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Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit

Titel: Das dunkle Universum 3 - Im Sog der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Überbringer der Nachricht zu erschießen.«
    »Hey, wir sind erwachsen«, sagte Macsen.
    »Nein, sind wir nicht«, erwiderte Edeard. »Nicht wirklich.«
    »Allmählich wird’s richtig deprimierend«, meinte Boyd mit einem nervösen Grinsen. »Jetzt rück schon raus damit, was wolltest du uns gerade erzählen?«
    »Ich möchte, dass ihr wisst, womit wir es zu tun haben. Die Macht der Banden. Ich will, dass ihr begreift.«
    »Das ist uns durchaus klar, Edeard«, sagte Dinlay verständnisvoll. »Letzten Dienstag haben sie sogar versucht, meine Schwester Carna einzuschüchtern. Herrin, das werden sie wohl nicht so schnell wieder tun.«
    »Carna?«, fragte Macsen. »Die, äh …«
    »Ja, meine dicke Schwester«, sagte Dinlay und schmunzelte stillvergnügt. »Ziemlich dick.«
    Edeards Kopf ruckte in Boyds Richtung.
    »Ja.« Boyd nickte düster. »Isoix hatte ein bisschen mehr Schwierigkeiten.«
    »Also?«, drängte Macsen. »Was ist dein großes Geheimnis?«
    »Ich werd’s euch zeigen«, sagte Edeard langsam. »Irgendwann in den nächsten Tagen. Ich weiß noch nicht genau, wann, aber haltet euch bereit. Wenn ich euch rufe, kommt zum Flight Canal am Ende der Golard Street.«
    »Du meinst, in der Nähe vom Black Horse?«, fragte Macsen.
    »Genau, aber geht um der Herrin willen nicht rein! Und passt bloß auf, dass euch niemand verfolgt.«
    »Kinderspiel.«
    »Oder auch nicht. Ivarl benutzt Ge-Adler, um uns alle zu beschatten, aber um die werde ich mich kümmern. Es wird Nacht sein, das macht es etwas leichter.«
    »Er macht was?«, fragte Kanseen; für einen winzigen Moment offenbarte ihr Geist wirkliche Besorgnis.
    »Er beobachtet uns«, erwiderte Edeard ruhig. »Schon seit Monaten. Ich hab die Ge-Adler, die er einsetzt, immer wieder durcheinandergebracht, aber ich kann euch nicht die ganze Zeit über beschützen.«
    »Scheiße.«
    Edeard stand auf. Mit traurigem Blick sah er Macsen an. »Das mit Bijulee tut mir leid.«
    »Ich weiß.« Macsen streckte seine Hand aus.
    Zögerlich schüttelte Edeard sie, immer noch mit Grauen daran denkend, was ihnen bevorstand. »Vergiss nicht, ich bin bloß der Überbringer.«
    »Schon klar.«
     
    Am nächsten Tag ging Edeard wieder zum Gericht, um die Schlussplädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung zu verfolgen.
    Mit Interesse nahm er zur Kenntnis, dass Ivarl offenbar keine Lust hatte, dort aufzukreuzen und sich anzuhören, wie Lian schuldig gesprochen wurde. Auch am darauffolgenden Tag, als das Fünfundzwanzig-Jahre-Urteil verkündet wurde, glänzte er durch Abwesenheit.
    Nachdem die Richter den Saal verlassen hatten, drängten sich die Konstabler der Jeavons-Wache um Edeard, um ihm zu gratulieren. Dann mussten sie für Großmeister Sparbil von der Chemikergilde Platz machen, der an jedem Prozesstag anwesend gewesen war.
    »Ich danke Euch, junger Mann«, sagte Sparbil, während er aufmerksam Edeards verheilendes Gesicht musterte. »Der Materialverlust hätte meiner Gilde eine beträchtliche finanzielle Einbuße beschert, ich stehe in Eurer Schuld.«
    »Ich habe nur meine Arbeit getan, Sir«, erwiderte Edeard.
    »Ja, ohne Frage. Dennoch ändert das nichts an meiner Dankbarkeit. Wenn wir Euch jemals behilflich sein können, so lasst es uns einfach wissen.«
    »Das werde ich. Vielen Dank, Sir.«
    »Finitan hatte recht. Auch ich denke, Ihr seid ein Gewinn für die Stadt. Eine Schande, dass Distriktmeister Bise diese Meinung nicht teilt, aber keine Sorge, er ist im Rat in der Minderheit.«
    »Bise?« Edeard kannte den Namen. Bise war der Distriktmeister von Sampalok. Zwar hatte er ihn im House of Blue Petals niemals persönlich gesehen, wusste aber, dass der Meister weitreichende finanzielle Verbindungen zu der Organisation pflegte.
    »Hohe Politik, fürchte ich«, sagte Sparbil grinsend. »Nicht, dass irgendetwas Hohes daran wäre, natürlich. Unser kleiner Abstimmungsblock im Rat steht ganz und gar hinter Euch. Unglücklicherweise sind unsere Opponenten der vollkommen gegenteiligen Ansicht. Aber so ist das nun mal im Rat. Hätten sie sich auf Eure Seite geschlagen, wäre ich wahrscheinlich jetzt gegen Euch. Das ist wie mit dem Wetter, stimmen sie für Sonne, bin ich für Regen.«
    »Ah, ich verstehe.«
    »Hört auf meinen Rat, schlagt euch die nächsten zweihundert Jahre auf keinen Fall als Kandidat für das Amt des Hauptkonstablers vor. Auf die Weise könnt Ihr weiter da draußen in der Stadt sein, wo ihr in der Position seid, etwas zu bewirken.«
    »Ja, Sir.« Edeard

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