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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sahen sich besorgt an. »Und da wäre auch noch die Frage nach den Waffen. Wenn es keine Stadt gibt, die uns ebenbürtig ist …«
    »Nein«, sagte Edeard. »Die Waffengilde …« Sie hatten diese langläufigen Pistolen die ganze Zeit. Aber wer immer die Banditen mit Schnellfeuerwaffen versorgt hat, hat Ashwell ausgelöscht.
    »Es ist noch zu früh für solche Anschuldigungen«, entgegnete Topar brüsk. »Und wir haben keinen wie auch immer gearteten Beweis.«
    »Und das ist der Grund, warum wir dich hergebeten haben«, sagte Finitan. »Ich weiß, dass ein großer Teil deiner Kraft auf deine ominöse Verbindung mit der Stadt zurückzuführen ist, aber nichtsdestotrotz besitzt du immer noch die stärksten mentalen Fähigkeiten, die ich je bei irgendjemandem erlebt hab.«
    »Vor einer Woche traf ein Bericht von einem Überfall in Northford ein«, fuhr Topar fort. »Das ist ein Dorf in den Donsori-Bergen – Edeard, um der Herrin willen, nur vier Tagesritte von Makkathran. Es wurden Schnellfeuerpistolen eingesetzt. Das wissen wir sicher. Einer der Banditentrupps in den Ulfsen-Bergen muss sich im letzten Monat nach Osten vorgeschoben haben.«
    »Wenn wir einen von ihnen lebend fassen könnten«, sagte Finitan, »dann wären wir vielleicht in der Lage herauszufinden, was da genau vorgeht und wer diese Zuarbeiter sind.«
    »Ich habe eine kleine Gruppe der fähigsten Leute, die ich kenne und denen ich vertraue, zusammengestellt«, sagte Topar. »Wir nehmen Ge-Adler und Ge-Wölfe mit und die besten Pistolen, die wir haben. Dennoch könnte ich ein bisschen Hilfe brauchen.«
    »Oh Herrin.« Edeard stellte seine kalte Teetasse zurück auf den Schreibtisch. »Wann brechen wir auf?«
     
    Trotz allem, was er in Makkathran durchgemacht hatte, hatte die Stadt ihn irgendwie verweichlicht, wie Edeard am zweiten Tag zugeben musste. Ein leichtes Leben war eine leichte Falle, in die man hineintappen konnte.
    Das Leben auf der Straße erinnerte ihn stark daran, wie er früher gelebt hatte. Jeden Abend musste ein Lager aufgeschlagen werden. Man musste selbst nach den Genistars sehen, anstatt einen Hausknecht zu bitten. Man musste Holz sammeln, um ein Feuer zu machen. Sein eigenes Essen kochen. In Decke und Ölmantel geschlungen unter dem sternennebelumhüllten Himmel schlafen. Was schon kalt und ungemütlich genug war. Doch dann, nach dem dritten Tag, hatten sie nicht mal mehr ein Feuer, aus Angst, die Banditen könnten sie bemerken, und das hoch droben in den Donsori-Bergen.
    Und dabei schlug er sich schon um einiges wackerer als Dinlay und Macsen. Das waren richtige Stadtjungen. Und so linderte Edeard seine eigene Mühsal, indem er sich an ihrer ergötzte.
    In der dritten Nacht, nachdem sie zum Nordtor hinausgeritten waren, campierten sie an der Flanke des Mount Iyo, einen halben Tagesritt von der Hauptroute durch die Berge entfernt. Es herrschte immer noch reger Verkehr auf der Überlandstraße. Karawanen, Karren und Kutschen rumpelten den breit gepflasterten Fahrweg entlang, der sich in Serpentinen die schroffen Hänge hinaufwand. Alle Reisenden wurden von Ge-Wolfsrudeln begleitet. Die wohlhabenderen unter ihnen hatten zudem ihre eigenen Leibwachen dabei. Außerdem wurden von der örtlichen Miliz tägliche Patrouillen durchgeführt.
    Edeards eigene Gruppe war unter dem Deckmantel Handel treibender Gildenleute unterwegs, auf den Straßen ein alltäglicher Anblick. Neben ihm selbst und Topar gehörte auch Boloton dazu, ein ehemaliger Sheriff aus Oki, der mehr als die Hälfte seiner siebzig Jahre im Land umhergezogen war. Der zweite von Topars Gefährten war Fresage, ein Baum von einem Mann, dessen Körpermasse zum größten Teil aus Muskeln bestand; ebenfalls ein Mensch der Straße, der Milizangehöriger in einer südlichen Provinz gewesen war sowie zehn Jahre als Küstenaufseher gedient hatte. Er wiederum war eng mit Verini befreundet, Kind einer Karawanenfamilie und Abenteurer, der eine Dekade lang den ewig gleichen Handelsrouten den Rücken gekehrt hatte, um neue Märkte auszukundschaften und die Straßen in anderen Landstrichen kennenzulernen. Dann war da noch Larby, der zwar die Kinderstube des Sohnes einer Großen Familie genossen hatte, mit dem Leben auf der Straße jedoch durchaus vertraut und ausnehmend geschickt im Umgang mit einer Pistole war. Er erzählte nur wenig über sich selbst, und Edeard hatte den Verdacht, dass seine Beziehung zu den Familien der Argians nicht unähnlich war.
    Blieben noch Dinlay und Macsen, um ihre

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