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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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dich«, entgegnete Macsen erzürnt. »Trödel nicht rum.«
    Der Gilmorn begann emporzusteigen. »Und weißt du was, Waterwalker, meine Familie wird es dennoch schaffen, deine kleine Novizinnenhure zu ficken.« Sein Umriss verschwamm, als er himmelwärts schoss, um sich in der leuchtenden Schönheit der Sternennebel zu verlieren.
    »Salrana?«, murmelte Edeard bestürzt. »Kristabel!«
    »Kanseen«, sagte Macsen. »Edeard, was passiert in Makkathran? Wenn Owain zum Imperator ernannt werden soll, kann dieser Hinterhalt hier nur als Teil seines Wahnsinns angesehen werden.«
    »Herrin verdammt«, spie Edeard aus. Er hastete den Abhang hinab und begann, die Schlucht hinunterzurennen.
    Einige irdische Pferde der Banditen waren immer noch an ihre Pfähle angebunden. Sie scheuten und waren nervös, aber Edeards geschulter Longtalk vermochte sie zu beruhigen. Zwischen den Ballen und Bündeln fand er einen Sattel und warf ihn dem ersten Pferd über.
    »Es ist sechs Tage her, seit wir aufgebrochen sind«, sagte Macsen. »Was können sie in sechs Tagen gemacht haben?«
    »Bis ich wieder dort sein kann, werden es weitere zwei sein«, erwiderte Edeard angstvoll, während er aufsaß. »Vielleicht wartet Owain, bis er erfährt, dass dieser Hinterhalt geglückt ist und ich tot bin. Er weiß, dass ich ihn aufhalten kann, dass die Stadt auf meiner Seite steht.«
    »Ja«, sagte Dinlay. »Darauf müssen wir hoffen.«
    Edeard vergegenwärtigte sich im Geiste eine ungefähre Karte und versuchte, den kürzesten Weg durch die Berge zurück zur Hauptstraße zu ermitteln. Entmutigt stellte er fest, dass es der gleiche war, den sie gekommen waren, am Mount Alvice vorbei. Aber sie waren langsam geritten, hatten sich vorsichtig unter Bäumen und in tiefen Schluchten entlangbewegt, um eine Entdeckung zu vermeiden. Jetzt gab es keine solchen Einschränkungen mehr. Er gab seinem Pferd die Sporen und wies die Seelen an, ihm zu folgen.
    Bei Tagesanbruch hatte er den Mount Alvice schon ein gutes Stück hinter sich gelassen. Am späten Morgen war er wieder zurück auf der Straße und flog in schnellem Galopp Richtung Osten. Noch vor Mittag sah er sich gezwungen, das Pferd zu wechseln, das, welches er bis hierher geritten hatte, war beinahe tot vor Erschöpfung. Das nächste war am Nachmittag verschlissen. Edeard war selbst am Ende seiner Kräfte, aber die pure Entschlossenheit trieb ihn voran. Die nächsten beiden Pferde hielten jeweils nur einige Stunden durch.
    Als die Sonne hinter den Bergen zu versinken begann, erreichte er ein Dorf, wohl wissend, dass er aussah wie jemand, der geradewegs dem Honious entflohen war. Sein Erscheinungsbild mochte zwar beunruhigend sein, doch die Dorfbewohner kannten den Waterwalker, und Goldmünzen öffneten überall Tür und Tor. Er bezahlte eine lächerliche Summe für drei frische Pferde und preschte weiter hinaus in den schwindenden Tag.
    Trotz der verkrampften Muskeln, der Blutergüsse und wundgescheuerten Stellen an seinen Oberschenkeln ritt er die ganze Nacht durch. Der Morgen sah ihn in den Ausläufern der Donsori-Berge, unter ihm die sich weit ausbreitende Iguru. Makkathran kauerte in der Ferne am Horizont, das goldene Sonnenlicht verfing sich bereits in den Spitzen seiner Türme. Er schluchzte bei dem Anblick vor Erleichterung, auch wenn er vollkommen erschöpft war.
    »Ich muss es wissen«, sagte Macsen und war im gleichen Moment schon auf und davon, jagte weiter voran durch die warmen Winde, die von der Ebene herbliesen.
    »Ich bleib bei dir«, versprach Dinlay.
    Edeard trieb sein letztes, müdes Pferd die Serpentinen hinab.
    Das war der Moment, als er auf die Karawane traf, die sich auf ihrem Weg in die Berge hangauf schlängelte. Es war ungewöhnlich für eine Karawane, so früh am Tag schon auf der Reise zu sein. Er hielt an, um mit dem Meister zu sprechen.
    »In der Stadt herrscht das reine Chaos«, berichtete der alte Mann ihm nervös. »In allen Straßen stehen Männer mit Gewehren, die behaupten, den neuen Bürgermeister zu repräsentieren. Vor zwei Tagen ist die Miliz einmarschiert, und die Konstabler haben sich ihnen in den Weg zu stellen versucht. Es gab einen Kampf. Himmel, ich hab noch nie so viele Tote gesehen.«
    »Nein«, ächzte Edeard. »Oh Herrin, nein. Der Bürgermeister hat die Regimenter zurückgerufen?«
    »Ja, aber es war nicht Finitan. Der ist tot, und keiner weiß, wie das passiert ist. Owain hat den Orchard-Palast für sich reklamiert, und die bewaffneten Männer unterstützen

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