen Freunden ein wenig Führungsstärke zu demonstrieren. Doch er hatte sich mit nur einer Strategie begnügt. Und so war das Einzige, was er tun konnte, in sein Bierglas zu starren und zur Herrin zu beten, dass sie ihm irgendeine Art von Eingebung gab. Und sie würde sich beeilen müssen damit.
     
    Der Raum war ein einfacher Würfel von zehn Metern Seitenlänge mit einem einzelnen Lichtkranz unter der Decke. In einer Ecke stand ein hohes Bett mit der gleichen harten, schwammartigen Matratze, wie man sie auf jedem Bett in Makkathran fand. In einer zweiten Ecke befand sich ein kleines Waschbecken, in dem beständig Wasser zirkulierte. Die dritte wies ein schlichtes Podest auf, das als Toilette diente. Die vierte Ecke war leer. Es gab keine Tür. Durch Schlitze knapp unter der Decke strömte Frischluft herein.
    Fernblicke konnten weder Wände noch Boden, noch Decke durchdringen, sie waren zu massiv. Nicht ein Geräusch wurde in den Raum hineingetragen. Der Lichtkranz reagierte auf keinerlei Befehl, sich abzudunkeln oder heller zu werden, sein Leuchten blieb stets

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